Frau am Telefon
Ein vermeintliches Inkassobüro meldet sich per Telefon und fordert Geld. © mavoimages , stock.adobe.com

Betrüger am Telefon

Die Betrugsmasche ist nicht neu aber leider immer noch effektiv.

Podcast zum Anhören

AK Tipp: Abzocke am Telefon

Datum: 04.03.2020,


Die AK-Konsumentenberatung stellt vermehrt Anfragen wegen Telefonbetrugs fest. Die höchste Forderung in der Beratung lag bei utopischen 18.000 Euro. 

Ein vermeintliches Inkassobüro oder eine Rechtsanwaltskanzlei mit Sitz in Wien oder Linz meldet sich per Telefon und fordert Geld. Meist wird ein Glückspielvertrag vorgeschoben, den man abgeschlossen habe, oder eine Gewinnspielteilnahme. „Die Anrufer sind anfangs noch sehr verbindlich und freundlich, die Nummern meist verschlüsselt und können nicht nachvollzogen werden“, sagt AK-Konsumentenberater Dr. Franz Valandro. Man wolle nur helfen das Problem aus der Welt zu schaffen. Dazu soll ein bestimmter Betrag einer Kryptowährung auf einer Internet-Plattform erworben werden.  

Hinweis

Kein seriöses Inkassounternehmen fordert eine Zahlung mittels Prepaidkarte oder Kryptowährung.

„Die Betrüger arbeiten vermehrt mit „bitpanda“, einer Plattform, auf der virtuelle Währungen wie zum Beispiel Bitcoins oder Ethereum erworben werden können. Wir hatten aber auch schon Fälle auf dem Tisch, in denen Paysave-Karten gekauft werden sollten, die in jeder Trafik erhältlich sind. Die Form der Zahlung wird vermutlich an das Alter des Opfers angepasst. Die Beträge sind völlig unterschiedlich, die höchste Forderung in unserer Beratung lag bei 18.000 Euro“, sagt Valandro.  

„Die Täter rufen sowohl am Festnetz als auch am Mobiltelefon an und scheinen keine bestimmte Altersgruppe zu bevorzugen. Leisten sie keine Zahlungen und fordern sie schriftliche Unterlagen oder die vermeintlichen Verträge auf dem Postweg an. In letzter Konsequenz sollten sie mit einer Anzeige bei der Polizei dem Treiben ein Ende bereiten“, rät Valandro den Betroffenen.

Tipp

Überlegen Sie sich, ob Sie bei Gewinnspielen künftig mitmachen. Sie können davon ausgehen, dass die dort von Ihnen angegebenen Daten (Name, Adresse, Telefonnummer, Mailadresse) verkauft werden. Und genau so kommen solche Betrüger an Ihre Daten.

Varianten

Statt Microsoft-Hilfe nur Abzocke

Auch schon einen Anruf erhalten von einem vermeintlichen Microsoft-Mitarbeiter, der Ihnen helfen will, Ihren Computer von Viren zu befreien? Finger weg! Bei den AK-Konsumentenschützern häufen sich Betrugsgeschichten. 

Sie geben vor, bei Microsoft beschäftigt zu sein und wollen Verbraucher dabei unterstützen, ihren Computer von Viren und Trojanern zu befreien. Aber es kommt anders: Mittels einer Software verschaffen sich die Betrüger Zugang zu den Rechnern der ahnungslosen Kunden und verlangen für ihre „Dienstleistung“ bis zu 250 Euro.

Hinweis

Microsoft schickt nach eigenen Angaben unaufgefordert keine E-Mails an Konsumenten, noch fordern Mitarbeiter per Telefonanruf oder Sicherheitshinweis am PC persönliche oder finanzielle Daten an.

Bei einer Variante dieses Betrugs fordert der Anrufer das Opfer auf, lediglich einen Euro zu überweisen. Während sich vermeintlich nur ein Euro auf den Weg macht, haben die Betrüger anhand der installierten Software mehrere hundert Euro abkassiert…

 

Die AK-Konsumentenschützer raten

  • Bei Anruf von angeblichen Microsoft-Mitarbeitern sofort den Hörer auflegen.
  • Geben Sie auf keinen Fall private Daten heraus.
  • Haben Sie bereits mit einem angeblichen Support-Mitarbeiter gesprochen, kann es sein, dass eine Schadstoffsoftware auf dem Computer installiert worden ist. Den PC sofort vom Netz trennen und von einem Experten prüfen lassen.
  • Anschließend alle Passwörter und Zugangsdaten ändern.
  • Sind Sie betroffen, melden Sie den Betrugsfall der Polizei und kontaktieren Sie Ihr Bankinstitut. Wenn Sie Fragen oder Zweifel haben, rufen Sie die AK-Konsumentenschützer an.


Links

Kontakt

Kontakt

Hotline 
Konsumentenberatung

Telefon +43 50 258 3000
oder 05522 306 3000

Anfrage senden 

Telefonischer Kontakt
von Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr sowie 
am Freitag von 8 bis 12 Uhr

Für persönliche Beratungen bitten wir um vorherige Terminvereinbarung.

Das könnte Sie auch interessieren

Neuer Lack auf alten Pyramidenspielen

Von Lyoness über Lyconet zu Casback World

Erstaunlich flexible Handwerker

AK-Konsumentenberater warnen vor den Pfuschgesellen im Reinigungsgeschäft: Vorsicht bei unseriösen Angeboten!

Abofalle mit gefälschten E-Mails vom Zoll

AK-Konsumentenschutz rät: Ignorieren und löschen.