Überlegtes Kühlen spart viel Geld!
AK hilft gegen Stromfresser, der aus der Kälte kommt
Kaum ein anderes Gerät im Haushalt kann derart zum Energiesparen anregen wie der Kühlschrank und andere Kühl- und Gefriergeräte. Um ihr Sparpotenzial geht es in dieser Folge unserer Serie in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Strom -17%“.
Die Experten der Arbeitsgruppe geben den Lesern der AKtion konkrete Tipps, wie sie in ihrem Haushalt ohne Komfortverlust bares Geld bei den Energiekosten sparen können. Dipl.-Ing. (FH) Helmut Burtscher ist Leiter Gebäudetechnik und Energieservice bei den Illwerke Vkw, er hat für diese Folge die Kühl- und Gefriergeräte unter die Lupe genommen. Sie zählen zu den großen Stromverbrauchern: „Das Sparpotenzial begründet sich vor allem darauf, dass der Kühlschrank rund um die Uhr in Betrieb ist. Entsprechend haben die Anschaffung eines sparsamen Geräts und die optimale Nutzung und Bedienung nachhaltigen Effekt. Deshalb sollten Sie bereits beim Kauf unbedingt auf den Energieverbrauch des neuen Geräts achten. Auch die Wahl des Standorts, die richtige Nutzung sowie die laufende Wartung können den Energieverbrauch und damit die Kosten niedrig halten.“ Eine ganze Reihe nützlicher Details für Ihre Entscheidung lesen Sie unten.
„Strom -17%“ hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 den Stromverbrauch der Haushalte um 17 Prozent zu reduzieren. Die AK Vorarlberg unterstützt dieses Anliegen im ureigensten Interesse der Konsumenten.
Was Sie bei der Größe der Geräte und im täglichen Gebrauch beachten sollten
Die richtige Wahl
Für den Energieverbrauch ist entscheidend, dass die Geräte exakt auf Ihren Bedarf abgestimmt sind. Ein 200-Liter-Kühlschrank, der nur zu einem Drittel gefüllt ist, verbraucht unnötig viel Strom. Falls der Kühlschrank zu klein geworden ist, nicht einen zweiten gleicher Größe dazukaufen, sondern besser gleich einen Größeren. Ein großes Gerät ist in der Regel sparsamer als zwei kleine Geräte. Überlegen Sie beim Kauf eines Kühlschranks auch, ob Sie ein integriertes Gefrierfach benötigen: Ein Kühlschrank mit Sternefach (mindestens 3 Sterne) macht bei nicht vorhandenem Gefriergerät, oder wenn Sie nur kurz lagern, Sinn. Sie können auf das Sternefach verzichten, wenn bereits ein Gefriergerät vorhanden ist.
Die richtige Kühlschrankgröße
Für einen Single-Haushalt ist ein Kühlgerät mit 100 bis 140 Liter Nutzinhalt ausreichend. In Mehrpersonen-Haushalten werden pro Person zirka 50 bis 60 Liter gerechnet. Die richtige Größe von Gefrierschrank beziehungsweise -truhe:
- bei kleinen Vorratsmengen: zirka 50 bis 70 Liter Nutzinhalt pro Person
- bei großen Vorratsmengen: zirka 90 Liter Nutzinhalt pro Person
Bei der Wahl, ob Gefrierschrank oder Gefriertruhe, beachten Sie bitte, dass Gefriertruhen mit Abstand am wenigsten Strom verbrauchen. Die sparsamste Gefriertruhe liegt im Stromverbrauch etwa 30 Prozent unter dem sparsamsten Gefrierschrank. Moderne Truhen sind auch sehr komfortabel bedienbar.
Achtung: A+ ist nicht positiv
Die Energieeffizienzklasse A+++ steht für besonders effiziente Kühlgeräte, A++ für mäßige Effizienz. Geräte mit A+ oder A sollte man meiden. A+++-Gefriergeräte verbrauchen rund 50 Prozent weniger Strom als A+-Geräte. Ein Top-Gefriergerät der Effizienzklasse A+++ mit rund 280 Liter Nutzinhalt spart während seiner 15-jährigen Nutzungsdauer fast 600 Euro Stromkosten gegenüber einem typischen Neugerät (Effizienzklasse A+) beziehungsweise weit über 1000 Euro gegenüber einem Altgerät.
Mit kühlem Kopf Energie sparen
Einige Tipps, wie Sie mit Ihrem Verhalten beim Gebrauch von Kühlgeräten Energie sparen können:
- Der richtige Standort spart Energie: Stellen Sie Ihr Kühl- oder Gefriergerät an einem möglichst kühlen, trockenen und gut belüfteten Ort auf. Es sollte niemals in der Nähe einer Wärmequelle, wie einem Ofen oder einer Heizung, stehen. In Haushalten mit großem Platzbedarf fürs Kühlen und Gefrieren ist es überlegenswert, in der Küche den Kühlschrank, ohne Gefrierfach, aufzustellen und die Gefriertruhe im kühlen Keller zu platzieren. Jedes Grad Umgebungstemperatur weniger spart bis zu sechs Prozent Strom!
- Lebensmittel abkühlen: Stellen Sie nur bereits abgekühlte Lebensmittel in den Kühlschrank oder die Gefriertruhe. Lassen Sie Gefrorenes im Kühlschrank auftauen. Bewahren Sie Lebensmittel geschlossen oder verpackt auf. Unverpackte Ware trocknet aus und die Feuchtigkeit schlägt sich als Eis im Gerät nieder.
- Kühl- und Gefriergeräte nur kurz öffnen: Wenn Sie Ihr Kühl- oder Ihr Gefriergerät so wenig und so kurz wie möglich öffnen, vermeiden Sie ein Ansteigen der Innenraumtemperatur.
- Temperaturempfehlungen einhalten: Je niedriger die Temperatur im Innenraum des Kühlschranks ist, desto höher ist der Stromverbrauch. Jedes Grad weniger verbraucht 8 bis 10 Prozent mehr Strom. (Empfohlen: Kühlteil 6 bis 8 Grad Celsius; Gefrierteil -18 Grad Celsius). .berprüfen Sie die Temperatur mit Hilfe eines Thermometers.
- Regelmäßiges Enteisen und Reinigen hilft, Energie zu sparen. Das gilt speziell für ältere Kühl- und Gefriergeräte, die noch keine Abtauautomatik haben. Reinigen Sie auch die Türdichtung mit klarem Wasser und überprüfen Sie, ob sie noch funktionstüchtig ist. Wechseln Sie undichte Türisolierungen so schnell wie möglich aus. Spätestens, wenn das Eis den inneren Wärmetauscher an der Rückwand bedeckt, wird es Zeit zum Abtauen, sonst steigt der Stromverbrauch.
- Ferien für den Kühlschrank: Wenn Sie sich eine Auszeit nehmen, dürfen Sie Ihrem Kühlschrank ruhig auch eine gönnen. Stellen Sie ihn auf die niedrigste Stufe oder ganz ab. Falls Sie Letzteres tun, vergessen Sie nicht, die Tür offen stehen zu lassen. So kann die Restfeuchtigkeit entweichen und es bildet sich kein Schimmel.
Reparatur oder Neukauf?
Für die Reparatur eines Kühl- beziehungsweise Gefriergeräts gilt folgende Regel: Bei einem vierjährigen Gerät sollten die Reparaturkosten maximal 50 Prozent des Kaufpreises betragen (6 Jahre maximal 30; 8 Jahre maximal 15 Prozent). Vorher einen Kostenvoranschlag einholen! Besonders bei älteren Kühlgeräten lohnt sich ein Stromcheck. Ihr Stromversorger oder Energieberater stellt Ihnen gerne ein Stromverbrauchsmessgerät zur Verfügung. Die erfassten Messwerte tragen Sie in die Tabelle ein, die Sie zusammen mit dem Messgerät erhalten. Aus der Differenz zum Verbrauchswert besonders sparsamer Geräte können Sie das Sparpotenzial ermitteln oder direkt unter www.topprodukte.at mit den besten Kühl- und Gefriergeräten vergleichen.
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