Standort-Rating 2019
Zahlen, Daten und Fakten rund um den Arbeitsstandort Vorarlberg
Die erste Ausgabe des Standort-Rating der Arbeiterkammer liefert die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten rund um den Arbeitsstandort Vorarlberg.
Die zentralen Erkenntnisse
In Vorarlberg ist die Verteilung von Lohneinkommen und unternehmerischen Gewinnen (Lohnquote) so ungleich wie in keinem der anderen Bundesländer. Lediglich 43 Cent pro erwirtschafteten Euro fließen in Lohneinkommen. Im Vergleich dazu: In Wien sind es 50 Cent, im Österreich- durchschnitt 48 Cent. In Anbetracht der herausragenden Stundenproduktivität (1. Platz im Bundesländervergleich) des Wirtschaftsstandorts Vorarlberg von durchschnittlich 52 Euro realem Bruttoregionalprodukt pro Stunde, haben sich die Beschäftigten einen fairen Anteil am Wachstum verdient.
Nur 34 % der betreuten Kinder sind in einer Einrichtung, die es den Eltern erlaubt einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Die Konsequenz ist, dass die Gründe für Frauen einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen bei 40 % Betreuungs- oder Pflegepflichten und bei 18 % andere persönliche oder familiäre Gründe sind. Wenig überraschend also haben 75 % der teilzeitbeschäftigten Frauen ein Kind, während es bei vollzeitbeschäftigten Frauen nur 34 % sind. Die Erhöhung der Frauenerwerbstätigkeit, vor allem in Vollzeitbeschäftigungen, würde in besseren Einkommensverläufen resultieren und vor Prekarität und Altersarmut schützen. Die Wahlfreiheit des Betreuungsplatzes im Rahmen einer qualitativen Angebotsorientierung wäre eine dazu notwendige Maßnahme.
Fast jede/r Fünfte im erwerbsfähigen Alter in Vorarlberg verfügt lediglich über einen Pflichtschulabschluss als höchste abgeschlossene Ausbildung. Das ist der höchste Anteil im Bundesländervergleich und eine ernstzunehmende Herausforderung für die steigenden Anforderungen und Ansprüche am Arbeitsmarkt. Hochtechnologie und Digitalisierung erfordern lebenslanges Lernen und benötigen ein durchlässiges Bildungssystem, das den Weg von Lehre bis Studium ermöglicht.
Der öffentliche oder auch gemeinnützige Wohnungsmarkt, bestehend aus Gemeindewohnungen und Genossenschaftswohnungen, macht in Vorarlberg knapp 12 % aus und liegt damit deutlich unter dem Österreichdurchschnitt von knapp 24 % und an letzter Stelle im Bundesländervergleich. Die Mietpreise sind im gemeinnützigen Wohnungsmarkt zwar etwas günstiger als in privater Miete, dennoch gaben 44 % der UmfrageteilnehmerInnen, die in gemeinnützigen Wohnungen leben, bei der AK Wohnumfrage 2018 an, durch die Wohnkosten finanziell sehr belastet zu sein.
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