Darum geht's
Österreichs Unternehmen investieren immer weniger in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Ihr Anteil an der Finanzierung der Weiterbildung ging von 2009 bis 2018 von 41 auf 31 Prozent zurück. Der Anteil der Arbeitnehmer:innen an den Weiterbildungsausgaben stieg dagegen von 29 auf 42 Prozent. Und auch im internationalen Vergleich schneiden die Unternehmen in Österreich schlecht ab. Im Vergleich von fünf Ländern liegen sie mit ihren Ausgaben für Weiterbildung nur auf Platz vier. Das zeigt jetzt eine Studie des Instituts für Höhere Studien. Gleichzeitig wird die Wahrscheinlichkeit ein Leben lang in derselben Firma und derselben Tätigkeit beschäftigt zu sein immer geringer. In einer Wissensgesellschaft ist ständiges Weiterlernen ein Muss, unter anderem getrieben durch die Digitalisierung: Berufe verändern sich rasant oder verschwinden ganz, neue entstehen. Doch Weiterlernen, um beruflich am Ball zu bleiben, das muss man sich erst einmal leisten können.
Vorarlberg steht im Bundesländervergleich was die Teilnahme an beruflichen wie privaten Weiterbildungsmaßnahmen betrifft nicht schlecht da, dennoch klagen viele Unternehmer:innen in der Region über einen Fachkräftemangel.
Wie passt das zusammen? Eine Analyse der FAV legt nahe, dass die Ausbildungs- und Förderstruktur nicht den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes entspricht und dadurch wertvolle Jobs in Zukunftsbranchen für den Standort und die Arbeitnehmer:innen in Vorarlberg verloren gehen. Ein systematisches Upskilling der Bevölkerung ist dringend notwendig, denn im Bundesländervergleich steht Vorarlberg in Bezug auf formale Bildungsabschlüsse an letzter Stelle. Dabei ist der Zusammenhang zwischen Höherqualifizierung und einem höheren Erwerbseinkommen mehr als deutlich.
Die AK Vorarlberg will allen Menschen, die sich aus- und weiterbilden möchten, auch die Chance dafür geben. Das Weiterbildungs- und Fördersystem in Vorarlberg muss bedarfsgerecht, zukunftsorientiert und vor allen Dingen für die Menschen da sein muss und das in allen Lebenslagen und unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialem Hintergrund.
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