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Standortrating Vorarlberg 2022
Zahlen, Daten und Fakten rund um den Arbeitsstandort Vorarlberg
Datum/Jahr:
2022
Zahlen, Daten und Fakten rund um den Arbeitsstandort Vorarlberg
Die zweite Ausgabe des Standort-Rating der Arbeiterkammer liefert die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten rund um den Arbeitsstandort Vorarlberg. Einiges hat sich seit der ersten Publikation Anfang 2019 getan, manches zum Besseren, manches zum schlechteren entwickelt und die Corona-Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen. Die Zielsetzung und Perspektive dieser Publikation sind dieselben geblieben.
In der Digital- und Druckausgabe des Berichts werden daher Kennzahlen für und aus dem Blickwinkel von Arbeitnehmer:innen präsentiert, welche die Arbeit sowie das Leben und die angebotenen Leistungen in Vorarlberg vermessen. Dazu wurden die wichtigsten Themenfelder identifiziert (Arbeit, Leben, Leistungen und neu: Zukunft) und in jeweils drei Unterpunkte eingeteilt.
Die Corona-Krise hat den Arbeitsmarkt und vor allem die Menschen in längerer Arbeitslosigkeit schwer getroffen. Mehr als ein Viertel aller Arbeitslosen sind bereits länger als ein Jahr Arbeitslos. Ende 2021 waren immer noch um 55% mehr Langzeitbeschäftigungslose beim AMS gemeldet als vor der Krise. Während der Höhepunkt der gesamten Arbeitslosigkeit bereits zu Beginn der Corona-Krise erreicht wurde, spitzt sich das strukturelle und langfristigere Problem der Langzeitbeschäftigungslosigkeit noch weiter zu.
In Vorarlberg ist die Verteilung von Lohneinkommen und unternehmerischen Gewinnen (Lohnquote) ungleicher als in anderen Bundesländern verteilt. Im Jahr 2019 waren es zwar bereits knapp 46 Cent pro erwirtschafteten Euro (2015 waren es 43 Cent) die in Lohneinkommen fließen, aber im Vergleich dazu: In Wien sind es knapp über 50 Cent, im Österreichdurchschnitt 48,5 Cent. In Anbetracht der herausragenden Stundenproduktivität (1. Platz im Bundesländervergleich) des Wirtschaftsstandorts Vorarlberg von durchschnittlich knapp 52 Euro realem Bruttoregionalprodukt pro Stunde, haben sich die Beschäftigten einen fairen Anteil am Wachstum verdient.
Der öffentliche oder auch gemeinnützige Wohnungsmarkt, bestehend aus Gemeindewohnungen und Genossenschaftswohnungen, macht in Vorarlberg nur knapp 13,5 % aus und liegt damit deutlich unter dem Österreichdurchschnitt von knapp 24 % und an letzter Stelle im Bundesländervergleich. Der Rest ist den Marktpreisen ausgeliefert, welche in den letzten 10 Jahren explodiert sind. Die durchschnittlichen Häuser- (+66%) und Wohnungspreise (+55%) sind in den letzten 5 Jahren (2015-2020) in keinem anderen Bundesland so stark gestiegen wie in Vorarlberg. Mietpreise sind nur in Salzburg teurer und während der (österreichweite) HPI Gesamtindex seit 2010 um fast 80 Prozent gestiegen ist, sind die Bruttomedianeinkommen der Vorarlbergerinnen seit 2010 lediglich 30 Prozent gestiegen, bei einer Inflation von 20 Prozent.
Nur 46,6 % der betreuten Kinder sind in einer Einrichtung die es den Eltern erlaubt einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Das ist zwar eine Verbesserung gegenüber dem Jahr 2018 um mehr als 10 Prozentpunkte, bedeutet aber immer noch den erst fünften Platz im Bundesländervergleich. Die Konsequenz ist, dass die Gründe für Frauen einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen weiterhin bei 42 % Betreuungs- oder Pflegepflichten und bei 17 % andere persönliche oder familiäre Gründe sind. Wenig überraschend also haben 72 % der teilzeitbeschäftigten Frauen ein Kind, während es bei vollzeitbeschäftigten Frauen nur 38 % sind. Die Erhöhung der Frauenerwerbstätigkeit, vor allem in Vollzeitbeschäftigungen, würde in besseren Einkommensverläufen resultieren und vor Prekarität und Altersarmut schützen. Eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Frauen, Älteren und Zuwander:innen ist für den Sozialstaat und damit für den Wohlstand von zentraler Bedeutung.
Im Jahr 2020 hatten immer noch 17,8 Prozent der Vorarlberger:innen im erwerbsfähigen Alter maximal einen Pflichtschulabschluss als höchste abgeschlossene Ausbildung. Im Vergleich zu 2017 entspricht das einer Verbesserung von weniger als einem Prozentpunkt. Das ist der höchste Anteil im Bundesländervergleich und eine ernstzunehme Herausforderung für die steigenden Anforderungen und Ansprüche am Arbeitsmarkt. Hochtechnologie und Digitalisierung erfordern lebenslanges Lernen und benötigen ein durchlässiges Bildungssystem, das den Weg von Lehre bis Studium ermöglicht. Gleichzeitig ist der Anteil der Lehrlinge in „Lehre mit Matura“ in Vorarlberg mit 4,1% nach wie vor der niedrigste in Österreich. Nur 3,6% der unselbstständig Erwerbstätigen mit maximal Pflichtschulabschluss haben an einer beruflichen Aus- und Weiterbildungsmaßnahme im Jahr 2019 teilgenommen.
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