Studie: Wie Online-Games Kinder und Jugendliche süchtig machen
Die Universität Graz hat im Auftrag der AK untersucht, wie viel Geld Kinder und Jugendliche in vermeintlich kostenlosen Online-Spielen ausgeben. Die AK Konsumentenschützer:innen verzeichnen laufend Anfragen von betroffenen Eltern.
Ausgeklügelte Mechanismen
Drei- oder gar vierstellige Beträge, die plötzlich von der Kreditkarte abgezogen werden – ohne dass man weiß, wofür: So ist es schon vielen Vorarlberger:innen ergangen, deren Kinder angeblich kostenfreie Online-Games spielen. Denn die locken mit ausgeklügelten Mechanismen zur Zahlung. Mit ihrem Forschungsprojekt „Insert Coin to Continue“ hat sich die Universität Graz jetzt mit dem Phänomen der In-Game-Käufe beschäftigt.
Jede:r zweite Gamer:in hat schon gezahlt
Viele Online-Spiele werben damit, kostenlos zu sein, doch über In-Game-Käufe ziehen sie den Spieler:innen das Geld aus der Tasche – und das mit Erfolg: Mehr als jede:r zweite Online-Gamer:in hat schon einmal Geld für virtuelle Spielinhalte gezahlt. Das gaben 55 Prozent der 2.610 von Forscher:innen der Universität Graz befragten österreichischen Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 25 Jahren an.
„Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen gibt Geld in Spielen aus“, erklärt Studien-Autor Makus Meschik von der Universität Graz. „Gründe dafür sind Statusgewinn, sozialer Druck anderen Spielenden oder Influencer:innen, aber auch manipulative Techniken der Spielanbieter. Dabei zahlen einige wenige Spielende besonders viel. Diese sind öfter von Suchtverhalten betroffen, nicht immer finanziell in der Position, so große Geldmengen zu investieren und erliegen dabei oft Denkfehlern, die aus dem Glücksspiel bekannt sind. Um diesen Personen den notwendigen Schutz zu gewährleisten, sind Regulierungsmaßnahmen notwendig.“
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