Bezahlen im Internet
Beim Online-Shopping stehen Ihnen unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sie sehen beispielsweise vor, dass Sie eine Vorauszahlung leisten, die bestellte Ware bei Entgegennahme bezahlen oder die Rechnung im Nachhinein begleichen. Bevor Sie jedoch bei einem Online-Shop einkaufen, müssen Sie Grundsätzliches beachten, damit Sie kein Opfer von Kriminellen werden:
- Bewertungen: Vor einem Einkauf ist es notwendig, dass Sie sich darüber informieren, welche Erfahrungen und Meinungen es zu einem Unternehmen gibt: Bewerten KundInnen ein Unternehmen schlecht oder liegen noch keine Rückmeldungen zu einem Anbieter vor, ist es am sichersten, wenn Sie bei anderen Händlern einkaufen. Andernfalls setzen Sie sich dem Risiko aus, dass Sie sensible Daten, wie zum Beispiel Ihre Wohnadresse oder Ihre Kreditkartennummer, und Ihr Geld an Kriminelle verlieren. Das kann dazu führen, dass TäterInnen Verbrechen unter Ihrem Namen begehen oder Ihre Kreditkarte für missbräuchliche Einkäufe verwenden.
Fake-Shops im Internet
- Preisvergleichsportale: Bevor Sie bei einem Unternehmen ein Produkt einkaufen oder eine Dienstleistung bestellen, ist es empfehlenswert, dass Sie sich auf Preisvergleichsportalen, wie zum Beispiel geizhals.at, idealo.at, preisvergleich.at, dem AK - Handytarif-Simulator oder dem AK Bankenrechner, informieren.
Gibt es auffällige und nicht erklärbare Preisunterschiede, ist das zumeist ein Hinweis darauf, dass ein Anbieter unseriös ist und mit den günstigen Preisen versucht, Opfer für seine betrügerischen Machenschaften zu finden. - Seriöse Händler bieten Ihnen unterschiedliche und geläufige Zahlungsmöglichkeiten beim Einkaufen an. Vorsicht ist geboten, wenn Sie ausschließlich eine Bezahlung im Voraus tätigen oder mit Geschenkgutscheinen, Kryptowährungen – das sind digitale Zahlungsmittel – sowie Western Union und MoneyGram bezahlen können. Das sind für den Einkauf untypische Zahlungsmittel. Sie sind ein Hinweis darauf, dass Sie an einen kriminellen Online-Shop geraten sind.
Geld gegen Leistung
Am sichersten ist für Sie der Online-Einkauf, wenn Sie die Ware oder Dienstleistung nach oder bei Erhalt bezahlen. In diesem Fall treten die Händler in Vorleistung. Sie können sich jedoch nicht sicher sein, dass sie von Ihnen tatsächlich den vereinbarten Preis erhalten. Aus diesem Grund wollen Händler von sogenannten Auskunfteien – sie sammeln Daten von KonsumentInnen und bewerten ihre Zahlungsfähigkeit – wissen, ob die von Ihnen bei der Bestellung gemachten Angaben stimmen und ob sie Ihnen risikolos eine Leistung im Vorhinein erbringen können.
Dafür übermitteln die Händler Ihren Namen, Ihre Anschrift und Ihr Alter sowie die Produktsortimentsgruppe und den Kaufpreis Ihrer Bestellung an ihr Partnerunternehmen. Nach einem Datenbankabgleich informiert die Auskunftei die Händler darüber, ob Sie ihm bekannt sind und ob Sie in der Vergangenheit Zahlungsausfälle hatten. Ebenso nennt die Auskunftei den Unternehmen einen Sie einstufenden Scorewert. Er ist die berechnete Wahrscheinlichkeit einer ausbleibenden Zahlung. Je niedriger der Scorewertausfällt, desto unwahrscheinlicher, je höher er ausfällt, desto wahrscheinlicher ist für das Unternehmen Ihre Nichtbezahlung der bestellten Leistung.
Zahlung mit Kreditkarte
Online-Shops bieten Ihnen zum Teil die Bezahlung mit Kreditkarte an.
Achtung!
In einigen Fällen geben betrügerische Online-Shops vor, dass sie eine Bezahlung mit Kreditkarte akzeptieren. Wählen Sie diese Zahlungsmethode aus, werden Sie auf eine vermeintlich echte Zahlungsdienstleister-Website weitergeleitet. In Wahrheit ist sie gefälscht. Das erkennen Sie an der Adressleiste Ihres Browsers, die Ihnen eine unbekannte Adresse anzeigt. Kriminelle verfolgen mit der gefälschten Webseite das Ziel, Ihre Kreditkartendaten zu stehlen. Damit können die Datendiebe auf Ihre Kosten einkaufen. Weiterführende Informationen dazu finden Sie hier.Datenschutz bei der Kreditkartenzahlung
Bezahlen Sie Ihre Einkäufe mit Ihrer Kreditkarte, übermitteln Sie der Kreditkartengesellschaft Informationen, wie zum Beispiel das Einkaufsdatum, den Händler, den Standort oder die Kaufpreishöhe. In ihren Datenschutzerklärungen halten die Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard fest, dass sie die Einkaufsdaten von KundInnen für die Erstellung anonymer Marketingberichte nutzen und diese anderen Unternehmen zur Verfügung stellen. Wollen Sie das nicht, können Sie
- bei Visa der Datenverarbeitung widersprechen. Der Widerspruch gilt für fünf Jahre und muss danach erneuert werden.
- bei Mastercard eine „Datenanalyse-Abmeldung“ vornehmen.
Sicherheit bei der Kreditkartenzahlung
Sie müssen Ihre monatlichen Kreditkartenabrechnungen regelmäßig und genau kontrollieren. Stellen Sie dabei Abbuchungen fest, die Sie sich nicht erklären können, können Sie von Ihrer Kreditkartengesellschaft innerhalb von 13 Monaten ab dem Abbuchungstag eine Rückbuchung der strittigen Beträge fordern. Die Unternehmen müssen Ihrer Aufforderung nachkommen, es sei denn, dass Sie leichtfertig mit Ihren Kreditkartendaten umgegangen sind, indem Sie diese beispielsweise anderen gegenüber offengelegt haben. In solchen Fällen ist ein Selbstbehalt oder ein Nicht-Rückerstatten der strittigen Beträge möglich.
Zahlung mit PayPal
Die Bezahlung mit PayPal setzt voraus, dass Sie über ein Konto bei dem Zahlungsdienstleister verfügen. Dafür ist eine Registrierung notwendig, bei der Sie dem Anbieter Ihren Namen, Ihre E-Mailadresse, Ihre Telefonnummer und weitere persönliche Daten nennen. In einem nächsten Schritt verknüpfen Sie Ihr PayPal-Konto mit Ihrem Bankkonto oder mit Ihrer Kreditkarte.
Nach Ihrer Hinterlegung von Zahlungsmitteln im PayPal-Konto kommt es zu einer Abbuchung durch das Unternehmen, mit der PayPal Ihnen einen Bestätigungscode nennt. Diesen müssen Sie in Ihrem PayPal-Konto hinterlegen und damit Ihre Zahlungsdaten bestätigen. Der testweise abgebuchte Geldbetrag wird Ihnen rückerstattet. Sie können mittels Banküberweisung ein PayPal-Guthaben aufladen. Das führt dazu, dass es bei einer Bezahlung mit PayPal aufgebraucht wird. Verfügt Ihr PayPal-Konto über kein Guthaben, tritt der Zahlungsdienstleister in Vorleistung und bucht den Einkaufpreis ein bis zwei Werktage später von Ihrem Bankkonto ab.
Die Dienste von PayPal sind für Sie als VerbraucherIn kostenlos. Händler hingegen bezahlen die Finanzdienstleistung mit einer Provision und einer Gebühr für jeden mit dem Unternehmen abgewickelten Verkauf.
Der PayPal-Käuferschutz
Kaufen Sie mit PayPal ein, schützt Sie in einigen Fällen der sogenannte PayPal-Käuferschutz. Er deckt Streitfälle ab, bei denen Händler keine oder falsche Leistungen erbringen oder bei denen Unbekannte Zugriff auf Ihr PayPal-Konto erlangen und nicht erlaubte Zahlungen durchführen.
Für die Aktivierung des PayPal-Käuferschutzes müssen Sie sich zunächst über Ihr PayPal-Konto bei den Verkäufern melden und versuchen, mit ihnen das Problem zu lösen. Dafür haben sie 180 Tage Zeit. Kommt es zu keiner Einigung können Sie innerhalb von 20 Tagen den Streitfall an PayPal übergeben. Daraufhin nimmt PayPal Kontakt mit dem Unternehmen auf. Erfolgt von diesem keine oder eine unzureichende Rückmeldung zum Problemfall, gibt Ihnen der Zahlungsdienstleister Recht. In diesem Fall erhalten Sie den Kaufpreis zurück und müssen eine allenfalls erhaltene Ware an den Online-Shop retournieren.
Ist es zu einem nicht autorisierten Zugriff auf Ihr PayPal-Konto gekommen, können Sie das dem Zahlungsdienstleister melden und ebenso eine Rückerstattung der gestohlenen Geldbeträge fordern. Weiterführende Informationen über den PayPal-Käuferschutz finden Sie hier.
Achtung!
Betrügerische Verkäufer bieten Ihnen eine Bezahlung mit PayPal an. Die von ihnen angebotene Ware sollen Sie mit der Funktion „Geld an Familie und Freunde senden“ bezahlen. Das führt – so die Argumentation der Kriminellen - zu einer schnelleren Warenlieferung. In Wahrheit umgehen BetrügerInnen damit den PayPal-Käuferschutz, denn er gilt bei dieser Art der Bezahlung nicht. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie kein Geld „an Familie und Freunde“ senden, wenn Sie bei Unbekannten einkaufen.PayPal und Datenschutz
PayPal verarbeitet Ihre Daten, um Ihre Identität zu überprüfen, Ihre Kreditwürdigkeit zu bewerten, Ihre Bonität abzufragen und den Zahlungsverkehr durchzuführen. PayPal nutzt Ihre personenbezogenen Daten aber auch für „personalisierte Anzeigen, Funktionen oder Angebote auf Websites von Drittanbietern“.
Im Rahmen des „interessenbasierte(n) Marketings“ verwertet das Unternehmen Ihre Datenspur im Internet, um „Ihnen so personalisierte Anzeigen, Funktionen, Dienstleistungen oder Angebote bereitzustellen und/oder um mit anderen Drittanbietern wie Händlern, Werbe- oder Analytikunternehmen zusammenzuarbeiten und Ihnen so diese personalisierten Dienste zur Verfügung zu stellen“. Damit nutzt PayPal Ihre Daten nicht ausschließlich zur Durchführung von Geldüberweisungen, sondern ebenso zu Werbezwecken, wofür eigentlich Ihre ausdrückliche Einwilligung notwendig sein müsste.
Der Datenverarbeitung können Sie in Ihren Datenschutzeinstellungen widersprechen. Dazu müssen Sie sich in ihrem PayPal-Konto anmelden, die „Einstellungen“ aufrufen und den Menüpunkt „Sicherheit“ auswählen. Im aufscheinenden Fenster ist es Ihnen möglich, die dementsprechenden Einstellungen für „Cookies“, „Interessensbasierte Werbung bei PayPal“ und „Interessensbasierte Werbung in Ihren anderen Konten“ zu ändern.
Leistung gegen Geld
Ist es Ihnen nicht möglich, dass Sie eine Ware oder Dienstleistung nach Erhalt oder Erfüllung bezahlen, müssen Sie in Vorleistung treten. Das geht für Sie mit einem Risiko einher, denn es besteht die Gefahr, dass Sie trotz Bezahlung keine Gegenleistung erhalten. Aus diesem Grund ist es bei dieser Form der Bezahlung sehr wichtig, dass Sie darauf achten, dass Sie ausschließlich bei einem seriösen Händler einkaufen.
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