Beschäftigte im Krankenhaus
In mehreren Studien wurden die Arbeitsverhältnisse an den Krankenhäusern untersucht. © Archivscan

Soziales und Gesundheit

Gesundheit und Arbeit

Das Gesundheitswesen der Arbeitnehmer lag der AK immer sehr am Herzen. Sie beschäftigte sich wiederholt mit Gesundheitsreformen, Problemen der Finanzierung, den Arbeitsbedingungen und der Ausbildung des Personals in Pflegeheimen, an Spitälern und bei Ärzten. Krankheiten am Arbeitsplatz galt es aufzuzeigen und zu verhindern. Schwerpunkte waren die medizinische Versorgung und die Vorsorgemedizin, ferner die ständig an Bedeutung erlangende Alten- und Krankenpflege. Immer wieder spielte die Vorarlberger Gebietskrankenkasse eine große Rolle, in deren Führung die AK vertreten war.

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Zahnärztekonflikt

Über zehn Jahre hinweg zog sich der Konflikt zwischen Zahnärzten und ihrer Vertretung, der Ärztekammer, einerseits und der Vorarlberger Gebietskrankenkasse und der Arbeiterkammer andererseits. Es ging um zu hohe Honorare und darum, dass sich Zahnärzte nicht an die bundesweiten Tarifverordnungen hielten. Als AK und VGKK mit der Gründung von Zahnambulatorien reagierten, trat die Mehrheit der Zahnärzte aus den Vereinbarungen mit der VGKK aus und verrechnete die Honorare direkt mit den Patienten – die Preisgestaltung blieb den Behandlern überlassen. Da die Ambulatorien nicht alle Eingriffe und Reparaturen durchführen durften, blieb der Großteil der Vorarlberger auf die Privatärzte angewiesen. Die Ambulatorien, sich an niedrige Tarife haltend, waren überfordert.

Mit den Zahnambulatorien wurde die zahnärztliche Versorgung für die Vorarlberger Bevölkerung erheblich verbessert.

Ernährung und Lebensmittelkontrollen

Lebensmittelkontrollen durch den Konsumentenschutz waren ein wichtiges Arbeitsfeld der AK und trugen wesentlich zu deren öffentlichen Ansehen und „Akzeptanz“ bei. In den 90er-Jahren waren die Konsumentenschützer noch „einsame Rufer in der Wüste“, wenn es um Qualitätsauszeichnungen von Nahrungsmitteln und um die Förderung einheimischer Produkte ging. Während sie bei Verstößen harte Strafen forderte, traten Landespolitiker für die wenig effektive „Freiwilligkeit“ ein. Ein Umdenken brachte die BSE-Rinderkrankheit in Großbritannien und der Schweiz. Informationen über gesunde Ernährung und die neuartige Gentechnik waren weitere Betätigungsbereiche.

94 % hielten die Qualitätserhebungen für notwendig bzw. unbedingt notwendig.

Soziales

Schulden 

Der Schuldentrapper Johann entlarvte auf öffentlichen Plätzen die Schuldenfallen für Jugendliche.
Der Schuldentrapper Johann entlarvte auf öffentlichen Plätzen die Schuldenfallen für Jugendliche. © Archivscan

Vorarlbergs Wohlstand beruhte zu einem Großteil auf Schulden. Den Problemen, die sich damit auftaten, widmete sich vor allem das Institut für Sozialdienste. Im Vordergrund der Beratungen in der AK-Konsumentenabteilung standen vor allem Jugendliche. Mitverursacher für deren Verschuldung waren Banken, die leichtfertig Jugendkonten, Jugendkredite und Bankomatkarten zur Verfügung stellten. Im Jahr 2005 kam es zu einer öffentlichkeitswirksamen Werbekampagne: „Schuldentrapper Johann“ entlarvte auf öffentlichen Plätzen die „Schuldenfallen“ für Jugendliche. Eine weitere Gruppe, der sich die AK annahm, waren Frauen. Im „grenzenlosen Vertrauen“ auf ihre Partner waren sie die Bürden von Kreditverpflichtungen und Bürgschaften eingegangen.


Pensionen

Stellungnahmen zu den verschiedenen Pensionsreformen waren zentrale Anliegen der AK seit dem Ende der 80er-Jahre. Schon damals schlug man gesetzlich verpflichtende betriebliche bzw. überbetriebliche Pensionskassen vor, um die staatlichen Budgets zu entlasten und höhere individuelle Pensionen zu ermöglichen. 1979 erarbeitete die AK ein Konzept, das der Sicherung der Altersversorgung „auf hohem Niveau“ dienen sollte. Es wurde zu einer Art Vorarlberger „Magna Charta“ eines nachhaltigen Pensionssystems und forderte unter anderem eine Harmonisierung der Kassensysteme, eine schrittweise Anhebung des Pensionsalters und die Verhinderung von Frühpensionen. Neue Vorschläge waren der „erweiterte Pensionskorridor“ zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr, innerhalb dem man selbst seinen Ruhestand wählen konnte. Dazu kamen ein Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmer und das „Bewusstsein“ für ein sogenanntes „Generationenmanagement“. Die Idee einer gesetzlich verpflichtenden privaten Pension konnte jedoch nicht verwirklicht werden.

Der Arbeiterkammer ist eine sichere Pension auch für die jungen Menschen wichtig


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