Schweißkurse: viele Arbeiter konnten durch sie ihre Qualifikation verbessern.
Schweißkurse: viele Arbeiter konnten durch sie ihre Qualifikation verbessern. © Archivscan

Bildung und Kultur

Es dauerte bis zum Jahr 1947, als das Bildungswesen der Arbeiterkammer anlief. Ein Jahr zuvor war das Bildungsreferat eingerichtet worden, seine Arbeit war jedoch keine leichte. Man mußte nach zehnjähriger Unterbrechung von Null beginnen. Es gab keine Bildungskonzepte und Räumlichkeiten, selbst die einfachsten Unterrichtsmittel standen nicht zur Verfügung. Die Bildungsarbeit setzte sich drei Ziele und sprach damit auch unterschiedliche Gruppen an: Arbeiterbildung, Berufsfortbildung und Volksbildung. Während erstere bestrebt war, Funktionären das theoretische und praktische Rüstzeug für ihre betrieblichen Aufgaben zu vermitteln, also wirtschaftspolitisch und gewerkschaftsrechtlich zu informieren, gab Berufsweiterbildung vor allem wenig gebildeten Arbeitnehmern die Möglichkeit, ihre soziale Lage und ihren beruflichen Status durch Vermehrung ihres Fachwissens zu heben. Volksbildung strebte eine allgemeine Entfaltung geistiger-, kultureller- und sozialer Werte an, sollte Identität und persönliches Bewußtsein schaffen. Zu den traditionellen und bekanntesten Bildungseinrichtungen der Kammer gehören ihre Büchereien. 1938 umfaßte ihr ungefährer Stand 26.600 Werke, die sich auf fünf Standbibliotheken in Bludenz, Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Hohenems auf auf zehn Wanderbüchereien verteilten.

Nach der Besetzung Vorarlbergs 1938 wurden die Kammerbibliotheken in Gemeindebüchereien umgewandelt, was die „Auflösung" der Buchbestände zufolge hatte. 1947 war nur noch etwa ein Achtel der ehemaligen Bestände vorhanden. Man mußte somit von vorne beginnen.

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Randnotiz

Die Einführung elektronischer Datenverarbeitung im Handels-, Banken- und Versicherungswesen gefährdete dort die überdurchschnittlich von Frauen besetzten Arbeitsplätze. (1983)