Sicherheitsdatenblatt

Sicherheitsdatenblätter sind wesentliche Informationsquellen für den Schutz von Arbeitnehmer:innen beim Umgang mit chemischen Arbeitsstoffen. Jede:r gewerbliche oder berufliche Abnehmer:in muss für gefährliche chemische Stoffe automatisch von der/dem für das Inverkehrsetzen Verantwortlichen ein Sicherheitsdatenblatt gemäß europäischer REACH Verordnung Art. 31 und Anhang II erhalten, und zwar

  • bei erstmaliger Lieferung des Stoffes sowie bei Aktualisierung des Sicherheitsdatenblatts (z.B. bei Neueinstufung, bei Vorliegen neuer Erkenntnisse, bei Änderung von Grenzwerten)
  • in einer verwendbaren Form (Papier, elektronisch)
  • in deutscher Sprache
  • mit dem Datum der Aktualisierung / Änderung
  • kostenlos

Weiters muss auf Verlangen ein Sicherheitsdatenblatt auch an Privatpersonen, die ein gefährliches Produkt beziehen und verwenden, ausgehändigt werden. Viele Firmen haben ihre Sicherheitsdatenblätter – unabhängig von der Lieferpflicht an ihre Kund:innen – auch ins Internet gestellt. Diese sind in der Regel frei zugänglich.

Für nicht kennzeichnungspflichtige Gemische ist immer dann auf Verlangen ein Sicherheitsdatenblatt auszufolgen, wenn ein Stoff enthalten ist, für den ein arbeitsplatzbezogener Grenzwert oder eine Untersuchungspflicht gemäß § 49 ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) und Verordnung über die Gesundheitsüberwachung am Arbeitsplatz (VGÜ) besteht.

Ausnahmen

Für folgende Bereiche ist das Sicherheitsdatenblatt nicht verpflichtend:

  • Lebensmittel- und Futtermittel
  • kosmetische Erzeugnisse (auch Friseurchemikalien!)
  • Human- und Tierarzneimittel
  • Sprengmittel
  • Abfälle
  • Biologische Arbeitsstoffe
  • Arbeitsmittel, die bei der Verwendung Stoffe (z.B. Dämpfe, Stäube etc.) emittieren können: Schleifscheiben, Folien...

Angaben am Sicherheits­daten­blatt

Ein Sicherheitsdatenblatt ist nicht formgebunden, muss aber folgende 16 Punkte (in der angeführten Reihenfolge) enthalten:

  1. Bezeichnung des Stoffes oder der Zubereitung und Firmenbezeichnung
  2. Mögliche Gefahren
  3. Zusammensetzung / Angaben zu den Bestandteilen
  4. Erste-Hilfe-Maßnahmen
  5. Maßnahmen bei Brandbekämpfung
  6. Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung
  7. Handhabung und Lagerung
  8. Begrenzung und Überwachung der Exposition / persönliche Schutzausrüstung
  9. Physikalische und chemische Eigenschaften
  10. Stabilität und Reaktivität
  11. Angaben zur Toxikologie
  12. Umweltbezogene Angaben
  13. Hinweise zur Entsorgung
  14. Angaben zum Transport
  15. Rechtsvorschriften
  16. Sonstige Angaben

Unter Punkt 16 sind alle sonstigen Informationen anzugeben, von denen der/die Lieferant:in annimmt, dass sie für den Gesundheits- und Umweltschutz oder für die Sicherheit von Anwender:innen bedeutsam sind.  

Die Informationen aus den Sicherheitsdatenblättern müssen in die Arbeitsplatzevaluierung (gemäß § 4 ASchG) und die Unterweisung (§ 14 ASchG) einfließen.

Wenn nach REACH ein Stoffsicherheitsbericht vorgeschrieben ist, sind Expositionsszenarien mit Risikomanagementmaßnahmen und Verwendungsbedingungen als Anhang zum Sicherheitsdatenblatt mitzuliefern.

Liste der P-Statements sowie der zulässigen Kombinationen (0,1 MB)


Liste der H-Statements (0,1 MB)

Links

Kontakt

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Arbeitsinspektorat Vorarlberg

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6900 Bregenz

Telefon +43 (5574) 786 01
Telefax +43 (5574) 786 01 - 99
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Web Arbeitsinspektorat Vorarlberg

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