Pressekonferenz vom 04.07.2022
Kinderbildung und Kinderbetreuung während Corona
AK-Studie: „Das Wichtigste sind die Kinder und dass es ihnen gut geht!“
Chancengerechtigkeit durch Bildung von Anfang an!
Vorarlberg will bis 2035 der chancenreichste Lebensraum für Kinder sein. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wird ein Umdenken von der reinen Betreuung zur aktiven Begleitung notwendig sein. Die AK Vorarlberg fordert einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer elementarpädagogischen Einrichtung und Kostenfreiheit für die Eltern, unabhängig von der Erwerbstätigkeit.
Bislang lag der Schwerpunkt zum Thema Kinderbetreuung überwiegend auf ökonomischen oder arbeitsmarktbezogenen Faktoren. In den vergangenen Jahren ist ein neuer stärkerer Fokus auf das Wohl des Kindes in Hinblick auf Chancengerechtigkeit, Kinderrechte, Kinderschutz und Wohlbefinden entstanden.
Kindern die bestmöglichen Lebenschancen mit auf den Weg geben, beginnt bei der Kleinkindbetreuung. Gut belegt ist zudem, dass nur qualitativ hervorragende familienergänzende Angebote den betreuten Kindern ermöglichen, ihr Potenzial zu entfalten, wohingegen qualitativ schlechte Angebote insbesondere verletzlichen Kindern.
„Das Fundament für die Zukunft unserer Kinder wird in den frühen Jahren gelegt. Chancen auf ein gutes Leben werden sie dann haben, wenn wir als Gesellschaft in den Ausbau und die Qualität der Vorarlberger Kinderbetreuung und -bildung investieren.“
Bernhard Heinzle
AK-Präsident
Die Studie „Frühe Bildung in Vorarlberg – Chancengerechtigkeit durch Bildung von Anfang an“, die im Auftrag der AK Vorarlberg von der renommierten Expertin Eva Häfele erstellt wurde, gibt dem Wohlergehen sowie den kindlichen Interessen und Bedürfnissen eine Stimme – und bereitet den Paradigmenwechsel hin zur Kinderbildung in Theorie und Empirie auf- und vor.
Eva Häfele, die bereits mehrfach zu diesem Thema forschte, hat für die Studie 50 Fachgespräche geführt: mit Personen aus elementarpädagogischen und anderen Bildungseinrichtungen, mit Politiker:innen und Vertreter:innen der Sozialpartner, mit Mitarbeitenden in der Verwaltung sowie mit fachübergreifenden Expert:innen.
Gegenstand der Forschungsgespräche war die Betrachtung der ersten sechs Lebensjahre von Kindern mit klarem Fokus auf ihrem Wohl. „Mit der Corona-Krise hat der Bereich der elementaren Bildung und Betreuung noch zusätzlich an Bedeutung gewonnen“, betont AK-Präsident Hubert Hämmerle. Für ihn sind Kinderbetreuungsinstitutionen systemrelevant und für ein reibungsloses Funktionieren unserer Wirtschaft und Gesellschaft unverzichtbar.
„Wir wollten wissen, was tatsächlich benötigt wird, um Kindern eine erfolgreiche, gesunde und chancenreiche Zukunft zu sichern – und zwar allen Kindern!“, erklärt Hämmerle. Der AK-Präsident betont, dass die Ergebnisse der Studie einen umfangreichen Speicher an Handlungsempfehlungen bieten, die die Politik aufgreifen sollte, um 2035 sagen zu können: „Ziel erreicht!“
Der Anspruch, chancenreichster Lebensraum für Kinder zu sein, sollte sich auch im neuen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz widerspiegeln, das noch 2021 in Kraft treten soll. „Wir sind schon sehr gespannt, wie dieses Gesetz diesen Anspruch unterstützt und einen rechtlichen Rahmen gibt. Denn die Ausgestaltung dieses Gesetzes wird entscheiden, welche Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden können.“ Hämmerle fordert, dass dem rechtlichen Konstrukt ein inhaltlicher Bildungsplan folgen muss.
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Chancengerechtigkeit durch Bildung von Anfang an
Datum/Jahr:
2021
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