AK Präsident Hubert Hämmerle
Hartnäckigkeit von AK und Gewerkschaften findet Niederschlag © AK Vorarlberg
12.5.2022

AK-Hämmerle: Pflegepaket des Bundes „weitgehend positiv“

„Weitgehend positiv“ ist für AK-Präsident Hubert Hämmerle das vom Bund heute präsentierte Pflegepaket, das rund eine Milliarde Euro schwer sein soll. Vor allem die Anhebung der Gehälter von Diplomierten Gesundheits- und KrankenpflegerInnen und Pflege(fach)assistentInnen sei wichtig und richtig, müsse sich aber langfristig niederschlagen und nicht nur auf einen eingeschränkten Zeitraum. Sehr positiv sieht Hämmerle auch die zusätzliche Entlastungswoche ab dem 43. Lebensjahr oder die generelle Einführung von Nachtgutstunden. Kritisch steht der AK-Präsident hingegen der Ausweitung der Kompetenzen von Pflege(fach)assistentInnen wie zum Beispiel das Setzen von Injektionen oder das Ab- und Anschließen von Infusionen. Die Ausbildungszeit sei bereits für die bestehenden Kompetenzen zu kurz. Einmal mehr fordert er die Umsetzung des AK-Modells zur Anstellung von pflegenden Angehörigen.

Dass in den nächsten zwei Jahre  rund 520 Millionen Euro für höhere Gehälter in der Pflege in die Hand genommen werden, ist für AK-Präsident Hubert Hämmerle ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung für die in der Pflege tätigen Menschen. Für Hämmerle ist aber auch klar: „Die Gehaltserhöhungen müssen von Dauer sein und dürfen nicht zeitlich beschränkt bleiben.“ Zwei Stunden Zeitguthaben pro Nachtdienst, eine zusätzliche Entlastungswoche ab dem 43. Lebensjahr (entspricht einer sechsten Urlaubswoche), der 600-Euro-Ausbildungszuschuss oder das neue Pflegestipendium sind laut Hämmerle ebenfalls zu begrüßen. 

Es gibt aber auch Punkte, die dem AK-Chef nicht so gefallen. Dass PflegehelferInnen Infusionen legen oder Spritzen verabreichen dürfen beispielsweise. Hämmerle: „Die Ausbildungszeit für die bestehenden Kompetenzen ist ohnehin schon zu kurz. Wenn überhaupt, sollte das nur nach Abschluss von Zusatzausbildungen und mit entsprechender Berufserfahrung gemacht werden. Und es ist darauf zu achten, dass dadurch der Personalschlüssel für Diplomierte nicht aufgeweicht wird.“ 

Grundsätzlich positiv ist für Hämmerle auch die Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Die angekündigte Sonderzuwendung in Höhe von 1.500 Euro pro Jahr könne aber nur ein erster kleiner Schritt sein. „Hier brauchen wir in den nächsten Jahren noch zahlreiche weitere Maßnahmen und Unterstützungsmodelle, wenn wir dem Wunsch vieler Menschen, zu Hause gepflegt zu werden entsprechen wollen.“ Hämmerle fordert in diesem Zusammenhang einmal mehr die zeitnahe Umsetzung des AK-Modells zur Anstellung pflegender Angehöriger.

Newsletter

Ihre Rechte als Arbeitnehmer:in, Konsumentenschutz, Steuertipps, Weiterbildung u.v.m.

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Luciana Lombardi hat in der Pflege ihre Erfüllung gefunden. Die 31-Jährige lässt sich am BFI der AK zur Pflegeassistenz ausbilden.

Kostenlose Pflegeausbildung am BFI

Am BFI der AK Vorarlberg können sich Interessierte in zwei Jahren berufsbegleitend zur Pflegeassistenz ausbilden und dann zur Pflegefachassistenz aufschulen lassen. Die nächsten Lehrgänge starten im September.

"Alarmstufe Rot" in der Pflege

Was muss sich dringend ändern in der Pflege? Das sind die Ergebnisse des AK-Zukunftsdialogs.

Kontakt

Kontakt

AK Vorarlberg
Öffentlichkeitsarbeit
Widnau 4
6800 Feldkirch

Telefon +43 50 258 1600
oder 05522 306 1600
Fax +43 50 258 1601
E-Mail presse@ak-vorarlberg.at