AK Präsident Bernhard Heinzle
AK Präsident Bernhard Heinzle kritisiert die angekündigten Kürzungen des AMS-Budgets scharf. © Lukas Hämmerle
02.07.2024

AK Präsident Bernhard Heinzle zu AMS-Kürzungen: „Wo bleibt der Aufschrei aus der Wirtschaft?“

AK Präsident Bernhard Heinzle kritisiert die angekündigten Budgetkürzungen beim Arbeitsmarktservice aufs Schärfste. Gerade in Zeiten von erhöhtem Arbeits- und Fachkräftebedarf sei ein Herunterfahren der Erwachsenenbildung „das Falscheste, was man tun kann“, so Heinzle.

Das AMS-Budget für das kommende Jahr soll um 100 Millionen gekürzt werden. Zum Opfer fallen könnten dieser Kürzung besonders Projekte der Erwachsenenbildung, Frauenförderungsprojekte oder auch Maßnahmen zur Wiedereingliederung, etwa im Sozialbereich. Sie wurden bisher vom AMS gefördert, nun stehen Kürzungen bevor, manche Projekte stehen gar vor dem Aus. 

„Kürzungen treffen sinnvolle Projekte“

Für AK Präsident Bernhard Heinzle ist das nicht nur menschlich eine Unmöglichkeit – schließlich sind viele Mitarbeiter:innen, aber auch Klient:innen betroffen – sondern auch wirtschaftspolitisch: „Überall fehlen Fachkräfte und gleichzeitig will die Regierung die Mittel kürzen, die dringend für Qualifizierungsmaßnahmen im Erwachsenenbereich und damit für die Schaffung von Fachkräften nötig sind. Die Kürzungen treffen Projekte, die unheimlich sinnvoll sind, wenn es um die Qualifikation von Arbeitskräften im Land geht“, fasst AK Präsident Bernhard Heinzle zusammen. „Da frage ich mich schon: Wo bleibt der Aufschrei aus der Wirtschaft? Wo bleibt die Kritik der Unternehmen? Schließlich sind sie es doch, die nun noch länger kein Licht am Ende des Tunnels sehen, wenn es um die Suche nach Fachkräften geht.“

Wer es eh schon schwer hat, ist besonders betroffen

Eine Hiobsbotschaft sind die Pläne laut AK Präsident Bernhard Heinzle besonders auch für die Frauen und Langzeitarbeitslosen: „Gerade sie brauchen die Qualifizierungsprojekte, um erstmalig oder wieder in der Arbeitswelt Fuß fassen und so eine selbständige Lebensgrundlage schaffen zu können. Diese Projekte zu streichen, ist, als würde man ihnen den Boden unter den Füßen wegziehen.“ Das gelte besonders in Vorarlberg: „Im Bundesländervergleich hat Vorarlberg die meisten Arbeitslosen mit maximal Pflichtschulabschluss“, schildert Heinzle. „Ohne Qualifizierungsmaßnahmen sind sie praktisch chancenlos am Arbeitsmarkt. Und ohne Arbeit haben sie im teuren Vorarlberg kaum ein Auskommen.“

Für AK Präsident Heinzle kann es jetzt nur eine richtige Entscheidung der Bundesregierung geben: „Die angekündigten Kürzungen am AMS-Budget müssen zurückgenommen werden.“

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