Weichenstellung für 2026: AK, Integra und AQUA Mühle bündeln Kräfte
Die Integra Vorarlberg gemeinnützige GmbH und die AQUA Mühle Vorarlberg gGmbH geben eine richtungsweisende Entscheidung für die Zukunft der Arbeitsmarktintegration bekannt. Um den steigenden wirtschaftlichen Anforderungen proaktiv zu begegnen, haben die Eigentümervertreter (Arbeiterkammer Vorarlberg, AQUA Mühle) und die Geschäftsführungen ein gemeinsames Strukturkonzept erarbeitet. Die Umsetzung ist für das Jahr 2026 geplant.
Die neue Struktur: Klarheit schafft Stärke
Nach eingehender Analyse der Stärken und Finanzstrukturen beider Häuser wurden zwei klare, spezialisierte Säulen definiert:
Säule ARBEIT: Bündelung und Führungsrolle bei AQUA Mühle
Die AQUA Mühle Vorarlberg übernimmt die Führungsrolle im Bereich der Sozialökonomischen Betriebe (SÖB). Hierfür wird die AQUA SÖB gGmbH gegründet.
- Eigentümer: 80 % AQUA Mühle, 20 % Arbeiterkammer Vorarlberg.
- Fokus: Sämtliche handwerklichen und produktionsorientierten Arbeitsbereiche der Integra werden in die neue Gesellschaft überführt.
Geschärftes Arbeits- und Beschäftigungsportfolio:
Die AQUA SÖB gGmbH wird ihre Ressourcen voll auf die gezielte Vermittlung von Menschen in den ersten Arbeitsmarkt konzentrieren. Dazu dienen klare Handwerksberufe als Drehschreibe, die jedem Menschen je nach Ausstattungsmerkmal, ein Angebot bieten können.
- Holzbereich: Verschiedene Tätigkeiten stehen zur Verfügung, von Spielplatzbau, über Kistenbau und zuarbeitende Tätigkeiten
- Wäscherei und Reinigung: Insbesondere zu Tagesrandzeiten können so Arbeitsplätze angeboten werden
- Industrienahefertigung und Nahversorgung: ein stärkerer Fokus auf Re-Use Angebote lassen ein ganz Vorarlberg abdeckendes Netzwerk entstehen.
Säule BILDUNG: Spezialisierung und Führungsrolle bei Integra
Die Integra Vorarlberg übernimmt die Führungsrolle für den gesamten Bildungs- und Qualifizierungsbereich und konzentriert sich zu 100 % auf diesen Sektor (inklusive der Übernahme des Bildungsbereichs der AQUA Mühle).
- Eigentümer: 80 % Arbeiterkammer Vorarlberg, 20 % AQUA Mühle.
- Fokus: Die Integra wird zur reinen Bildungs- und Qualifizierungsorganisation für den niederschwelligen Zugang zum Arbeitsmarkt. Der Schwerpunkt liegt auf der informellen Bildung.
Geschärftes Qualifizierungsportfolio:
Die Integra kann ihre Ressourcen nun voll auf die gezielte Qualifizierung von Menschen konzentrieren. Das Angebot wird ausgebaut:
- Schulische & Berufliche Basis: Nachholen des Pflichtschulabschlusses und Basisbildung.
- Berufsvorbereitung: Programme wie „AusbildungsFit“ und Vorbereitungskurse (VOPs) zur gezielten Vorbereitung Jugendlicher auf eine Lehre oder den ersten Arbeitsmarkt.
- Höherqualifizierung: Angebote wie die „Zukunftsstiftung“ und der Campus Metalltechnik, um dem regionalen Fachkräftebedarf entgegenzuwirken.
Klare Zuständigkeiten – Höhere Effizienz
Die Neustrukturierung erfolgt ohne Verlust von Arbeitsplätzen; alle Stellen bleiben erhalten und werden in die neue Struktur überführt. Die neue Aufgabenverteilung sorgt für Klarheit und eine signifikante Verwaltungsvereinfachung. Projekte im Bereich sozialökonomischer Beschäftigung, wie etwa der Spielplatzbau, Dienstleistungen und Gartenarbeiten für Gemeinden, werden künftig ausschließlich von der AQUA SÖB durchgeführt. Im Gegenzug übernimmt die Integra unter anderem die Schulsozialarbeit, die bisher bei der AQUA Mühle angesiedelt war. Damit ist die Aufteilung vollständig: Arbeit und Beschäftigung bei der AQUA SÖB, Bildung, Ausbildung und Schulsozialarbeit bei der Integra. Diese klare Trennung ermöglicht beiden Organisationen, sich voll auf ihre jeweiligen Kernkompetenzen zu konzentrieren und die Qualität der Angebote zu steigern.
Statements
Bernhard Heinzle, Präsident der Arbeiterkammer Vorarlberg:
„In herausfordernden Zeiten braucht es kluge Lösungen und starke Partnerschaften. Mit dieser Neustrukturierung bündeln wir Kompetenzen und schaffen optimale Rahmenbedingungen für Menschen, die Unterstützung auf dem Weg in den Arbeitsmarkt benötigen. Die Arbeiterkammer Vorarlberg steht als verlässliche Partnerin an der Seite beider Organisationen und wird auch in Zukunft ihren wichtigen Beitrag für Bildung und Beschäftigung in Vorarlberg leisten. Diese strategische Weiterentwicklung zeigt, wie soziale Verantwortung und wirtschaftliche Vernunft Hand in Hand gehen können.“
Gerd Hölzl Bürgermeister Koblach, Eigentümervertreter AQUA Mühle Vorarlberg
„Die Gründung der AQUA SÖB gGmbH und die Übernahme der gewerblichen Bereiche der Integra ist ein logischer Schritt. Wir können Synergien nutzen – etwa in der Verwaltung oder Logistik – die bisher doppelt geführt wurden. Gleichzeitig ist unser Einstieg bei der Integra ein starkes Zeichen: Wir trennen zwar die operativen Bereiche, aber wir denken und steuern gemeinsam.“
Max Krieger-Alfons, Geschäftsführer AQUA Mühle Vorarlberg:
„Die neue AQUA SÖB gGmbH ermöglicht es uns, unsere gewerblichen und dienstleistungsorientierten Stärken zu bündeln und somit noch effizienter sinnstiftende Arbeitsplätze zu schaffen. Wir sichern damit die Qualität der Arbeit und Beschäftigung und sorgen dafür, dass Menschen, die eine Chance suchen, weiterhin erstklassige Unterstützung finden.“
Patrick Breuß, Geschäftsführer Integra Vorarlberg:
„Für die Integra ist das der Startschuss in eine neue Ära der Qualität. Wir haben in den letzten Monaten gesehen: Unsere absolute Stärke ist die Bildung. Wir können uns nun mit voller Kraft darauf konzentrieren, Menschen durch niederschwellige Bildung neue Perspektiven zu eröffnen.“
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