Bernhard Heinzle
© Lukas Hämmerle, AK Vorarlberg
05.12.2023

Wohnbau: Förderpaket mit Wermutstropfen

AK-Heinzle: Viele gute Schritte, Baukosten- bzw. Verkaufspreisgrenzen zu hoch

"Der von uns lange geforderte, neue Bodenfonds, deutlich erhöhte Einkommensgrenzen bei der Wohnbeihilfe, ein niedriger Fixzinssatz bei Wohnbauförderdarlehen – all das sind gute und wichtige Schritte, damit sich junge Menschen künftig das Wohnen leisten können“, sagt AK-Präsident Bernhard Heinzle zu den heute von der Vorarlberger Landesregierung präsentierten Richtlinien für die Wohnbauförderung und die Wohnbeihilfe 2024. Einen Wermutstropfen sieht Heinzle dennoch: „Die weit über dem erforderlichen Maß erhöhten Baukosten- bzw. Verkaufspreisgrenzen in der Neubauförderrichtlinie für den privaten Wohnbau werden dafür sorgen, dass die Preisdynamik am Wohnungsmarkt zusätzlich befeuert wird.“

Dass der Vorarlberger Bodenfonds nun endlich gegründet und gleich mit zwei Millionen Euro befüllt wird, ist für Heinzle besonders erfreulich, weil lange von der AK gefordert. Aber auch der Fixzinssatz von 1,25 Prozent bei einer Laufzeit von 35 Jahren beim Wohnbauförderkredit ist vor allem für junge Familien hilfreich. Und dass Kosten für die Errichtung von Wohnraum so wie früher wieder steuerlich geltend gemacht werden können sei eine Forderung, die er voll unterstütze, so der AK-Präsident.

Zu hohe Baukosten- und Verkaufspreisgrenzen für den privaten Wohnbau

Weniger glücklich ist Heinzle hingegen mit den weit über Maß angehobenen Grenzen für Baukosten und Verkaufspreise. Die Anhebung betrage mehr als zehn Prozent und auch die Preisgrenze für Grundstücke werde deutlich aufgeweicht, obwohl sich der Baukostenindex (jene Kosten, die beim ausführenden Bauunternehmen anfallen) im Jahresabstand nur um 0,4 Prozent und der Baupreisindex (jene Preise, die beim Bauherren anfallen) gerade einmal um 4,8 Prozent erhöht hätten. Heinzle: „Zudem wird die pauschale Verkaufspreisgrenze ohne Nachweis was errichtet wurde, von 5.750 auf 7.500 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche hinaufgesetzt. Das entspricht einer Steigerung von über 30 Prozent!“ Eine Stabilisierung der Preise werde damit nicht bewirkt, weitere Preissteigerungen seien zu erwarten, denn die Bauunternehmer würden nicht kostenminimierend, sondern gewinnmaximierend kalkulieren.

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