16.10.2018

Lopoca: AK schaltet Staatsanwaltschaft ein

„Nugget Game“ des Glücksspielanbieters fordert immer neue Geschädigte – Unterländer büßte fast 30.000 Euro ein. 

Die AK-Konsumentenschützer warnen seit Jahren vor Lopoca. Vorarlberger, die auf das undurchsichtige Spiel- und Finanzsystem gesetzt haben, erlitten massive finanzielle Verluste. Jetzt hat die AK der Staatsanwaltschaft Feldkirch eine Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug übergeben.     

Der Firmenname Lopoca steht für „Lotto Poker Casino“. Dahinter steht unter anderem ein gebürtiger Vorarlberger. Stein des Anstoßes ist vor allem das von Lopoca betriebene „Nugget Game“. Dabei handelt es sich um eine Art virtuelle Börse, in der die Teilnehmer unter einander mit sogenannten Nuggets handeln. Angebot und Nachfrage bestimmen den Kurs. 

Manche Konsumenten investieren über 50.000 Euro, denn Lopoca stellt enorme Gewinnchancen in Aussicht. Der Bregenzer Rechtsanwalt Dr. Helgar Schneider schätzt, dass österreichweit ein zwei- bis dreistelliger Millionenbetrag im Spiel ist. Aus der Menge der Vorarlberger Geschädigten, die sich hilfesuchend an ihre AK wandten, greift der Rechtsvertreter der AK zwei Beispiele heraus: Ein Mandant hat in mehreren Tranchen insgesamt 82.100 Euro einbezahlt, aber nur 26.442 Euro zurückerhalten. Denn der Kurs seiner „Nuggets“ verfiel. Sein Verlust beträgt 55.658 Euro. Der zweite Geschädigte hat einen Bausparvertrag aufgelöst, um im Nugget-Game 5000 Euro einzusetzen, aber nur mehr 1500 Euro zurückbekommen. 

In beiden Fällen verglich Lopoca den Kauf von Nuggets mit dem Kauf von Aktien. Dadurch suggeriert das Spiel eine reale Investitionsmöglichkeit. „Wer kein oder wenig wirtschaftliches Verständnis hat, erkennt nicht, dass Lopoca es völlig in der Hand hat, das „Spiel“ praktisch ohne Einschränkungen zum eigenen Vorteil zu manipulieren“, so Schneider. Bei den Anwerbeveranstaltungen treten die Verantwortlichen von Lopoca luxuriös in Erscheinung. Der so heiß ersehnte schnelle Reichtum scheint wirklich nur einen winzigen Schritt entfernt. 

„Dass die Betreiber den Vorsatz haben, sich unrechtmäßig zu bereichern und es zu einer Vermögensschädigung der Teilnehmer kommt“, liegt für die AK Vorarlberg und ihren Rechtsvertreter auf der Hand. Nun ist die Staatsanwaltschaft am Zug.

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