8.7.2021

Ärzte: Gleiches Recht für alle!

AK-Präsident Hämmerle: „Jetziges System schadet Arbeitnehmern“

Als „wettbewerbsverzerrend“ und „zum Schaden für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“ kritisiert AK-Präsident Hubert Hämmerle die zunehmend problematische Entwicklung im Ärztesektor. Die steigende Zahl an Wahlärzten bei gleichzeitig sinkendem Interesse an Kassenverträgen bedroht die für alle leistbare ärztliche Versorgung im niedergelassenen Bereich. „Wahlärzte, aber auch Spitalsärzte mit eigener Praxis müssen in die Pflicht genommen werden – sie müssen einen versorgungswirksamen Beitrag leisten“, fordert Hämmerle. 

Um das zu erreichen ist eine Systemänderung notwendig. Wahlärzte sollen auch Versorgungsaufgaben übernehmen, die Vertragsärzte zu erbringen haben. Dazu gehören Mindestöffnungszeiten ebenso wie Nacht-, Bereitschafts- und Wochenenddienste oder die kostengünstige Erbringung von wichtigen Sachleistungen. „Der aktuell ungleiche Wettbewerb setzt sich bei der Tarifgestaltung fort“, erklärt der AK-Präsident. Diese sei bei den Wahlärzten frei, während Vertragsärzte an den Tarif der ÖGK gebunden sind. 

In die Pflicht nehmen will Hämmerle auch das Land und zwar hinsichtlich der Spitalsärzte, die zusätzlich eine Praxis führen. Als Dienstgeber könne das Land diese Ärzte in das System bringen. Im Interesse der Bevölkerung ist dies für Hämmerle unerlässlich.

„Die Entwicklung im Ärztebereich ist zum Schaden der arbeitenden Menschen. Wir fordern daher den Gesetzgeber auf, umgehend tätig zu werden und gleiche Rahmenbedingungen für Wahl- und Vertragsärzte zu schaffen.“ Es könne nicht sein, dass eine Gruppe wenig zur Versorgungssicherheit beiträgt und dafür auch noch eine ganze Reihe von Vorteilen genießt, so Hämmerle abschließend. 

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