AK Präsident Bernhard Heinzle begrüßt die neuen Schüler:innen an der MAB-Schule
AK Präsident Bernhard Heinzle begrüßt die neuen Schüler:innen an der MAB-Schule © AK Vorarlberg, Jürgen Gorbach
02.10.2023

AK-Initiative gegen Pflegekatastrophe: Neue Pflegeklasse gestartet

61 Prozent mehr pflegebedürftige Vorarlbergerinnen und Vorarlberger über 75 Jahren bis 2030 – und gleichzeitig 2.415 fehlende Pflegerinnen und Pfleger. „Die AK Vorarlberg warnt schon lange vor der drohenden Pflegekatastrophe“, stellt AK Präsident Bernhard Heinzle fest. „Doch statt nur zu reden, ist die AK auch selbst tätig geworden: mit einem breiten und attraktiven Ausbildungsprogramm für Pflegeberufe am BFI der AK.“ Gerade startete die jüngste Ausbildungsrunde.

Seit 2022 bietet die AK mit ihrem BFI die berufsbegleitenden Lehrgänge Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz an. Sie befähigen etwa zur Arbeit in Spitälern, Pflegeheimen, der Hauskrankenpflege oder bei Mobilen Hilfsdiensten. Vergangene Woche startete die jüngste Klasse ihre Ausbildung an der AK-eigenen Schule für medizinische Assistenzberufe (MAB). AK Präsident Bernhard Heinzle begrüßte die 20 Frauen und Männer an ihrem ersten Schultag.

„Ihr macht einen unheimlich wichtigen, unverzichtbaren Job“, versicherte AK Präsident Heinzle den Schülerinnen und Schülern. „Selbst wenn die ganze Industrie und das gesamte Handwerk in Vorarlberg krachen gehen würde, wenn nichts mehr produziert, verkauft und gekauft würde – eure Arbeit würde trotzdem immer noch gebraucht!“

Für Schüler:innen kostenlos
Die Ausbildung an der MAB-Schule ist als einzige im Land berufsbegleitend. „So erreichen wir die Menschen, die eine Tagesausbildung etwa wegen des Jobs und der familiären Verpflichtungen nicht realisieren können“, schildert BFI-Chef Horst Stürmer. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehe es „um einen Branchenwechsel in einen sinnvollen und sicheren Job. Die Ausbildungsgruppen sind daher vielfältig zusammengesetzt: von 20 bis 55 Jahre, vom Montafon bis zum Bodensee und Bregenzer Wald, mit diversen beruflichen Hintergründen.“

Dank der Unterstützung der AK sind die Ausbildungen kostenlos: Das Land übernimmt die Kosten bis auf einen Eigenanteil von 500 Euro, diesen übernimmt wiederum die AK. Seit vergangenem Herbst gibt es für die Schülerinnen und Schüler auch eine monatliche Unterstützung von 300 Euro (insgesamt 7.200 Euro), die vom Land ausbezahlt wird.

Positive Folgeeffekte – aber auch weitere Herausforderungen
Um der Pflegekatastrophe gerade noch zu entgehen, brauche es im ersten Schritt mehr Auszubildende und Ausbildungsmöglichkeiten: „Aus diesem Grund haben wir als AK entschieden, die Sache selbst in die Hand zu nehmen: Wir haben das neue Ausbildungsprogramm für die Pflege initiiert und die MAB-Schule gegründet“, so der AK-Präsident. „Diese Lehrgänge haben nicht nur den Effekt, dass es mehr Pflegerinnen und Pfleger in Vorarlberg gibt“, erklärt AK Präsident Bernhard Heinzle. „Mehr Kolleginnen und Kollegen bedeuten für die bereits beschäftigten Arbeiterinnen und Arbeiter zudem eine große Entlastung – und so wird der Pflegeberuf wieder attraktiver.“
Doch auch darüber hinaus investiert die Politik noch immer zu wenig in die Pflege, ist sich Heinzle sicher. „Personalausstattung, Arbeits- und Ausbildungsbedingungen müssen so gestaltet sein, dass das bestehende Personal nicht überfordert ist und gefördert wird.“

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