Opfer fast ein zweites Mal betrogen – AK verhindert Betrugsschaden von 90.000 Euro
Betrüger wollen einen Vorarlberger erneut abzocken. Die AK bewahrt Herrn L. vor fast 90.000 Euro Schaden. Der Fall ist kein Einzelfall – aktuell melden sich viele Konsument:innen in ähnlichen Situationen. Besonders perfide: Die Täter nutzen echte persönliche Daten wie Anschrift und Kontonummer. So erscheinen ihre Schreiben besonders glaubwürdig.
Vor einigen Jahren wurde Herr L. aus dem Bregenzerwald Opfer eines Internetbetrugs und verlor mehrere hundert Euro. Was er damals nicht wusste: Den Tätern ging es weniger um den kleinen Betrag, sondern um seine persönlichen Daten.
Jahre später meldet sich ein angeblicher Vermögensberater bei ihm. Er behauptet, das verlorene Geld sei wieder aufgetaucht und durch Investitionen in Kryptowährungen sogar stark angewachsen. Um die Auszahlung zu erhalten, müsse Herr L. lediglich die fälligen Steuern begleichen.
Täuschend echtes Schreiben
Kurz darauf erhält er ein Schreiben, angeblich von der britischen Steuerbehörde HMRC. Mit Siegel versehen, korrekt adressiert und mit Gesetzesverweisen ausgestattet, wirkt das Dokument täuschend echt. Herr L. glaubt zunächst an sein Glück – bis er vorsichtshalber den AK Konsumentenschutz kontaktiert.
AK verhindert immensen Schaden
Dr. Franz Valandro erkennt das Muster sofort: „Als Opfer noch einmal betrogen zu werden, ist besonders bitter. Recovery Scams zeigen, wie skrupellos die Kriminellen sind. Die Täter wissen, dass Menschen nach einem Betrug besonders verletzlich sind, weil sie hoffen, ihren ersten Fehler wieder gutzumachen.“ Dank der Beratung durch den AK Konsumentenschützer bleibt Herr L. ein Schaden von fast 90.000 Euro erspart.
AK Präsident Bernhard Heinzle betont, dass sich viele Betroffene schämen und deshalb keine Hilfe suchen. „Die Menschen, die sich bei uns melden, sind nur die Spitze des Eisbergs. Darum ist es so wichtig, das Thema öffentlich sichtbar zu machen. Betroffene sollen wissen: Sie sind nicht allein, die AK steht immer an ihrer Seite.“
Warum „Recovery Scams“ besonders gefährlich sind
Diese Betrugsmasche ist besonders perfide, weil sie gezielt bereits betroffene Menschen anspricht und echte Daten nutzt:
- Gezielte Ansprache: Täter kontaktieren Menschen, die schon Geld verloren haben.
- Psychologischer Hebel: Opfer hoffen, den ersten Betrug wiedergutzumachen.
- Glaubwürdigkeit: Echte Daten wie Name, Adresse und Kontonummer lassen Fälschungen offiziell wirken.
Diese Kombination erhöht das Risiko eines erneuten Schadens erheblich.
Wie sich „Recovery Scams“ erkennen lassen
Es gibt typische Warnzeichen, an denen Betroffene diese Masche entlarven können:
- Unaufgeforderte Kontaktaufnahme durch angebliche Behörden, Anwält:innen oder Ermittler:innen
- Forderungen in Fremdwährungen (z. B. USD) und kurze Zahlungsfristen
- Vorauszahlungen oder Gebühren für angebliche Dienstleistungen
- Echte persönliche Daten im Schreiben, aber unlogische Zahlungswege (z. B. österreichische IBAN für „britische Behörde“)
- Drohungen mit rechtlichen Schritten oder Verweise auf veraltete Gesetze
- Unseriöse Kontaktdaten wie Gmail‑Adresse oder ausländische Telefonnummer
Wichtig: Seriöse Stellen verlangen niemals Geld, um bereits verlorene Beträge zurückzuholen. Im Zweifel sofort die Polizei einschalten, die AK kontaktieren und keine Zahlungen leisten.
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