Anna Heringer: Vom Zutrauen zur Zuversicht
Anna Heringer geb. 1977, ist eine international tätige Lehmbau-Architektin, Inhaberin der UNESCO-Professur für Earthen Architecture, Building Cultures and Sustainable Development. Sie arbeitete als Gastprofessorin bereits in Wien, Linz, Zürich, München, Stuttgart, Alghero und Harvard. Anna Heringer wurde mit zahlreichen, renommierten Preisen wie dem „Aga-Khan-Preis für Architektur“ oder dem „Global Award for Sustainable Architecture“ ausgezeichnet. 2020 gewann sie den „Obel Award“.
Im Alter von 19 Jahren geht Anna Heringer für ein Jahr nach Bangladesch und arbeitet dort für die NGO „Dipshikha“ im Bereich der nachhaltigen Entwicklungsarbeit. 2004 schließt sie ihr Architekturstudium an der Kunstuniversität Linz ab. 2005 realisiert sie ihr Diplomarbeitsprojekt, die METI School in Rudrapur, einem Dorf im Norden von Bangladesch. Erbaut wurde das zweigeschossige Gebäude aus Lehm, Stroh und Bambus aus der Region, mithilfe der menschlichen Muskelkraft. Das natürliche Material braucht Handwerk, was viele Arbeitsplätze und lokale Strukturen schafft.
Für Anna Heringer ist klar, dass nicht nur Architektinnen und Architekten, sondern alle Menschen Räume beeinflussen und Architektur gestalten. Wer ein billiges T-Shirt aus Bangladesch kauft, gestaltet den Lebensraum jener Textilarbeiterinnen mit, die ihr Leben in den Dörfern aufgeben, um unter schlechten Arbeitsbedingungen in den Großfabriken der Stadt zu arbeiten. Mit dem Projekt „Dipdii Textiles“ engagiert sie sich für den Erhalt der dörflichen Strukturen und des traditionellen Textilhandwerks in Bangladesch.
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