2.7.2020

Aktueller Kurs in der Pflege ist mut- und herzlos!

AK-Präsident Hämmerle: „So wird es mit uns nicht gehen“

Zuerst Applaus und Heldengesang, jetzt Einsparungen und Nulllohnrunden. Für AK-Präsident Hubert Hämmerle ist der Kurs des Landes bei der Langzeitpflege nicht nachvollziehbar. „Alle wissen, wie belastet die Kolleginnen und Kollegen in der Langzeitpflege sind, wie schwer es ist, Personal für diesen Bereich zu bekommen und dass es in den kommenden Jahren einen massiven Engpass geben wird, wenn nicht entsprechend gegengesteuert wird“, erklärt der AK-Präsident. Deshalb sei der derzeitige Kurs absolut mut- und herzlos. „Aber so wird es mit uns sicher nicht gehen!“, stellt Hämmerle die Rute ins Fenster. 

In allen anderen acht Bundesländern Österreichs bekommen die Beschäftigten in der Langzeitpflege einen Bonus für ihre Leistungen während der Corona-Krise. Nur das reiche Vorarlberg hat das offensichtlich nicht notwendig. Im Gegenteil: Im Land wird den privaten Pflegeeinrichtungen sogar ein Sparpaket und eine Nulllohnrunde angekündigt, was für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Reallohnverluste bedeuten würde. „Das ist für uns ein absolutes No-Go“, sagt der AK-Präsident. Wenn es dem Land damit wirklich ernst sei, dann werde man mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegenhalten. Dann sei auf gut vorarlbergerisch wirklich „d’Äx am Bomm“. 

Haltung unverständlich

Die Haltung des Landes ist für Hämmerle vollkommen unverständlich und strategisch ein Humbug, vor allem auch darum, weil heute ein Covid-Bonus für die Vorarlberger Spitalsbediensteten angekündigt wurde. „Wir wissen alle, dass wir in den kommenden Jahren viel mehr Pflegerinnen und Pfleger brauchen als derzeit. Warum also sollten sich Menschen in Zukunft für diesen Beruf entscheiden, wenn sie einerseits hoch belastende Arbeit und ungünstige Arbeitszeiten und andererseits Nulllohnrunden zu ertragen haben“, frägt sich der AK-Präsident.  Schließlich verdiene jeder Hilfsarbeiter im Industriebereich mehr als eine qualifizierte Pflegekraft. Dem Land sei die Pflege nicht einmal einen Stundenlohn von 10 Euro wert. „Diese Menschen in der derzeitigen Lage dermaßen vor den Kopf zu stoßen – das versteht niemand“, so der AK-Präsident abschließend.


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