AK-Wohnumfrage 2023
Der Kosten-Hammer schlägt erbarmungslos zu! Präsident Heinzle: „Brauchen kurzfristige Maßnahmen und langfristige Lösungen“
1000 neue, günstige Wohnungen pro Jahr – angesichts der angespannten Lage am Vorarlberger Wohnungsmarkt fordert AK-Präsident Bernhard Heinzle deutlich mehr Engagement beim Ausbau des Angebots an gemeinnützigen Wohnungen. Er begründet das mit den explodierenden Mietpreisen im Bereich der Privatvermietungen und der Tatsache, dass Vorarlberg das geringste Angebot an kostengünstigen, gemeinnützigen Wohnungen und Gemeindewohnungen Österreichs hat.
Die Wohnbauleistung der letzten zwölf Jahre ist laut Statistik Austria in Vorarlberg fast ausschließlich auf Investitionen von Privatpersonen und Bauträger zurückzuführen. Nur knapp 15 Prozent der Baubewilligungen gingen auf gemeinnützigen Wohnbauträger zurück. Insgesamt sind in diesem Zeitraum rund 34.800 Wohnungen bewilligt worden – davon nur rund 4500 gemeinnützige. Das sind gerade einmal 375 pro Jahr.
Dass trotz des offenkundig großen Wohnungsmangels gerade die gemeinnützigen Wohnbauträger ihre Neubauleistungen reduzierten, ist für Heinzle nicht nachvollziehbar. „Damit wurden Wohnungssuchende gezwungen, die zum Teil absurd hohen Mietpreise am privaten Wohnungsmarkt zu akzeptieren. Die Folge davon ist, dass es gerade jungen Familien gar nicht mehr gelingt, für ein späteres Eigentum anzusparen, weil die hohen Mieten einen ganz erheblichen Anteil ihres Einkommens verschlingen“, stellt der AK Präsident fest.
Die Anfragen im Bereich Miet- und Wohnrecht in der AK Vorarlberg sind so hoch, wie seit Jahren nicht mehr. Immer mehr Menschen können sich aufgrund der Preissteigerungen das Wohnen nur mehr schwer leisten. Anstatt auf einen Mietpreisdeckel zu warten, der wiederum im Wesentlichen nur den Wiener Wohnungsmietern zugutekommen würde, ist nach Ansicht der AK jetzt das Land gefordert, für ein deutlich besseres und leistbares Wohnungsangebot in Vorarlberg zu sorgen. Für Präsident Heinzle ist der Hebel dazu bei den gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften anzusetzen. „Sie können ihre Neubauaktivitäten massiv ausweiten, weil sie die erforderlichen Grundstücke bereits besitzen. Die gemeinnützigen Wohnbauträger sollten künftig aber auch befugt sein, einen Teil dieser Wohnungen in Form von Miet-Kauf-Wohnungen direkt an förderbare Wohnungssuchende zu vergeben.“ Das Vetorecht der Gemeinden für den Bau von gemeinnützigen Wohnungen sollten nach Ansicht der Arbeiterkammer generell abgeschafft werden, weil dringend notwendige Wohnbauprojekte nicht an der Befindlichkeit einzelner Bürgermeister scheitern dürfen.
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