Eine Frau sitzt auf dem Sofa und schaut zweifelnd auf ihr Handy.
Nur ein lästiges Popup-Fenster weggeklickt und schon hat die Falle zugeschnappt: Das ist Frau T. passiert. © Yuliia, AdobeStock
22.04.2025

„Clickjacking“: Mutter und Tochter bleibt dank AK Vorarlberg 460-Euro-Handyrechnung erspart

Eine Frau und ihre Tochter hatten ohne es zu merken ein dubioses Abonnement im Internet abgeschlossen. „Es kann jeden treffen“, warnt AK Konsumentenschützer Dr. Franz Valandro. AK Präsident Bernhard Heinzle fordert ein Einlenken der Mobilfunkanbieter. 

Frau T. wundert sich über ihre Handyrechnung. Diese ist zwar höher als üblich, aber nur um einen geringen zweistelligen Betrag – gerade so viel, dass es nicht sofort auffällt. Als sie auch ihre übrigen Rechnungen und die ihrer Tochter prüft, stellt Frau T. fest, dass ihnen schon seit einigen Monaten stets ein kleiner Zusatzbetrag berechnet wird. Die Beträge sind auf den ersten Blick nicht hoch, ergeben in der Summe aber 459,02 Euro. Das Geld fließt zur Firma Dimoco3, von der weder Frau T. noch ihre Tochter je gehört haben. 

Dauerthema „Clickjacking“

Franz Valandro, Konsumentenschutz-Abteilung
Dr. Franz Valandro © AK

Besorgt wendet Frau T. sich an die Konsumentenschutzabteilung der AK Vorarlberg. „Wir haben schnell festgestellt, dass Frau T. Opfer der sogenannten ,Clickjacking’-Masche geworden ist“, erklärt AK Konsumentenschützer Dr. Franz Valandro. „Diese Masche ist sehr verbreitet und bereits seit Jahren ein Dauerthema in der Beratung. Wöchentlich landen entsprechende Fälle bei uns.“ 

Beim „Clickjacking“ nutzen dubiose Anbieter Popup-Fenster auf Internetseiten oder in Apps. Diese Fenster können meist über ein X in der Ecke geschlossen werden. „Bei manchen dieser Popup-Fenster ist hinter dem X aber ein Kaufen-Button hinterlegt“, schildert Dr. Valandro. „Das Perfide ist, dass dieser Button für die Nutzer:innen vollkommen unsichtbar ist.“ Klicken die Nutzer:innen nun auf das X, um das Popup-Fenster zu schließen, schließen sie unwissentlich ein Abonnement mit einem Drittanbieter ab, der die Beträge über deren Handyrechnung einzieht. 

AK interveniert erfolgreich

So ergeht es auch Frau T. im aktuellen Fall. Die AK Konsumentenschützer:innen intervenieren und wenden sich an ihren Mobilfunkanbieter. Der akzeptiert und schreibt Frau T. den abgebuchten Betrag gut. Außerdem richtet er ihr eine Drittanbietersperre ein, um künftigen Abbuchungen vorzubeugen. „Verbraucher sollten ihre Handyrechnung regelmäßig kontrollieren, Einsprüche sind grundsätzlich nur innerhalb einer Frist von drei Monaten möglich“, rät Konsumentenschützer Dr. Valandro. „Außerdem sollten sie ihre Anbieter auffordern, die Drittanbietersperre bei ihnen zu aktivieren – jedenfalls bis es eine Lösung dafür gibt.“ 

AK Präsident Bernhard Heinzle
AK Präsident Bernhard Heinzle © Lukas Hämmerle

Auf eine solche Lösung pocht die AK Vorarlberg schon lange: „Fälle wie der von Frau T. müssten nicht sein“, unterstreicht AK Präsident Bernhard Heinzle. „Die Mobilfunkanbieter könnten die Drittanbieter-Sperren im Vorhinein für jeden Vertrag aktivieren.“ Wer ein Angebot von Drittanbietern nutzen möchte, müsste dann wiederum kurz seinem Anbieter Bescheid geben oder selbständig im Nutzerkonto einen entsprechenden Haken setzen. „So würden viele Menschen vor diesen Fallen geschützt. Denn dass sie immer wieder zuschnappen, zeigen uns die hohen Fallzahlen in der Beratung“, so AK Präsident Heinzle weiter. „Die technischen Möglichkeiten dazu sind da, die Anbieter müssten nur reagieren. Beim Roaming hat es ja auch nach langjährigem Druck durch die AK Vorarlberg funktioniert.“

Bei Fragen zum Konsumentenschutz helfen die AK Expert:innen weiter.

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