Sozialarbeiter Hans Reichart
Sozialarbeiter Hans Reichart © Hanno Mackowitz
12.02.2025

Sozialarbeiter Hans Reichart: Auf den Spuren eines engagierten Lebens

Die mittlerweile zehnte Ausstellung des „Museum des Wandels“ rückt den Sozialarbeiter Hans Reichart in den Mittelpunkt. Für den Bregenzer war die Sozialarbeit seine Berufung und er stand unzähligen Menschen in schwierigen Lebenslagen zur Seite. Die Ausstellung zeichnet nicht nur seinen persönlichen Werdegang nach, sondern spiegelt auch den tiefgreifenden Wandel der Sozialarbeit über die Jahrzehnte wider.

Als gelernter Reproduktionsfotograf spürte Hans früh, dass ihm etwas fehlte. „Ich hatte eine Sinnkrise, war viel auf Reisen und suchte nach einer Aufgabe, die mir wirklich etwas bedeutete“, blickt er zurück. Nach einer prägenden Begegnung mit einer Sozialarbeiterin entschied er sich zum beruflichen Neuanfang und absolvierte die Ausbildung zum Sozialarbeiter.

Engagement für Jugendliche und Bewährungshilfe

Seine ersten Schritte in der Sozialarbeit führten ihn ins Bregenzer Jugendzentrum „Between“. „Anfangs war es eine Initiative von Gymnasiast:innen, doch mit der Zeit wurde es ein Zufluchtsort für viele Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen“, erinnert er sich. Drogen- und Gewaltproblematiken stellten das Team vor große Herausforderungen.

Nach acht bewegten und bewegenden Jahren zog es Reichart in die Schweiz, wo er in einem Mädchenerziehungsheim neue Erfahrungen sammelte. Die Rückkehr nach Vorarlberg brachte fünf intensive Jahre als Streetworker, bevor er 1999 zur Bewährungshilfe wechselte. „Für mich war die Bewährungshilfe eine gute Mischung aus Nähe und Distanz. Es war mir wichtig, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, ohne dabei selbst an die Belastungsgrenzen zu stoßen.“

Erfolge, Herausforderungen und gesellschaftliche Entwicklungen

Während etwa ein Schlosser nach getaner Arbeit ein fertiges Werkstück in den Händen hält, definiert sich Erfolg in der Sozialarbeit nicht so eindeutig. Reichart bemisst ihn daher differenziert: „Für manche ist es ein Erfolg, das nächste Jahr zu überleben, für andere, eine Ausbildung abzuschließen. Jeder Mensch startet mit anderen Voraussetzungen.“

Mit Sorge beobachtet er aktuelle Entwicklungen in der Gesellschaft. „Sobald Geld fehlt, wird als Erstes im Sozialbereich gespart. Das ist fatal, weil frühzeitige Hilfsangebote viele Probleme verhindern könnten.“ Seine Berufswahl bereut der heutige Pensionist keine Sekunde: „Ich habe meine Arbeit geliebt. Es gibt nichts Schöneres, als zu sehen, dass sich Menschen positiv entwickeln.“

Ausstellung mit Vernissage am 20. Februar

Die Vernissage zur Ausstellung im Foyer der AK Vorarlberg findet am 20. Februar um 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Zur Vernissage wird um Anmeldung gebeten. Michaela Feuerstein-Prasser und Hans Reichart werden in einem Gespräch das Arbeitsleben von Hans Revue passieren lassen.

Anschließend kann die Ausstellung während der Öffnungszeiten der AK Vorarlberg von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr besucht werden.

INFOBOX

  • Vernissage der Ausstellung mit Hans Reichart und Kuratorin Michaela Feurstein-Prasser am 20. Februar um 19 Uhr im Foyer der AK Vorarlberg – Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten
  • Anschließend zu den Öffnungszeiten der AK Vorarlberg (Mo – Fr, 9 – 18 Uhr) im Foyer zu besichtigen
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