Langzeitarbeitslose: Schulungsmaßnahmen greifen zu kurz
AK-Präsident Hämmerle: „Brauchen erweiterten Arbeitsmarkt“
Auch die neoliberale „Agenda Austria“ hat es jetzt erkannt: Österreich und vor allem auch Vorarlberg hat zu viele Langzeitarbeitslose. Appelle und Schulungsmaßnahmen allein greifen für AK-Präsident Hubert Hämmerle aber zu kurz. „Wir haben bereits im Februar einen Masterplan des Bundes sowie einen erweiterten Arbeitsmarkt, der Langzeitarbeitslosen dauerhafte berufliche Perspektiven bietet, gefordert“, sagt Hämmerle. Der AK-Präsident ist überzeugt: „Ein Heer von Chancenlosen können wir uns als Gesellschaft nicht leisten. Deshalb müssen wir Beschäftigung finanzieren, nicht Arbeitslosigkeit!“
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich in Vorarlberg innerhalb eines Jahres auf fast 2.000 Personen mehr als verdoppelt. In Wirklichkeit ist diese Zahl noch höher. Rechnet man jene hinzu, die über Jahre im Vermittlungs-Ping-Pong des AMS hängen bleiben, kommt man auf über 3.000 Menschen.
Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik wie Förderungen oder Qualifizierungen versuchen Arbeitssuchende zu unterstützen und zu aktivieren. Das soll auch über den so genannten zweiten Arbeitsmarkt (Sozialökonomische Betriebe) erreicht werden. Das Manko: Alle diese Maßnahmen sind zeitlich begrenzt. Wird in gesetzter Frist eine Integration am Arbeitsmarkt verfehlt, geht es zurück in die Arbeitslosigkeit.
Ein erweiterter Arbeitsmarkt soll als „ChancenMarkt“ neue Perspektiven für Langzeitarbeitslose schaffen. Nämlich dauerhafte, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung für Menschen, die zwar eine grundsätzliche Beschäftigungsfähigkeit aufweisen, aufgrund bestimmter Einschränkungen am Arbeitsmarkt aber nicht Fuß fassen können. „Notwendig wären im Ländle rund 1.000 solcher Arbeitsplätze. Finanzierung von Beschäftigung statt Finanzierung von Arbeitslosigkeit ist dabei die Devise“, so Hämmerle abschließend.
Kontakt
Kontakt
AK Vorarlberg
Öffentlichkeitsarbeit
Widnau 4
6800 Feldkirch
Telefon +43 50 258 1600
oder 05522 306 1600
Fax +43 50 258 1601
E-Mail presse@ak-vorarlberg.at