Kurzarbeit und Homeoffice? Nicht im Gesundheits- und Sozialwesen!
Der Anteil jener, die regelmäßig mehr als vereinbart arbeiten, ist im Vergleich zu 2018 um 3,0% gestiegen. Die ohnehin hohen Belastungen durch die Arbeitszeit sind extrem gewachsen. Arbeitnehmer:innen, die angegeben haben, regelmäßig mehr als vereinbart gearbeitet zu haben, waren besonders von Depressions- und Angstsymptomen betroffen.
"Die personelle Situation hat sich seit der Pandemie deutlich verschärft. Personalengpässe im bestehenden Team, Kündigungen, Langzeitkrankenstände und die Suche nach neuem Personal machen die tägliche Arbeit zur Zerreißprobe."
Ein Teilnehmer der Umfrage
Fachsozialbetreuer/-in (FSB)
Depressionen, Angst, Schlafprobleme, Vergesslichkeit und Konzentrationsprobleme
Auch in der Langzeitpflege und diversen Hilfstätigkeiten waren die Symptome häufiger anzutreffen. Oft trifft es junge Arbeitnehmer:innen besonders hart.
Die Studie reiht sich damit in die Ergebnisse zahlreicher internationaler Studien ein und bestätigt, dass Menschen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung schwerer psychisch belastet sind (obwohl überall angestiegen).
Pflegenotstand versus Arbeitsbedingungen versus Fachkräftemangel
Kein Wunder, dass unter den hier beschriebenen Bedingungen, einige Menschen einen Job im Gesundheits- und Sozialwesen eher meiden. Aber nicht nur das: selbst Arbeitnehmer:innen, die bereits in diesen Berufen tätig sind, denken vergleichsweise häufig an einen Berufswechsel.
30,0% denken monatlich oder öfter an Berufsausstieg. Die Corona-Krise hat die bereits 2018 drastische Lage weiter eskaliert. Besonders beachtlich dabei der Zuwachs in den Antwortmöglichkeiten „wöchentlich“ und „täglich“. Eine große Gefahr für eine weitere Verschärfung der Personalsituation durch vorzeitige Berufsausstiege.
"Pflege soll endlich die Anerkennung und die Rahmenbedingungen bekommen die sie verdient hat!!"
EINE Teilnehmerin der Umfrage
Gehobener Dienst (DGKP)
Infos zur Umfrage
Offensive Gesundheit: Gewerkschaften (GÖD, GPA, vida, younion), Wiener Ärztekammer, AK Wien
Zielgruppe: Angehörige von gesetzlich geregelten Gesundheitsberufen sowie Personen aus Administration, Service, Technik im Gesundheits- und Sozialwesen
Befragungszeitraum: 14. Juni 2021 bis 16. August 2021
Teilnahme über PC oder Smartphone/Tablet
Beteiligung: Gesamtstudie: 6.969 auswertbare Antworten in Ö / Davon 1.169 aus Vorarlberg
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