Warmes Zuhause in Vorarlberg: Familie vor dem Kamin – so gelingt sicheres und effizientes Heizen laut AK-Tipps
So ein Kaminfeuer ist urgemütlich. Aber damit es auch sicher ist, sollte man einige Dinge beachten – besonders wenn Kinder und Tiere im Haushalt leben. © Yan Krukau, Pexels
24.10.2025
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Sicher heizen – darauf musst du achten

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Heizen ist im Winter unverzichtbar – aber auch nicht ganz ohne Risiko. Ob Gastherme, Kachelofen oder Heizdecke: Wir zeigen dir, worauf du beim Heizen achten musst, damit du sicher und warm durch die kalte Jahreszeit kommst.

Der Herbst ist da, der Winter steht vor der Tür – und in vielen Wohnungen läuft die Heizung schon wieder auf Hochtouren. Klar: Niemand friert gern. Aber beim Heizen kann einiges schiefgehen – von gefährlichen Abgasen bis hin zu Zimmerbränden. 

Im Jahr 2023 (den aktuellsten Jahr für das offizielle Zahlen verfügbar sind) wurden in Vorarlberg insgesamt 306 größere Brände mit einem Schaden von über 2.000 Euro gezählt – also fast ein Brand pro Tag! Viele davon sind durch offenes Licht und Feuer oder Wärmegeräte entstanden. Grund genug also, sich umfassend über Sicherheit beim Heizen zu informieren.

Damit du sicher und warm durch die kalte Jahreszeit kommst, erfährst du hier, worauf du achten solltest.

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Wie oft muss ich meine Heizung, meinen Schornstein oder meinen Ofen prüfen lassen?

Wie oft deine Heizanlage kontrolliert werden muss, hängt davon ab, womit du heizt. Und das ist kein bloßer Tipp – die Intervalle sind in der Vorarlberger Feuerpolizeiordnung festgelegt.

  • Heizöl: Der Rauchfangkehrer kommt einmal während und einmal außerhalb der Heizperiode – bei ganzjährigem Betrieb alle drei Monate. Bei Heizöl „leicht“ oder „extra leicht“ genügt meist eine Kontrolle pro Jahr – sofern die Anlage nicht ganzjährig läuft. Ist sie ständig in Betrieb, muss sie alle sechs Monate überprüft werden.
  • Gasheizung: Muss einmal im Jahr geprüft werden, wenn die Anlage raumluftabhängig ist, alle zwei Jahre bei raumluftunabhängigen Systemen.
  • Kamin oder Kachelofen: Auch wenn du sie gar nicht nutzt – einmal im Jahr muss eine Kontrolle stattfinden. Nutzt du sie nur gelegentlich, muss neben der Kontrolle auch eine Reinigung stattfinden.

Die Kosten hängen von der Heizart und der Größe deines Hauses ab. Als Richtwert: Für ein Einfamilienhaus zahlst du in Vorarlberg meist zwischen 60 und 150 Euro pro Jahr.

Tipp: Dein Rauchfangkehrer oder deine Gemeinde kann dir genau sagen, welche Intervalle für dich gelten.

Kamin & Kachelofen: schön warm, aber mit Vorsicht

Ein Kachelofen oder Kamin sorgt für besondere Wärme – aber auch für besondere Verantwortung.

  • Lass beim Anheizen die Ofentür offen, bis das Holz zu einem kleinen Gluthaufen heruntergebrannt ist. Schließt du sie zu früh, können sich gefährliche Gase bilden.
  • Leg immer ein Vorlegeblech oder -glas vor den Kamin. So vermeidest du, dass Funken auf Teppiche oder Vorhänge springen.
  • Nutze keine flüssigen Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin – feste Anzündhilfen sind sicherer.
  • Verwende die Top-Down-Methode: Der Anzünder wird ganz oben entfacht – das Feuer arbeitet sich dann langsam nach unten durch den Holzstapel. Diese Methode ist besonders effizient und umweltfreundlich.
  • Und: Asche erst entsorgen, wenn sie vollständig abgekühlt ist, am besten in einem nicht brennbaren Behälter.

Elektrische Heizlüfter und Heizdecken – wirklich sicher?

Kein offenes Feuer – also alles sicher? Leider nein. Auch elektrische Heizgeräte bergen Risiken.

  • Verwende nur unbeschädigte Geräte – Kabelbruch oder lockere Kontakte können Brände auslösen.
  • Heizlüfter und Radiatoren nie unbeaufsichtigt laufen lassen und immer ausstecken, wenn du sie nicht brauchst.
  • Keine Mehrfachstecker verwenden! Heizgeräte ziehen viel Strom und können Leitungen überlasten.
  • Heizdecken nie abdecken oder unter Bettdecken legen. Die Hitze kann sich stauen – Brandgefahr!

Tipp: Für ein warmes Bett genügt oft schon eine einfache Wärmflasche – sicher, günstig und energiesparend.

Was soll bei einem Teelicht schon passieren?

Kerzen machen’s gemütlich – aber sie gehören zu den häufigsten Brandursachen im Haushalt.

  • Lass Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen – auch nicht „nur kurz“.
  • Stell sie weit weg von Vorhängen oder Deko auf.
  • Teelichter immer auf eine nicht brennbare Unterlage stellen – ihr Aluminiumgehäuse wird heißer, als viele denken.

Ein Windstoß, ein Funke, eine Sekunde Unachtsamkeit – und schon brennt’s. Also lieber einmal mehr kontrollieren und die Kerze löschen, bevor du den Raum verlässt.

Rauchwarnmelder: kleine Geräte, große Wirkung

Rauchwarnmelder retten Leben. Sie schlagen Alarm, wenn du schläfst oder gerade in einem anderen Raum bist.

  • Pflicht seit 2008: In Vorarlberg müssen in neu errichteten Wohnungen Rauchmelder in Aufenthaltsräumen und Fluchtwegen installiert sein.
  • Platzierung: Am besten in allen bewohnten Räumen, besonders im Flur. Küche und Bad ausnehmen – dort führen Dampf oder Kochdunst oft zu Fehlalarmen.
  • Pflege: Einmal im Monat den Testknopf drücken, Batterien alle zwei Jahre wechseln.

Übrigens: Der Rauch einer Kerze löst normalerweise keinen Alarm aus – es gibt also keinen Grund, auf einen Rauchmelder zu verzichten.

9 Fragen zur Betriebskostenabrechnung

Vermieter:innen müssen jährlich eine Betriebskostenabrechnung vorlegen. Worauf du als Mieter:in Anspruch hast und wobei du aufpassen musst, erfährst du in diesem Beitrag.

Egal ob du mit Gas, Holz oder Strom heizt – Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen. Regelmäßige Kontrollen, ein vorsichtiger Umgang mit Feuer und Strom sowie ein funktionierender Rauchmelder schützen dich und deine Familie. So bleibt’s im Winter nicht nur warm, sondern auch sicher gemütlich.

Du hast Fragen zur Heizöl-Bestellung oder Probleme mit der Rauchfangkehrer-Rechnung? Die Expert:innen aus der Konsumtenschutzabteilung der AK Vorarlberg helfen dir weiter!

Hier geht's zu den AK Expert:innen.


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