Das Bild zeigt einen Smartringe von außen und innen. Auf der Innenseite sieht man deutlich die Sensoren zur Pulsmessung.
Smartringe sollen Puls, Schlaf und Schritte messen und dir so dabei helfen, fit zu werden und zu bleiben. Aber was taugen sie wirklich? © AK
7.11.2025
Konsum

Smartringe im Test – was taugt der smarte Fingerschmuck wirklich?

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Smartringe sollen Puls, Schlaf und Schritte messen – doch wie genau sind sie wirklich? Der VKI hat vier Modelle getestet. Das Ergebnis überrascht.

Sie sehen aus wie ganz normale Ringe – glänzend, schlicht, elegant. Doch unter der Oberfläche steckt Technik: Smartringe sollen Schritte zählen, Schlafphasen analysieren und den Puls im Blick behalten. Kleine Helfer also, die die Smartwatch teilweise ersetzen könnten – zumindest in der Theorie. Doch wie gut funktioniert das im Alltag wirklich?

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat im Rahmen eines Tests vier aktuelle Modelle der Marken Oura, Amazfit und Samsung unter die Lupe genommen. Das Ergebnis zeigt: Der Fortschritt ist beeindruckend, aber die Grenzen sind schnell erreicht.

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Kleine Ringe, große Unterschiede

Alle getesteten Modelle versprechen Fitnessdaten direkt am Finger – doch die Genauigkeit variiert stark. Besonders bei der Herzfrequenzmessung zeigten sich große Abweichungen zwischen den tatsächlichen und den angezeigten Werten. Auch sonst gibt es Einschränkungen:

  • Musik hören oder bezahlen – so wie mit Smartwatches – lässt sich mit keinem der getesteten Ringe.
  • GPS fehlt, ebenso die Möglichkeit, den Akku zu tauschen.
  • Und ohne Smartphone geht kaum etwas – viele Funktionen bleiben sonst gesperrt.
Die Tabelle zeigt die Ergebnisse der getesten Smartinge anhand verschiedener Testkategorien.


Der Samsung Galaxy Ring: stark, aber nicht unabhängig

Am besten schnitt im Test der Samsung Galaxy Ring ab. Seine Sensoren liefern verlässliche Daten, und auch der Tragekomfort überzeugte. Robustes Design, wasserdicht, sturzsicher – hier stimmt die Verarbeitung. Doch ein Haken bleibt: Der Ring funktioniert nur im Android-Universum. Wer ein iPhone nutzt, schaut sprichwörtlich in die Röhre.

Oura Ring 3 und 4: Licht und Schatten

Der Oura Ring 3 landete im Test auf dem letzten Platz. Sein Nachfolger, der Oura Ring 4, konnte aufholen – leichter, schmäler, in zwölf Größen erhältlich. Besonders die Herzfrequenzmessung wurde deutlich verbessert: Während der ältere Ring bis zu 38 Prozent danebenlag, lieferte der neue fast perfekte Werte. Auch der Schrittzähler wurde präziser.

Beide Modelle sind bis zu 100 Meter wasserdicht und eignen sich zum Schwimmen. Doch Vorsicht: Mit der Zeit kann die Dichtung nachlassen. Und ohne App-Abo geht nichts – wer alle Funktionen nutzen will, muss monatlich zahlen. Die App selbst konnte im Test allerdings nicht überzeugen.

Amazfit Helio Ring: günstig, aber ungenau

Der Amazfit Helio Ring ist die preiswerteste Option – und das merkt man. Zwar sitzt er bequem am Finger, doch der Herzfrequenzsensor zeigte vor allem in Ruhephasen deutliche Schwächen. Bei Bewegung wurden die Werte etwas besser. Die zugehörige App ist übersichtlich, ihre Trainingsanalysen aber oft schwer zu interpretieren.

Smartwatches im VKI-Test

Sie messen den Puls, handeln Anrufe und Mails, geben Social-Media-Updates... Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat Smartwatches getestet.

Fazit: hübsch, technisch spannend – aber (noch) kein Ersatz fürs Smartphone oder die Smartwatch

Smartringe sind eine technische Spielerei, die viele neugierig macht. Doch wer sich im Alltag wirklich auf die Messwerte verlassen möchte, sollte kritisch bleiben. Die Geräte zeigen Potenzial, sind aber derzeit stark vom Smartphone abhängig und nicht immer verlässlich.

Wer seine Gesundheitsdaten im Blick behalten will, ist mit klassischen Fitness-Trackern oder Smartwatches momentan meist besser bedient. Smartringe bleiben – zumindest noch – eher ein Technik-Experiment am Finger als ein echter Begleiter im Alltag.

Du solltest außerdem das Thema Datenschutz nicht vergessen: Smartringe sammeln jede Menge sensible Informationen von dir – wie viele Schritte gehst du, wie viele Stunden und wie gut schläfst du, wie gleichmäßig schlägt dein Herz… Diese Daten können Rückschlüsse auf deinen Gesundheitszustand zulassen. Überlege dir vor dem Kauf also gut, ob es dir das wert ist.

Du fragst dich, ob der Kauf wirklich eine gute Idee ist? Das Abo der App erscheint dir dubios? Die Konsumentenschutzexpert:inenn der AK Vorarlberg helfen dir weiter!

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