
Reiswaffeln und Maiswaffeln im Test: Wie gesund sind sie wirklich?
Reiswaffeln und Maiswaffeln sind leicht, knusprig und schnell eingepackt – besonders in Kinderjausen sind sie beliebt. Ihr Image: gesund und natürlich. Doch der neue Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) zeigt, dass viele Produkte diesen Erwartungen nicht gerecht werden. Insgesamt wurden 22 Waffelprodukte untersucht, darunter 7 Reiswaffeln, die gezielt für Kinder vermarktet werden. Nur 3 Produkte im gesamten Testfeld erreichten die Bewertung „gut“.
Kinderprodukte mit zugesetzten Zutaten
Nur zwei überzeugen
Von den 7 getesteten Kinder-Reiswaffeln erhielten lediglich zwei die Note „gut“:
- Billa Bio Mini Reiswaffeln Apfel
- Linea Natura Mini Reiswaffeln Apfel-Zimt
Alle übrigen Produkte bewegten sich im Mittelfeld. Ein gemeinsames Merkmal: Keine der Kinderwaffeln kam ohne zugesetzte Zutaten wie Aromen, Fruchtsaftkonzentrate oder Gewürze aus. Für Eltern, die möglichst naturbelassene Lebensmittel bevorzugen, ist das ein relevanter Kritikpunkt. Wer auf einfache Zusammensetzungen achtet, wird mitunter bei Reiswaffeln aus dem Standardregal fündig – doch auch dort lohnt ein kritischer Blick auf die Inhaltsstoffe.

Schadstoffe in Reiswaffeln
Arsen, Acrylamid und Mykotoxine
Besonders problematisch ist die Belastung mit Schadstoffen. In mehreren Produkten wurden anorganisches Arsen, Acrylamid und Mykotoxine (z. B. Schimmelpilzgifte) nachgewiesen. Diese Stoffe gelten laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als potenziell gesundheitsgefährdend, insbesondere bei langfristigem Verzehr.
Selbst bei Bio-Produkten wurden Schadstoffe nachgewiesen. Das liegt daran, dass die Reispflanze beispielsweise Arsen aus dem Boden besonders effizient aufnimmt – auch im biologischen Anbau.
Am besten schnitt im Test die Ja! Natürlich Bio-Reiswaffel ungesalzen ab. Sie war das einzige Produkt mit der Bewertung „gut“ (79 von 100 Punkten). Produkte von Dennree und Spar Natur pur erhielten hingegen nur ein „weniger zufriedenstellend“, insbesondere aufgrund von Schadstoffwerten und Nährstoffzusammensetzung.
Reis-Alternative Maiswaffel
Etwas besser, aber nicht unbedenklich
Maiswaffeln enthalten seltener zugesetzten Zucker – das ist ein Vorteil gegenüber vielen Reiswaffeln. Dennoch konnten auch hier Schadstoffe wie Acrylamid oder Mykotoxine nachgewiesen werden. Positiv fiel auf: 6 der 7 getesteten Maiswaffeln stammen aus europäischem Anbau, was eine verbesserte Rückverfolgbarkeit ermöglicht.
Der Testsieger in dieser Kategorie: Alnatura Mais Waffeln natur, mit der Bewertung „gut“ (67 Punkte).
Allerdings enthalten viele Maiswaffeln vergleichsweise viel Salz und weniger Eiweiß oder Ballaststoffe. Als täglicher Snack sind sie daher nur in Maßen empfehlenswert.
Unklare Herkunft
Woher kommt der Reis?
In puncto Herkunftskennzeichnung gibt es Nachholbedarf. Viele Produkte geben lediglich „EU/Nicht-EU“ als Ursprung an – eine Angabe, die keine transparente Rückverfolgbarkeit erlaubt. Eine positive Ausnahme ist Ja! Natürlich, das den Reisanbau in Italien konkret angibt.
Worauf du beim Kauf von Waffeln achten solltest
Checkliste für deinen Einkauf
Nicht jeder Snack, der gesund aussieht, ist es auch. Für eine bewusstere Auswahl empfiehlt der VKI:
- Achte auf Zutatenlisten ohne zugesetzten Zucker, Aromen oder Fruchtsaftkonzentrate.
- Bevorzuge Produkte mit geringer Schadstoffbelastung – z. B. die Ja! Natürlich Bio-Reiswaffel ungesalzen.
- Kinderprodukte kritisch prüfen – sie enthalten oft vermeintlich kindgerechte, aber ernährungsphysiologisch fragwürdige Zusätze.
- Bei gesalzenen Maiswaffeln zurückhaltend sein – besonders bei Kleinkindern.
Ein sorgfältiger Blick aufs Etikett schützt nicht nur die Gesundheit, sondern auch vor falschen Erwartungen. Der VKI-Test zeigt: Wer informiert wählt, trifft bessere Entscheidungen – für sich selbst und für seine Familie.
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