Soziales
Volksbegehren „Arbeitslosengeld RAUF!“
Arbeitslosigkeit führt in Österreich rasch in die Armut. Vom 2. bis 9. Mai 2022 kannst du dazu beitragen, dass sich das ändert.
Auf den ersten Blick scheint alles gut: In Vorarlberg finden immer mehr Menschen wieder Beschäftigung. Die Zahl der Arbeitslosen geht seit Monaten zurück. Aber das trifft nicht auf alle zu. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sind nur sehr langsam.
Zuletzt riefen sozialökonomische Betriebe wie AQUA Mühle und Integra die Unternehmen dazu auf, diesen arbeitslosen Männer und Frauen wieder eine Chance zu geben. Arbeit gäbe es genug. Und doch rutschen immer mehr Frauen und Männer in die Hoffnungslosigkeit.
Waren im Jänner 2020 noch 711 Personen länger als ein Jahr arbeitslos, so waren es im Jänner 2021 bereits 1922 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger, jetzt liegt die Zahl bei 2017 Personen. In Wirklichkeit ist sie noch viel höher. Dann nämlich, wenn man alle Menschen dazuzählt, die trotz Schulungen und temporären Arbeitsaufnahmen nicht nachhaltig am Arbeitsmarkt integriert werden können.
„Wir müssen endlich aufhören, Langzeitarbeitslosigkeit zu verwalten. Wir brauchen einen erweiterten Arbeitsmarkt, der Langzeitarbeitslosen dauerhafte berufliche Perspektiven bietet. “
Hubert Hämmerle
AK-Präsident
Die Chancen von Langzeitarbeitslosen waren schon vor der Corona-Krise sehr gering und gehen aufgrund der aktuellen Situation gegen Null. Geringe Qualifikation, gesundheitliche Probleme und hohes Alter sind kaum überwindbare Hürden bei der Arbeitssuche. Mehr als die Hälfte der Langzeitarbeitslosen sind über 45 Jahre alt. Betroffene Unter-25-Jährige haben ihr Leben lang ein höheres Risiko, ihren Job zu verlieren.
Der Markt allein kann das Problem nicht lösen. Deshalb plädiert die AK für die Schaffung eines erweiterten Arbeitsmarkts, der als „Chancen-Markt“ neue Perspektiven für Langzeitarbeitslose schaffen würde: Nämlich dauerhafte, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung für Menschen, die am Arbeitsmarkt nicht Fuß fassen können. „Da ist jeder Cent gut angelegt“, ist Hämmerle überzeugt, „denn es ist allemal klüger Arbeitsplätze zu schaffen, statt Arbeitslosigkeit zu verwalten.“
Aufgaben gäbe es genug, etwa im Energiesparbereich, bei der Bekämpfung der Klimakrise, in der Pflege usw. Es sollten freilich nur Jobs geschaffen werden, die nicht ohnehin entstanden wären. Eine solche Jobgarantie würde bei kluger Ausgestaltung auch dem Klima nützen und den nötigen Strukturwandel hin zu einer emissionsfreien Ökonomie fördern. Warum die Bundesregierung ein solches Beschäftigungsprogramm nicht längst gestartet hat, ist unverständlich. „Ein Heer von Chancenlosen können wir uns als Gesellschaft nicht leisten. Zu hoch wäre der Preis – menschlich wie wirtschaftlich“, ist Präsident Hämmerle überzeugt.
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