Sie arbeitet in Teilzeit, weil sie muss. Damit Vollzeit für Mütter überhaupt möglich wird, braucht es bessere Rahmenbedingungen. © Mart Production, Pexels
15.02.2023
Soziales
Arbeitsminister Martin Kocher will Sozialleistungen für Teilzeitbeschäftigte kürzen
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AK Direktor Rainer Keckeis: „Einen so unbrauchbaren Vorschlag habe ich schon lange nicht mehr gehört.“
Missverständnis oder Ausloten, wie weit man gehen kann? Nach massiver Kritik an seiner Ankündigkung, die Sozialleistungen für Teilzeitbeschäftigte kürzen zu wollen, ist Arbeitsminister Martin Kocher heute zurückgerudert: Er fühle sich missverstanden, Frauen und Mütter seien selbstverständlich „tabu“. Einer interessante Formulierung … mögen täte Kocher schon wollen, aber dürfen wird er sich nicht trauen?
Vollzeit attraktiver machen
Was wir von Kochers Vorschlag halten, hat unser AK Präsident Bernhard Heinzle sofort klargestellt und wies darauf hin, wo der wahre Knackpunkt liegt. „Wir sind dafür, dass Vollzeitarbeit attraktiver gestaltet wird, allerdings mit anderen Maßnahmen, mit flexibleren Arbeitszeiten und besserer Kinderbetreuung.“ Wenn der Arbeitsminister meint, die Menschen wollten nicht mehr arbeiten, täuscht er sich. „Viele möchten mehr arbeiten, aber ohne Kinderbetreuung ist das nicht möglich.“
Auch unser AK Direktor fand nach Bekanntwerden gestern im Interview mit dem ORF Vorarlberg deutliche Worte: „Einen so unbrauchbaren Vorschlag habe ich schon lange nicht mehr gehört.“
Wo bleibt die Flexibilität?
Wenn es dem Arbeitsminister darum geht, mehr Frauen in Vollzeitbeschäftigung zu bringen, hat Rainer Keckeis ein einfaches Rezept, das sofort helfen würde: „Bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten, bessere Rahmenbedingungen dafür, flexiblere Arbeitszeiten in den Firmen. Die Unternehmer sagen immer, die Arbeitnehmer müssen flexibel sein, umgekehrt ist die Flexibilität in sehr vielen Fällen überhaupt nicht gegeben.“
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