16.5.2024
Konsum
Vor der EURO 2024: Damit der Kauf des neuen Fernsehers nicht versehentlich ein Eigentor wird
Beratung,Einkaufen,Konsum
Was ist zu beachten, wenn die heimische TV-Landschaft vor der EURO 2024 noch einmal aufgerüstet werden soll? Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in seiner Zeitschrift Konsument aktuelle 55-Zöller getestet. In der Juni-Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift AKTION findest du die Testtabelle im Detail. Hier schon ein paar wichtige Ergebnisse vorab.
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Am Freitag, 14. Juni 2024, ist es um 21 Uhr soweit: Das Eröffnungsspiel der EURO 2024 wird in der Münchener Allianz Arena angepfiffen. Auf dem Spielfeld stehen sich die gastgebende deutsche Mannschaft und die Nationalmannschaft von Schottland gegenüber. Millionen Menschen werden jeden Spielzug am Fernseher verfolgen und die TV-Branche zählt schon im Vorfeld zur Gewinnerin dieser Meisterschaft. Doch was ist zu beachten, wenn die heimische TV-Landschaft vor dem Großereignis noch einmal aufgerüstet werden soll? Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in seiner Zeitschrift Konsument aktuelle 55-Zöller getestet. In Juni-Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift AKTION findet Ihr die Testtabelle im Detail. Hier schon ein paar wichtige Ergebnisse vorab.
Die Expertinnen des VKI haben 292 neue TV-Modelle von LG, Philips, Samsung und Co. auf Bildschirm und Kabel getestet. Bei der Energieeffizienz haben die Hersteller offenbar deutlich nachgebessert.
Vergleich lohnt sich schon wegen der Preisspanne
In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten fällt der erste Blick wie automatisch aufs Preisschild. Und schon da lohnt sich der Vergleich: Beim VKI Test erstreckte sich die Preisspanne bei gut bewerteten 55-Zoll-Geräte von LG zwischen 480 und 1780 Euro! Rund 600 Euro können Käufer:innen sparen, wenn bei Samsung nicht das Topmodell, sondern ein günstigeres TV-Gerät mit gleicher Bildschirmdiagonale wählen. „Es weist sogar eine bessere Energieeffizienz auf“, schreiben die Expertinnen des VKI.
LCD oder OLED?
Bei der Bildschirmart hat man die Wahl zwischen LCD und OLED.
- LCD steht für „Liquid Crystal Display“. Das bedeutet, dass diese Fernseh-Bildschirme aus flüssigen Kristallen aufgebaut sind. Elektrische Impulse bilden die Grundlage für die Ausrichtung der Kristalle, die aufgrund ihrer ungleichen Lichtdurchlässigkeit unterschiedliche Farben erzeugen. Darauf baut die LED-Technologie auf, bei der zusätzlich Leuchtdioden für die Hintergrundbeleuchtung genutzt werden. Heute bezeichnen "LED-" und "LCD-"Fernseher übrigens dasselbe.
- OLED-Bildschirme sind eine Weiterentwicklung, bei der jedes Pixel hat sein eigenes Licht hat und einzeln angesteuert werden kann. Solche Geräte sind energieeffizienter, da die Hintergrundbeleuchtung entfällt. Und schon wieder gibt's eine Begriffsverwirrung: "QLED" wurde von Samsung als eine weitere Variante der LED-Technologie wentwickelt.
Und? Ausreichend verwirrt? Das macht nichts. Wenn Sie unsicher sein sollten, empfiehlt fder VKI: "Greifen Sie zu dem Fernseher, der im Geschäft das für Sie bessere Bild hat – oder zu dem, der das bessere Testurteil hat."
TV-Geräte stromsparender geworden
Generell sind die Geräte stromsparender geworden. Zusätzlich gibt es einen Energiespar- oder Eco-Modus, den man aktivieren kann. Das hat allerdings Auswirkungen auf die Bildqualität.
Als Faustregel gilt: Je größer das Gerät, desto mehr Strom verbraucht es. Oder noch drastischer formuliert. Ein sehr großer Fernseher mit der besten Energieeffizienzklasse verbraucht noch immer deutlich mehr Strom als ein kleinerer Fernseher in der schlechtesten Klasse. Dass die Kauflust nicht in den Himmel schießt, dafür sorgt vor allem die EU. Seit 1. März 2024 untersagt eine neue EU-Richtlinie den Verkauf besonders großer Geräte und jener mit 8K-Auflösung, wenn sie neu festgelegte Grenzwerte zur Energieeffizienz nicht einhalten.
Datenschutz ein Thema
Seit Fernseher „smart“ sind, also einen Internetzugang haben, ist der Datenschutz ein Thema. Durch die Verbindung zum Internet, integrierte Kameras und Mikrofone kann eine missbräuchliche oder zumindest unerwünschte Verwendung von personenbezogenen Daten möglich werden. Kann man sich schützen? TV-Besitzer:innen sollten die Webanbindung zumindest immer dann deaktivieren, wenn eine Verbindung zum Internet nicht erforderlich ist.
Auch einen Blick in die Datenschutzeinstellungen des Smart-TV zu werfen, lohnt sich. Denn hier können Besitzer:innen über die Privatsphäreeinstellungen die Datenweitergabe beschränken. Dabei gilt: Weniger ist mehr!
Und: Anders als bei Laptops und Smartphones sind die integrierten Kameras beim Fernseher oft nicht direkt erkennbar. Einfach abkleben ist nicht. Um dennoch zu vermeiden, dass eine integrierte Kamera den Blick in Ihr heimisches Wohn- oder gar Schlafzimmer werfen kann, sollten die eingebauten Kameras deaktiviert werden. Prüfen Sie hier die Funktionen Ihres jeweiligen Modells, rät der Konsumenteschutz.
Updates nicht übersehen
Wer das Gerät hauptsächlich zum Live-Fernsehen verwendet, sollte die Nutzervereinbarungen bei der ersten Installation überspringen. Möchte man später bestimmte Dienste nutzen, hat man die Möglichkeit, immer nur die notwendigen Kontrollkästchen zu aktivieren. Die VKI-Expert:innen empfehlen: "Wer alles deaktiviert lässt, sollte darauf achten, ob Firmware- Updates verfügbar sind, und wenn es ein Update gibt, dieses über den Computer herunterladen und manuell über einen USB-Stick installieren."
Abstand zum Sofa
Eine oft gestellte Frage ist die nach dem Abstand zwischen Sofa und Gerät. Die Empfehlung des VKI lautet, bei einem HD-Signal die Diagonale in Zentimetern mit 2,5 zu multiplizieren, um den optimalen Abstand zum Fernseher zu berechnen, wobei ein Zoll 2,54 cm entspricht. Bei 55 Zoll ergibt sich so ein Sitzabstand von etwa 3,5 Metern. Bei einem 4K-Signal reicht die Multiplikation mit 1,5.
Die wichtigsten Fragen vor dem Kauf
Bevor man wirld entschlossen zum Kauf schreitet, legt uns das VKI-Team noch ein paar wichtige Fragen ans Herz, die den Prozess gut unterstützen können:
- Um sich für eine Bildschirmgröße entscheiden zu können, am besten den Platz zu Hause ausmessen.
Herausfinden, welche Empfangsmöglichkeiten (SAT, Kabel, oder terrestrisch) zu Hause zur Verfügung stehen. - Fragen Sie sich, ob ein Smart-TV wirklich notwendig ist. Wenn ja, abklären, welche Streaming-Apps benötigt werden und ob das Betriebssystem des Fernsehers alles unterstützt, was benötigt wird. Finden SIe heraus ob 4K-Streaming-Optionen verfügbar sind.
- Bildqualität: Lege ich Wert auf 4K oder HDR-Qualität?
- Tonqualität: Ist meine bestehende Soundbar (oder sonstiges Zubehör) damit kompatibel?
- Stromverbrauch: Welche Effizienzklasse sollte der neue Fernseher haben?
- Zuletzt das Budget: Wie viel soll der Fernseher maximal kosten?
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