Frau mit Händen vor dem Gesicht
Im Internet lauern viele Betrugsfallen. © Anna Shvets, Pexels
28.06.2023
Konsum

Gefahr aus dem Netz: So schützt man sich vor Online-Betrug

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Die Kriminalitätsbekämpfung hinkt dem Verbrechen immer einen Schritt hinterher. Umso wichtiger ist es, dass jede:r Einzelne zuerst einmal Skepsis und Hausverstand einsetzt.

In diesem Beitrag

„Zwei Vorarlberger wurden in Flohmarkt-App Opfer von Betrügern“, „84-Jährige in Vbg. von falschen Polizisten um 30.000 Euro betrogen“ … Meldungen in der Zeitung und im Radio wie diese häufen sich. Es ist auch nicht verwunderlich, blickt man auf die offizielle Statistik der Kriminalpolizei: Die Zahl der Fälle an Internetkriminalität geht steil nach oben.

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Es sind dabei keineswegs die spektakulären Fälle, in denen Menschen um sehr hohe Summen erleichtert werden. Schon ein altes Sprichwort besagt: Kleinvieh macht auch Mist. Und wenn man relativ oft von älteren Menschen liest, die Opfer wurden: Vor Internet-Gaunern ist niemand gefeit, egal ob Hilfsarbeiter oder Universitätsprofessorin, ob arm oder reich, ob alt oder jung. Dazu gibt es zu viele unterschiedliche kriminelle Methoden und bei der Vielzahl an elektronischen Geräten zu viele unterschiedliche „Einfallstore“ der Betrüger und Abzocker.

Eines stimmt allerdings in diesem Zusammenhang schon: Viele ältere Menschen tun sich verständlicherweise schwerer mit all diesem „modernen Zeugs“ und reagieren gutgläubig auf vermeintliche Hilferufe aus der Verwandtschaft. Es ist also wichtig, dass Kinder, Enkel,  Nichten oder Neffen ein Auge darauf werfen, wie Papa, Oma oder Tante mit Handy, Tablet und Co. umgehen und sie gegen Telefonbetrügereien sensibilisieren.

Laufende Vorbeugung durch AK

Der Konsumentenschutz der AK Vorarlberg informiert laufend über die Thematik, fasst das Wesentliche in Broschüren zusammen, verweist auf umfassende und sehr gute Websites zur Vorbeugung und klärt in Vorträgen bei bestimmten Zielgruppen auf.

Unlängst etwa in Zusammenarbeit mit dem Landeselternverband als Multiplikator. Denn bei der Bedienung von Computern, Tablets und Smartphones sind Kinder und Jugendliche als so genannte Digital Natives sehr geschickt. In der täglichen Nutzung des Internets und der sozialen Medien agieren sie allerdings oftmals völlig sorglos. So häufen sich Berichte über Jugendliche, die mit Betrugsmaschen abgezockt wurden oder von Fällen, in denen sowohl Opfer als auch Täter im minderjährigen Alter sind.

So schützt man sich:


• Geben Sie keine Details über Ihr Vermögen preis!
• Geben Sie niemals Passwörter oder Zugangsdaten weiter!
• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – legen Sie auf!
• Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
• Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen einen Dienstausweis! Kontaktieren Sie die Notrufnummer 133 und fragen Sie nach, ob es diese Polizistin oder diesen Polizisten wirklich gibt!
• Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte!
• Enkeltrick & Co: Halten Sie Rücksprache mit Personen aus Ihrem persönlichen Umfeld!
• Internet-Angebote: Fehlendes Impressum und schlechtes Deutsch sind erste Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt!

Ein verhängnisvoller Mausklick

So nützlich die unzähligen digitalen Dienste sein können, fast überall ist auch ein Pferdefuß dabei. Sprich: Trickbetrüger machen sich die Eigenschaften von Apps, Handy- und Computerfunktionen und Internetdienste für ihre unlauteren Zwecke nutzbar. Das kann die WhatsApp-Nachricht der angeblichen Tochter sein, die jetzt eine neue Telefonnummer habe, die SMS oder die E-Mail, wonach ein Paket nicht zugestellt werden könne und man deshalb auf einen Link klicken solle und im Hintergrund dann ein Programm sich im eigenen Gerät einnistet und Passwörter oder Kontodaten abgrast. Von den sogenannten Fakeshops und Abofallen gar nicht weiter zu reden, vor denen die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer immer wieder warnen müssen.

Die besten Webadressen

• watchlist-internet.at – die umfassendste Seite zu aktuellem Internetbetrug, Tipps und Warnungen
• bundeskriminalamt.at/202/Betrug_verhindern – hier fasst die Polizei Warnungen und konkrete Vorbeugung zusammen
• saferinternet.at – die Initiative unterstützt vor allem Kinder, Eltern und Lehrende beim sicheren Umgang mit digitalen Medien
• ombudsstelle.at – Schlichtungsstelle bei online abgeschlossenen Verträgen
• mimikama.org – internationale Anlaufstelle zur Aufklärung über Internetbetrug und Falschmeldungen

Das Wirtschaftsmagazin „Gewinn“ brachten es vor ein paar Tagen eindrücklich auf den Punkt: „20 Millisekunden. So lange dauert ein Mausklick. Der Zeigefinder bewegt sich um dabei um etwa zwei Millimeter. Die Auswirkungen sind mitunter jedoch weitreichend. So können diese 0,02 Sekunden darüber entscheiden, ob man einem dreisten Internetbetrug zum Opfer fällt, gehackt wird oder gar der Server eines gesamten Unternehmens lahmgelegt wird.“

Skeptisch bleiben!

Das Allerwichtigste in der Abwehr von Internetkriminalität in all ihren Formen ist zuerst einmal: Gesunde Skepsis!
Aktivieren Sie den viel zitierten Hausverstand: Erwarte ich überhaupt ein Päckchen? Warum sollte meine Hausbank ein Problem haben, zu dessen Lösung sie meine Kontodaten braucht, die sie sowieso hat? Wie kommt eine mir unbekannte Person darauf, ausgerechnet mir „Das Geschäft meines Lebens“  vorzuschlagen?

Die Liste solcher Fragen, die man sich stellen könnte, ist praktisch endlos und mit jeder Trickvariante kommt eine neue dazu. Ein wichtiger Aspekt der Vorbeugung ist auch die Anzeige bei der Polizei. Dass der eigene Fall geklärt und der Betrüger eingesperrt wird, dafür sind die Chancen meist gering. Doch die Polizeiexperten erkennen Muster und können so wieder frühzeitig vor neuen Maschen warnen.

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Autor:in: Arno Miller

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