Eine Hand hält ein Smartphone, auf dem der Eiffelturm zu sehen ist.
Das Handy im Ausland nutzen? Das ist nicht immer problemlos möglich. © Valentin Antonucci, Pexels
16.02.2024
Konsum

Achtung, Kostenfalle: Das musst du über Datenroaming wissen

Beratung,Freizeit,Konsum,Ratgeber,Teuerung,Wissen

Mit dem Smartphone ist man praktisch überall auf der Welt online. Doch Achtung, in manchen Ländern kann das richtig teuer werden.

In diesem Beitrag:

Was ist Roaming überhaupt?

Kurz gesagt: alles, was du mit deinem Handy im Ausland machst und dabei das Mobilfunknetz nutzt. Das bedeutet also telefonieren, Nachrichten schreiben, im Internet surfen, durch Social Media scrollen – sobald du dafür im mobilen Internet bist, ist es Roaming. Nutzt du aber stattdessen z.B. das Wlan deines Hotels, ist es kein Roaming.

Kostet mich Roaming etwas?

Eine Frau steht vor einem Küchenschrank und schaut auf ein Handy in ihrer Hand.
Nach einem Auslandsaufenthalt kann die Handyrechnung unter Umständen schockieren. © Mart Production, Pexels

Diese Frage lässt sich nicht so kurz beantworten wie die vorige, weil es dabei große Unterschiede gibt. Innerhalb der EU ist es noch recht unkompliziert: Seit 2017 gilt eine EU-Verordnung, dank der Roaming innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten kostenlos ist. Das gilt auch in Liechtenstein, Island und Norwegen, obwohl diese Staaten nicht zur EU gehören. Achtung: Seit dem Brexit ist das Roaming auch in Großbritannien nicht mehr kostenlos.

Anders sieht das in den Staaten und Gebieten aus, die nicht zur EU gehören. Das sind die Schweiz, Vatikanstadt, die Kanalinseln und die Isle of Man, Monaco und Andorra (außer du nutzt einen französischen bzw. einen französischen oder spanischen Mobilfunkanbieter) und die Färöer-Inseln. Und darüber hinaus natürlich in allen Nicht-EU-Ländern.

Dabei sind die Aufpreise fürs Roaming teilweise saftig. Übrigens zahlst du im Ernstfall nicht nur für ausgehende Anrufe und Nachrichten, sondern auch für eingehende. Die Preise sind dabei je nach Mobilfunkanbieter und Land unterschiedlich. Am besten informierst du dich vor einer Reise bei deinem Anbieter.

Wie komme ich dann im Nicht-EU-Ausland ins Internet?

Manche Mobilfunkanbieter halten spezielle Auslandstarife bereit. Dabei kannst du dann oft Flatrates für Tage oder Wochen buchen. Die sind aber nicht immer günstig und können sich schnell summieren. Deshalb könnte eine Prepaid-Karte, die du dir vor Ort kaufst, eventuell die bessere Wahl sein. Oder du nutzt Wlan, etwa in Cafés, Hotels oder auf öffentlichen Plätzen.

Kann ich Roaming unbegrenzt nutzen?

Nein, es gibt eine Grenze dafür, wie lange du Roaming nutzen kannst, auch im kostenfreien EU-Ausland. Dein Mobilfunkanbieter kann erkennen, wie lange du Roaming nutzt – und er kann dir empfindliche Aufpreise draufschlagen, wenn du dabei vier Monate überschreitest.

Der Grund dafür ist einfach: Stell dir vor, du wohnst nah an der Grenze zu einem anderen Land. Dort kostet der Mobilfunk nur halb so viel wie in deinem Heimatland. Dann würdest du doch einen Handyvertrag in deinem Nachbarland schließen und in deinem Heimatland nutzen – und wahrscheinlich alle deine Nachbar:innen würden das gleiche tun. Davor sollen die inländischen Mobilfunkanbieter geschützt werden. Umgedreht sollen Nutzer:innen, die lange im Ausland sind, eben auch nicht ihren eventuell günstigen heimischen Tarif nutzen.

Bist du aber hin und wieder für den Urlaub oder beruflich im Ausland, passiert dir nichts.

Wie kann ich mich vor bösen Überraschungen auf der Handyrechnung schützen?

Ein Mann fotografiert eine Frau mit einem Handy.
Im Nicht-EU-Ausland kann die Insta-Story schnell teuer werden. © cottonbro studio, Pexels

Böse Überraschungen warten ja nur, wenn du im Nicht-EU-Ausland und wenn du länger als vier Monate im EU-Ausland Roaming nutzt. Pass also auf, wenn du dich in diesen Situationen befindest und schränke deine Mobilfunknutzen eventuell ein, nutze spezielle Auslandstarife oder gleich lokale Prepaid-Karten.

Vorsicht ist auch geboten, wenn du nah an der Grenze zu einem Nicht-EU-Land wohnst – so wie in Vorarlberg beispielsweise in der Nähe zur Schweiz. Oft wählt sich das Handy selbstständig in Schweizer Tarife ein. Selbst wenn du dann nicht aktiv Mobilfunkdaten nutzt, können durch Hintergrund-Aktualisierungen Kosten entstehen. Deaktiviere am besten in deinem Handy die automatische Netzauswahl. So kann sich dein Handy nicht unbemerkt in ausländische Netze einwählen.

Was hat die AK in Sachen Roaming erreicht? 

Die AK Konsumentenschützer:innen haben eine tolle Sache bewirkt: Die Kund:innen der großen Netzbetreiber A1, Drei und Magenta Telekom können ihr Handy für das Datenroaming im Nicht-EU-Ausland sperren lassen. So muss man nicht extra die automatische Netzauswahl deaktivieren (und kann diese Vorsichtsmaßnahme auch nicht vergessen...).

Immer für dich da: Der AK Konsumentenschutz

Die AK Expert:innen für Konsumentenschutz helfen dir jederzeit und kostenlos – übrigens egal, ob du AK Mitglied bist oder nicht! Ob Probleme mit der Handyrechnung, Ärger mit dem Onlineshop oder fadenscheinige Mahnbriefe: Der AK Konsumentenschutz ist für dich da.

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