Wohlige, kuschelige Wärme muss nicht auf Kosten des ohnedies knappen Budgets und der Umwelt gehen.
Wohlige, kuschelige Wärme muss nicht auf Kosten des ohnedies knappen Budgets und der Umwelt gehen. © Gabi Stickler, Adobe stock
15.11.2023
Konsum

Richtig heizen: 10 Expertentipps, um im Zuhause Energiekosten zu sparen

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Niemand will frieren. Das muss auch nicht sein. Aber, wenn sich wohlige Wärme in den eigenen vier Wänden ausbreitet, wird es dann nicht furchtbar teuer? Nein, sagen die Konsumentenschützer:innen der AK Vorarlberg. Wir haben zehn Tipps zusammengetragen und uns dabei auch bei den Spezialisten des Energieinstituts umgeschaut.

Wer richtig heizt, spart ordentlich Geld. Dafür muss man keinen Cent investieren. Im Grunde ist vor allem der Hausverstand gefragt.

  1. Regelmäßig Lüften
  2. Heizkörper freihalten
  3. Fugen und Ritzen abdichten
  4. Richtige Raumtemperatur herausfinden
  5. Thermostatventile anbringen
  6. Heizkörper entlüften
  7. Nachtabsenkung einstellen
  8. Heizungsrohre dämmen
  9. Heizungsservice durchfuehren lassen
  10. Heizen mit Kamin und Kachelöfen

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Regelmäßig Lüften

Schon durch richtiges Lüft­en kann man richtig Heizkosten sparen. Wie das geht? Mindestens zweimal, besser drei- bis vier­mal am Tag die Fenster für jeweils fünf bis zehn Minuten ganz aumachen. Je kälter die Außen­tem­pera­tur, desto kürzer die Lüftungsdauer, im Winter etwa vier bis sieben Minuten. Das nennt man Stoßlüften. Schließen Sie die Heizungsventile währenddessen. Gekippte Fenster sind übriens ein absolutes No-Go! 

Ein Mann, der in die Kamera blickt


Denn gekippte Fenster führen zu hohen Energiekosten, man heizt quasi ins Leere. Außerdem kühlen Mauern und Möbel aus. Luftfeuchtigkeit kann dabei kondensieren und es kommt leicht zur Schimmelbildung.

Heizkörper freihalten

Lange Vorhänge, So­fas und Schreibtische vor den Heizkörpern behindern die Wärmeabgabe. Vorhänge also am besten zur Seite binden oder kürzen.

Aber: Ziehen Sie die Vorhänge in der Nacht zu, der entstehende Luftpolster zwischen Vorhang und Fenster mindert die Wärme­ver­luste. Schließen Sie nachts die Rollläden – so können die Wärmeverluste durch das Fenster um rund 20 Prozent verringert werden. Und verwenden Sie Heizkörper nicht als Wäsche­trockner, denn dadurch gehen bis zu 40 Prozent Energie ver­loren.

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Fugen und Ritzen abdichten

Dichten Sie Fugen und Ritzen an Fenstern und Türen ab. Zug­luft zieht Ihnen nicht nur Energie aus der Wohnung, sondern auch Geld aus der Tasche. Unter die Tür geschraubte Bürstendichtungen z. B. machen Schluss mit kalten Füßen. Dank spezieller dünner Dämmplatten hinter den Heizkörpern heizen Sie das Zimmer und nicht die Wand.

Richtige Raumtemperatur herausfinden

Schon wenige Grad können beim Energieverbrauch einen großen Unterschied machen. Meistens genügt im Wohnbereich  eine Temperatur von 20 bis 22 Grad Celsius. In der Küche sind für gewöhnlich rund 18 Grad, im Schlafzimmer 17 bis 18 Grad Celsius völlig ausreichend. Kälter sollte es dort allerdings nicht werden, denn dann steigt das Schimmelrisiko.

Im Bad darf es etwas wärmer sein, 22 Grad Celsius sind hier ideal. Vergessen Sie übrigens nicht, wenn das Badezimmer nach einer genossenen Dusche so richtig dampft, einmal ordentlich durchzulüften, sonst schlägt der Schimmelteufeln wieder zu!

Nachts kann man die Heizung generell herunter drehen. Die Temperatur in Wohn- und Arbeitsräumen kann nachts um 4 bis 5 Grad Celsius gesenkt werden. Das allein spart einige Prozent Heizenergie ein. Je besser ein Gebäude gedämmt ist, desto besser gelingt das Einsparen von Heizenergie. 

Thermostatventile anbringen

Thermostatventile kosten nicht die Welt. Sie sorgen dafür, dass der Heizkörper nur von Heizungswasser durchströmt wird, solange der Raum nicht warm genug ist. Erreicht er seine Solltemperatur, macht der Heizkörper zu. Damit ein Thermostatventil gut funktioniert, darf es nicht verstellt oder verkleidet sein. Thermostatventile lassen sich in manchen Fällen selbst einbauen, meistens ist der Tausch aber ein Fall für den Installateur.

Heizkörper entlüften

Mit der Zeit sammelt sich Luft in der Heizung an. Das wird spätestens offenbar, wenn die Heizung gluckert. Jetzt werden die Räume nicht mehr optimal mit Wärme versorgt, und die Heizung muss auch länger laufen. Die Heizung zu entlüften, ist keine Hexerei.Auf YouTube zeigen ganz viele Tutorials, wie das geht.

Nachtabsenkung einstellen

"Besonders in älteren Gebäuden lohnt es sich, die Raumtemperatur in der Nacht abzusenken", betont das Vorarlberger Energieinstitut. "Weil der Wärmeverlust über Fenster und Außenwände bei sinkender Temperaturdifferenz von innen zu außen ebenfalls abnimmt, reduziert sich der Energiebedarf für die Heizung." Dass die Heizung am Morgen fürs Wiederaufwärmen der Räume mehr Energie braucht, als wenn sie die Temperatur die ganze Nacht konstant hielte, das ist übrigens ein Märchen. 

Dämmstoffe, um Heizungsrohre zu verkleiden, gibt es in jedem Baumarkt.
Dämmstoffe, um Heizungsrohre zu verkleiden, gibt es in jedem Baumarkt. © photocrew , adobe.stock Gedämmtes Rohr © photocrew , adobe.stock © photocrew , adobe.stock

Heizungsrohre dämmen

Außerdem empfiehlt das Energieinstitut dringend, die Heizungsrohre im Keller schnellstmöglich abzudämmen, sofern sie blank liegen. Das können Privatpersonen ganz leicht ohne fremde Hilfe. Dämmschläuche und –schalen kriegt man in jedem Baumarkt. Sie kosten nicht viel.

Heizungsservice durchführen lassen

Eigentlich selbstverständlich, der Vollständigkeit halber aber erwähnt: Der regelmäßige Service an der Heizung kostet zwar Geld, erhöht aber sowohl die Effizienz als auch die Lebensdauer der Heizung merklich. Der Service muss vom Profi durchgeführt werden. Ist der Fachbetrieb schon einmal im Haus, lohnen sich ein paar weitere Maßnahmen:

Heizen mit Kamin- und Kachelöfen

So ein prasselndes Feuer im offenen Kamin oder im Schwedenofen ist etwas Wundervolles! Dabei sollte jeder Kamin vom zuständigen Schornsteinfeger vor Inbetriebnahme abgenommen werden.

Dann steht dem Vergnügen nichts mehr im Wege. wenn man ein paar wesentliche Regeln beachtet:

  • Es darf nur trockenes und abgelagertes Holz verbrannt werden. Feuchtes Brennmaterial hat einen geringeren Heizwert und bildet Rauchgase. Behandeltes Holz, Spanplatten, Altpapier, Kartons oder Baustellen-Holz haben im Ofen nichts verloren!
  • Die Ofentür sollte nur geöffnet werden, wenn das Holz rot durchglühend abgebrannt ist.
  • Wenn die Asche glüht, schließen Sie die Klappen ganz. Damit wird die Wärme im Ofenraum länger gehalten und das Holz kann bei höherer Temperatur restlos verglühen. 
  • Beim Aschewechsel ist darauf zu achten, dass keine Asche in der Wohnung verteilt wird.
  • Wie befeuert man so einen Ofen? Die Holzscheite werden in einem Abstand von ein bis drei Zentimeter über Kreuz aufgeschlichtet. Dann kleine Holzscheite, Späne und die Anzündhilfe oben darauflegen. Papier ist als Anzündhilfe übrigens ungeeignet. Die verbrannte Druckschwärze gibt Schadstoffe ab und die Asche behindert den Luftzug. Von flüssigen Brandbeschleunigern sollte man auch die Finger lassen.

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