Für Harry Belafonte war Musik immer politisch. Auch sein größter Hit ist es. Der „Banana Boat Song“, ein altes jamaikanisches Volkslied, erzählt von schlecht bezahlten Hafenarbeitern, die für gerechten Lohn kämpfen. Belafonte nahm das Stück für sein 1956 erschienenes Album „Calypso“ auf – der Rest ist Popgeschichte.
Der Song machte den im New Yorker Stadtteil Harlem geborenen Sohn einer Hilfsarbeiterin und eines Matrosen für immer berühmt. Belafonte war fortan der „King of Calypso“. Dabei wollte Belafonte gar nie Sänger werden. Dem plötzlichen Ruhm begegnete er mit kritischer Distanz. Was er immer wollte: den Erfolg teilen und nutzen, um etwas zu bewegen.
Harry Belafonte engagierte sich an der Seite von Martin Luther King und Nelson Mandela gegen Rassismus, gegen Apartheid und den Vietnamkrieg. Er setzte sich für Gleichberechtigung ein und trat stets als wichtiger Vermittler zwischen Politik und Öffentlichkeit auf. Zudem engagierte er sich gegen den US-Imperialismus in Lateinamerika und wirkte als Botschafter des Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) in Haiti und im Sudan.
Neben seinem Kampf für eine gerechtere Welt glaubte Belafonte stets an die Macht der Musik: „Ich glaube, Musik ist eines der besten Mittel für Veränderung. Eine der besten Waffen im Arsenal des Guten.“
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