Jürgen Türtscher
Jürgen Türtscher: „Die Pflege ist nicht geeignet für Menschen, die einmal etwas Leichteres arbeiten wollen. Allein die Ausbildung ist eine Riesenherausforderung.“ © Thomas Matt, AK Vorarlberg
12. April 2022
Soziales

Pflege: Kein Job für Drückeberger

Arbeit,Pflege,Portrait

Jürgen Türtscher aus Damüls war auf dem besten Weg zum Firmenchef. Dass er jetzt auf der Internen am Landeskrankenhaus Hohenems Patienten pflegt, hat viel mit seiner Einstellung zum Leben zu tun.

Inhaltsverzeichnis

Eigentlich hätte Jürgen Türtschers Leben ganz anders verlaufen sollen. Dass sich der 39-jährige Damülser zum Elektromechaniker und Maschinenbauer ausbilden ließ, erschien nur logisch. Schließlich sollte der Älteste von vier Geschwistern dereinst einmal den väterlichen Betrieb übernehmen. „Ich war bereits Teil der Geschäftsführung.“ Aber am Tag der Übernahme machte er einen Rückzieher. „Ich hab gesehen, was es bedeutet, Chef zu sein.“ Seine Mitarbeiter waren ihm viel mehr Freunde als Arbeitnehmer. „Wie hätte er ich da die nötige Härte aufbringen sollen?“

Das Team zählt

Der ehemalige Zivildiener beim Roten Kreuz und jahrelange Freiwillige – auch bei der Bergrettung – fand sein neues Betätigungsfeld im Krankenhaus. Heute leitet er ein Pflegeteam auf der Abteilung für innere Medizin im Landeskrankenhaus Hohenems.

Wieder ist er in Verantwortung, aber was zählt, ist das Team. Diese Teamarbeit beruht zuvorderst auf Vertrauen. „Wir müssen immer darauf vertrauen können, dass niemand fehlt.“ Vertrauen auf die eigene Urteilskraft, denn ab dem Zeitpunkt der Dienstübergabe „trage ich Verantwortung für die Patienten, für die ich zuständig bin“.

Verantwortungsvolle Aufgaben

Pflege im Krankenhaus ist herausfordernd und vielfältig: „Die Anweisungen des Arztes eigenverantwortlich umsetzen, Hautzustände beurteilen, den Pflegeaufwand dokumentieren“, zählt Türtscher nur ein paar seiner Pflichten auf.

Schon den Weg der Ausbildung hat Türtscher als „Riesenherausforderung“ im Gedächtnis. Und lernbereit muss er weiterhin bleiben, „denn wir müssen immer auf dem letzten Stand sein“. Wann empfindet der verheiratete Vater von Zwillingen am meisten Befriedigung in seiner Arbeit? „Wenn wir gemeinsam im Team dem Patienten das Bestmögliche zukommen lassen.“

Klar geregelte Dienste

Ein deutliches Mehr an Lebensqualität schenken ihm klar geregelte Arbeitszeiten. Nach Dienst noch einmal zwei, drei Stunden dranhängen, das gibt es hier nicht. Und die väterliche Firma? Die haben inzwischen die Mitarbeiter als Gesellschaft übernommen. Auch als Team.

Pflege als Job

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