Soweit kommt es leider nie: Dating-Plattformen locken mit vermeintlich kontaktwilligen Frauen und Männern ganz in der Nähe. Aber statt liebevollen Treffen sorgen Rechnungen und Geldeintreiber fürs Herzrasen. Der AK Konsumentenschutz weiß das aus zahlreichen Anfragen. Dass wie im vorliegenden Fall die Euphorie ums runde Leder eine Rolle spielt, ist freilich selten.
Soweit kommt es leider nie: Dating-Plattformen locken mit vermeintlich kontaktwilligen Frauen und Männern ganz in der Nähe. Aber statt liebevollen Treffen sorgen Rechnungen und Geldeintreiber fürs Herzrasen. Der AK Konsumentenschutz weiß das aus zahlreichen Anfragen. Dass wie im vorliegenden Fall die Euphorie ums runde Leder eine Rolle spielt, ist freilich selten. © Vija Rindo Pratama, pexels.com
2.7.2024
Konsum

Inkasso richtig zynisch: Wenn der Geldeintreiber sich als Fußballkumpel tarnt

Konsum,Ratgeber

Im Konsumentenschutz der AK häufen sich die Fälle von Männern, denen nach Kontakt mit einer Dating-Website ein Inkassobüro im Nacken sitzt. „Wie unseriös die Geldeintreiber auch immer wirken mögen“, betont AK-Konsumentenschützer Franz Valandro: „Ignorieren kann richtig teuer werden.“ Sein jüngster Fall strotzt nur so vor Zynismus.

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In diesem Blogartikel:

Im kleinen Einmaleins der einsamen Herzen sollte dieser Satz dick unterstrichen ganz vorne stehen:

Finger weg von Dating-Portalen!

Warum? "Das liegt wirklich auf der Hand!" In 99 Prozent der Fälle entpuppen sich die Lockangebote Valandro zufolge als Fake. "Da gibt es keine realen Kontakte." Oft täuschen KI-basierte Chatbots das nahende Glück vor. Nur ein kleiner Schritt ist noch notwendig. Die Anmeldung funktioniert ja per Mausklick. So nimmt das Unheil seinen Lauf.

AK Konsumentenschützer Franz Valandro warnt: Inkasso-Schrieben ignorieren ist gar keine Option!
AK Konsumentenschützer Franz Valandro warnt: Inkasso-Schrieben ignorieren ist gar keine Option! © Jürgen Gorbach, AK Vorarlberg

Wer sich dann enttäuscht aus dem üblen Spiel mit der Einsamkeit ausklinkt, hat die Rechnung ohne den Anbieter geamcht. Der stellt erst selber Mitgliedsbeiträge fällig, dann tritt ein Inkasso-Büro auf den Plan.

Geldeintreiber sind hartnäckig

Inkassobüros leben davon, Schulden einzutreiben. Auch, wenn das Jahre dauert. Deshalb lautet die erste Devise: Den Kopf in den Sand stecken, das hilft nicht! Valandro berät gerade einen Konsumenten, der in anderem Zusammenhang ein Inkasso-Büro jahrelang einfach ignoriert hat. "Inzwischen belaufen sich die Forderungen auf über 4000 Euro."

"Im Geist des Wettbewerbs"

Soweit ist es bei einem jungen Mann aus dem Vorarlberger Unterland noch nicht. Der hat sich, nachdem das Inkassobüro eCollect bei ihm vorstellig wurde, an die AK gewandt. Am Ende stand ein Vergleichsangebot des Geldeintreibers, das zynischer nicht sein könnte.

	 Der Alttext fehlt. Es muss mind. ein Copyright-Feld gesetzt sein.
"… ohne auf das EM-Fieber verzichten zu müssen." © Faksimile, AK Vorarlberg


Um die Schulden "in den Griff zu bekommen" lässt eCollect dem Kunden zwischen einer einmaligen Überweisung von 216,06 Euro oder acht Monatsraten von 33,43 Euro wählen. Natürlich lassen sich die Monatsraten "bequem" online tätigen. Wieder lockt fas Unheil mit einem Mausklick.

Die monatlichen Raten lassen sich natürlich "bequem" online erledigen. Da warnt Franz Valandro laut und vernehmlich: "Leisten Sie niemals eine Zahlung ohne vorherigen Rechtsberatung. Von Ratenzahlungen sollen Betroffene tunlichst die Finger lassen.
Die monatlichen Raten lassen sich natürlich "bequem" online erledigen. Da warnt Franz Valandro laut und vernehmlich: "Leisten Sie niemals eine Zahlung ohne vorherigen Rechtsberatung. Von Ratenzahlungen sollen Betroffene tunlichst die Finger lassen. © Faksimile, AK Vorarlberg


Franz Valandro kann nicht genug warnen: Ohne vorher eine Rechtsauskunft eingeholt zu haben, sollte niemand eine Zahlung tätigen. Auch von Ratenzahlungen ist, so überschaubar sie erscheinen mögen, dringend Abstand zu nehmen.

Das Schreiben der eCollect gipfelt in dem Satz: "Lassen Sie uns gemeinsam den Geist des Wettbewerbs und der Zusammenarbeit feiern, sowohl auf dem Spielfeld als auch in ihren finanziellen Angelegenheiten." Die AK würde dem Betroffenen jedenfalls auch rechtlich zur Seite stehen. Schließlich hat ihm die eCollect AG gleich in der ersten Kontaktnahme mit Lohn- und Gehaltspfändung gedroht, wiewohl er seitens seiner Hausbank nachweisen konnte, dass er zu keinem Zeitpunkt wissentlich einen kostenpflichtigen Vertrag abgeschlossen hat. "Unser Klient wird keinen Cent überweisen", bekräftigt Valandro, der sich freilich auf einen zähen Schriftverkehr einstellt, denn Inkasso-Büros haben einen langen Atem.

Fazit: Finger weg von Dating-Plattformen! Wenn sich doch ein Inkasso-Unternehmen meldet, überweisen Sie nichts ohne vorherige Rechtsberatung!

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