Gerade bei den unter 25-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist enorm gestiegen, nämlich um 171 Personen oder 17,2 Prozent.
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25.10.2024
Arbeit

Frauen, kennt ihr euren Wert? Die neuen EU-Regeln für faire Gehälter

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Noch immer „verdienen“ Frauen in der EU 13 Prozent weniger als Männer – in Vorarlberg ist die Lücke noch viel größer: Unglaubliche 23,4 Prozent beträgt der Lohnunterschied im Ländle. Die EU greift jetzt durch: Neue Regeln zur Lohntransparenz machen Schluss mit versteckten Gehaltsunterschieden.

„Was verdient eigentlich der Kollege nebenan?“ – Hand aufs Herz: Wie oft hast du dich das schon gefragt? Als Frau ahnst du es vielleicht längst – für die gleiche Arbeit gibt's oft weniger Geld. Die gute Nachricht: Die EU räumt jetzt auf mit der Geheimniskrämerei ums Gehalt. Neue Regeln sorgen dafür, dass du endlich weißt, wo du stehst. Und nicht nur das: Du bekommst handfeste Argumente für deine nächste Gehaltsverhandlung! 

Diese Rechte stärken ab jetzt deine Position

  • Schluss mit der Rätselrunde: Gehälter oder Gehaltsspannen müssen bereits vor dem Vorstellungsgespräch zur Verfügung stehen
  • Die lästige Frage nach deinem bisherigen Gehalt? Verboten!
  • Du darfst erfahren, was deine Kollegen und Kolleginnen in vergleichbaren Jobs durchschnittlich verdienen
  • Beförderungskriterien müssen transparent und fair sein – keine versteckten Bonusrunden mehr!

Regelmäßige Gehalts-Checks sind in Zukunft Pflicht. Werden Unterschiede von mehr als fünf Prozent entdeckt, muss das Unternehmen aktiv werden. Und das Beste: Wer benachteiligt wurde, kann sich wehren und hat Anspruch auf Nachzahlungen. 

Equal Pay Day Vorarlberg 2024: Frauen arbeiten seit dem 7. Oktober „gratis“

Stell dir vor, du arbeitest fast drei Monate ohne Bezahlung – während deine männlichen Kollegen ganz normal ihr Gehalt bekommen. In Vorarlberg ist das bittere Realität. Hier markiert der 7. Oktober den Equal Pay Day – ab diesem Tag arbeiten Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen statistisch gesehen bis Jahresende „gratis“. Damit ist Vorarlberg nicht nur österreichisches, sondern europäisches Schlusslicht bei der Lohngerechtigkeit. Fast einen ganzen Monat früher als der österreichische Durchschnitt!

Lohnschere im Ländle: Warum Vorarlberg noch immer Schlusslicht ist

Der extreme Gehaltsunterschied in Vorarlberg hat System: Zu wenig leistbare Kinderbetreuung, schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zu wenige Frauen in Führungspositionen sind nur einige der Gründe. Selbst zum Zweitplatzierten Oberösterreich, wo der Equal Pay Day 2024 auf den 17. Oktober fällt, ist der Abstand groß. Die Unterschiede summieren sich über das Arbeitsleben gewaltig. Europaweit führt das zu einer um 30 Prozent niedrigeren Pension für Frauen. In Vorarlberg, wo die Lohnschere noch weiter auseinanderklafft, ist die Situation noch dramatischer. Die neuen Regeln sollen diesen Kreislauf endlich durchbrechen.

Equal Pay Maßnahmen: Das muss sich in Vorarlberg ändern

  • Gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit
  • Kostenlose Elementarbildung und Betreuung
  • Familienfreundliche Arbeitsbedingungen
  • Gerechtere Verteilung der unbezahlten Arbeit
  • Mehr Frauen in Führungspositionen
  • Entgeltaufwertung im Niedriglohnsektor sowie systemerhaltender Arbeit

Neue EU-Lohntransparenz: So läuft die stufenweise Einführung bis 2027

Die Richtlinie zur Lohntransparenz tritt unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft. Die EU-Mitgliedstaaten haben anschließend eine dreijährige Frist, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. In der ersten Phase gilt die Meldepflicht für geschlechtsspezifische Lohndaten ausschließlich für Unternehmen mit mindestens 150 Beschäftigten. Zwei Jahre nach Ablauf der Umsetzungsfrist wird die Verpflichtung erweitert: Dann müssen auch Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten alle drei Jahre ihre geschlechtsspezifischen Lohndaten offenlegen.

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