Die Hitzewelle, die aktuell über die Welt rollt, zeigt deutlich: Der Klimawandel ist keine ferne Zukunftsvision, er ist bereits Realität. Die AK Vorarlberg hat sich gefragt: Was können wir tun, um das Schlimmste zu verhindern?
Endlich Sommer? Weit gefehlt, die aktuelle Hitzewelle ist wenig Grund zur Freude, denn die Häufung von extremer Hitze und Trockenheit nimmt weltweit deutlich zu. Der Klimawandel, vor dem Wissenschafter:innen seit Jahrzehnten warnen, liegt nicht mehr in der Zukunft. Die Auswirkungen werden vor unseren Augen Realität – jetzt, in immer kürzeren Abständen und immer gravierender. Schnell und entschlossen zu handeln, das ist keine Option – es ist eine Verpflichtung!
Um das Schlimmste zu verhindern, brauchen wir eine umfassende Veränderung zu einer ökologisch und sozial gerechten Gesellschaft, und zwar schnell. Die AK Vorarlberg hat sich vorgenommen, diesen Wandel aus eigener Kraft zu beschleunigen. Als Institution in eigener Verantwortung sowie in Mitverantwortung – als Impulsgeber für Mitarbeitende und AK-Mitglieder.
Die AK Vorarlberg engagiert sich schon jetzt in mehreren Projekten: von einer landesweiten Bildungsoffensive für Green Jobs über Optimierungen im sozialen Wohnraum mit „KliNaWo“ (Klimagerechter, Nachhaltiger Wohnbau) bis zum Ziel, die eigene Klimaneutralität rasch zu verwirklichen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde gerade eine Kooperationsvereinbarung mit der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg (AEEV) geschlossen.
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Wir brauchen einen CO2-Reduktionsplan
Die Vereinbarung sieht vor, dass die AEEV und die AK Vorarlberg gemeinsam einen Reduktionsplan für den CO2-neutralen Betrieb der AK Vorarlberg erarbeiten. Auf dem Weg zur eigenen Klimaneutralität verpflichtet sich die AK Vorarlberg für den jährlich verursachten CO2-Fußabdruck von 260 Tonnen CO2 (Stand: 2020) zu einer CO2-Abgabe über die Plattform Klimacent Austria.
Die Vereinbarung erhöht auch den Druck, die Reduktion der eigenen Emissionen schnell voranzutreiben: Die AK Vorarlberg startet mit einer Zahlung von 50 Euro pro Tonne, der zu zahlende Betrag steigt jährlich um sieben Prozent. Das bedeutet: Je langsamer die Reduktion, umso teurer und umgekehrt: je schneller, desto besser. Die Mittel aus der Abgabe sollen im Rahmen von „Klimafitter Wald“ in regionale Klimaprojekte investiert werden, damit die Klimaeffekte und die Wertschöpfung in der Region stattfinden.
Vorarlberg hat die Energieautonomie bis zum Jahr 2030 und die Klimaneutralität bis 2040 zum Ziel erklärt. Als Institution, die mehr als 165.000 Mitglieder im Land vertritt, trägt die AK Vorarlberg Verantwortung zur Verwirklichung dieses Zieles. Sie möchte aber auch Inspiration sein für Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen, selbst aktiv zu werden. Wichtig ist, dass bereits vorhandene Angebote genutzt und ausgebaut werden, wie etwa der Werksverkehr und das Jobticket für Bus und Bahn.
Sozial gerechte CO2-Steuer für alle
Die Zeit drängt. Deshalb ist die AK Vorarlberg für eine schnelle Einführung der von der Bundesregierung geplanten CO2-Steuer auf fossile Energieträger. Die Rechnung ist einfach: Wer viel fossile Energie verbraucht, soll sofort und nicht erst in ein paar Jahren einen höheren Beitrag zum Steueraufkommen leisten. Entscheidend ist dabei die Verteilungsgerechtigkeit: Die Steuerreform muss ökosozial sein und nicht jene zusätzlich belasten, die es sich nicht leisten können.
Die Bepreisung von fossilen Treib- und Heizstoffen belastet kleine und mittlere Einkommen relativ stärker – einerseits über den Verbrauch an der Zapfsäule bzw. beim Heizen, andererseits indirekt, weil Unternehmen versuchen werden, die höheren Produktionskosten auf die Verbraucher:innen zu wälzen. Die AK Vorarlberg schlägt vor, dass die zusätzlichen Steuereinnahmen zum einen an private Haushalte zurückerstattet werden und zum anderen in Projekte für CO2-arme Energieversorgung und Mobilität investiert werden, die für Haushalte mit niedrigen Einkommen zugänglich gemacht werden.
Kinderarbeit? Ja, furchtbar, in der dritten Welt! Bei uns wäre das undenkbar… Aber so lange ist es gar nicht her, dass 13-Jährige für einen Hungerlohn unter Maschinen krochen oder als Schwabenkinder „fremdes Brot“ aßen. Der 12. Juni ist der Welttag gegen Kinderarbeit. Da lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
28. März 2021
Soziales
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Ein Blick in die Vergangenheit zeigt uns: Im Vergleich mit früheren Epochen gibt es für Schönheit heute nur wenig Platz. Doch brauchen wir sie dringend.