17.07.2023
Konsum
Wohnkredit: So kann man Kosten sparen
Bauen & Wohnen,Beratung,Konsum,Ratgeber,Wohnen
Das Eigenheim zahlt wohl niemand einfach so aus der Portokasse – und selbst wer noch das Glück hat, es sich leisten zu können, bedient sich dafür eines Hypothekarkredits. Was es dabei zu beachten gibt und wie man sogar Geld sparen kann, erklärt die Arbeiterkammer.
In diesem Beitrag
Vergibt eine Bank einen Wohnkredit, dann tut sie das in der Regel in Form eines Hypothekarkredits. Dabei ist der Kredit mit dem Pfandrecht auf eine Immobilie abgesichert. Das bedeutet, dass die Bank die Immobilie verwerten lassen und so die offenen Forderungen begleichen kann, sollte der Kreditnehmer einmal nicht mehr zahlen können. Das mag zunächst abschreckend klingen, allerdings erhalten Konsument:innen bei dieser Form üblicherweise bessere Konditionen und höhere Kredite als bei einem Konsumkredit.
Wie so oft kommt es aber auch bei der Aufnahme eines Hypothekarkredits auf das Wissen und Verhandlungsgeschick an. Die AK gibt Tipps für das Kreditgespräch.
Mehrere Angebote einholen
Die Hausbank ist seit Jahren oder gar Jahrzehnten ein verlässlicher Partner und wird schon das beste Angebot machen? Darauf sollte man sich nicht verlassen, sondern unbedingt auch von anderen Banken Angebote einholen und vergleichen.
Musteroffert verlangen
Bestehen Sie bereits im Erstgespräch auf ein „Musteroffert“ („Europäisches Standardisiertes Merkblatt“). Es ist kostenlos und unverbindlich – Sie haben auf einen Blick die wichtigsten Eckpunkte und Konditionen der Finanzierung. Damit können Sie die Kreditentscheidung überlegen und mit anderen Angeboten prüfen.
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Effektivzins zentral
Nominal, effektiv, Jahreszins, Sollzins, Zinseszins – das Thema Zinsen kann verwirrend sein. Wichtig beim Hypothekarkredit: Ziehen Sie bei Vergleichen den Effektivzinssatz (oder effektiven Jahreszinssatz) heran. Denn er enthält neben dem Sollzinssatz alle zusätzlichen Kosten.
Fix oder variabel
Überlegen Sie sich, ob Sie einen fixen oder variablen Zinssatz wollen. Variable Zinsen können im besten Fall sinken, im schlimmsten Fall aber auch steigen. Fixzinsen schaffen Sicherheit, was die Zinszahlungen anbelangt.
Mehrere Zins-Modelle rechnen lassen
Lassen Sie sich einen variablen und fix verzinsten Kredit mit mehreren Szenarien durchrechnen, also etwa mit niedrigen und höheren Zinsen. So sehen Sie, wie sich steigende Zinsen auf die Höhe der monatlichen Zinszahlungen auswirken.
Infos & Tipps zum Nachlesen
Feilschen lohnt sich
Verhandeln Sie Zinsen und Nebenkosten! Es ist immer etwas drinnen, vor allem bei Bearbeitungsgebühr, Schätzkosten und Höhe des Zinsaufschlages.
Versicherungen prüfen
Es kann sein, dass die Bank mit einem Kreditvertrag auch Versicherungen (etwa Feuerversicherung) verlangt – vergleichen Sie mehrere Angebote.
Achtung bei Umschuldung
Bei jeder Umschuldung entstehen Kosten, etwa Bearbeitungsspesen der neuen Bank. Genau überlegen: Eine zentrale Frage bei der Umschuldung ist, wann die Zinsersparnis die Umstiegskosten ausgleicht. Vorsicht: Bei vorzeitigen Tilgungen können Pönalen anfallen – am besten gleich bei Vertragsabschluss klären, wie hoch die Pönale ausfällt und versuchen die Pönale rauszuverhandeln.
Raus aus dem Kredit – so geht's
Erkundigen Sie sich vor Vertragsabschluss genau, unter welchen Voraussetzungen persönlich haftende Personen (zum Beispiel nach Scheidungen) aus dem Kredit entlassen werden können. Fragen Sie: Was versteht die Bank unter einer gleichartigen Sicherheit, wenn es darum geht, dass Bürgen oder Mitkreditnehmer:innen aus einem Kreditvertrag bzw. der Haftung entlassen werden? Gibt es keine vertragliche Vereinbarung, etwa, dass eine Mithaftung zeitlich oder betragsmäßig befristet ist, bedarf es bei Änderungen immer der Zustimmung der Bank.
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