Kasette
Sieben Protestsongs, die unter die Haut gehen. © AK Vorarlberg
26.9.2024
Bildung

Sieben bewegende Protestsongs: Musik, die zum Nachdenken anregt

Bildung,Freizeit,Jugend,Kultur,Kunst,Politik,Solidarität

Musik ist Emotion und diese steckt auch in politischen und gesellschaftlichen Themen. Im Folgenden stellen wir sieben Protestsongs unserer Zeit vor, die sich genau diesen Thematiken widmen: soziale Gerechtigkeit, gesellschaftliche Probleme, Menschenrechte und (politische) Reformen. Die Songs gehen nicht nur ins Ohr, sondern auch unter die Haut – sie bewegen, inspirieren, regen zum Nachdenken an und fordern zum Handeln auf.

Songs in diesem Artikel:

Protestsongs haben seit jeher eine kraftvolle Stimme in politischen, aber auch in sozialen Bewegungen. Sie sind mehr als nur Musik – sie sind ein Ausdruck des Widerstands, des Protests und der Forderung nach Veränderung. Künstler:innen greifen zur Musik, um Missstände anzuprangern, gesellschaftliche Ungerechtigkeiten aufzuzeigen und Menschen zum Handeln zu bewegen, denn sie hat die Fähigkeit, Gefühle zu wecken, Menschen zu vereinen und eine kollektive Kraft des Widerstands zu formen.

Protestsongs nehmen oft eine zentrale Rolle in Bewegungen ein, die für soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte und politische Reformen kämpfen. Sie geben der Wut und Frustration Ausdruck und bieten gleichzeitig Hoffnung und Inspiration für eine bessere Zukunft.

Die folgenden sieben Protestsongs unserer Zeit gehen unter die Haut, weil sie nicht nur melodisch beeindrucken, sondern auch tiefgreifende Themen wie Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Freiheit und den Kampf gegen Unterdrückung mit einer emotionalen Wucht behandeln, die kaum jemanden unberührt lässt. Sie fordern zum Nachdenken auf, inspirieren zu Diskussionen und regen zum Hinterfragen an. 

Billie Eilish: Your Power


»Try not to abuse your power«

In Billie Eilishs Song "Your Power" geht es um Machtmissbrauch und Ausbeutung in Beziehungen, insbesondere in Bezug auf Geschlechterdynamiken. Eilish thematisiert, wie Menschen in Machtpositionen – emotional, beruflich oder gesellschaftlich – ihre Position ausnutzen, um andere zu manipulieren und zu kontrollieren. Der Song richtet sich gegen die Täter:innen solcher Missbräuche und fordert sie auf, die Auswirkungen ihres Handelns zu erkennen. Gleichzeitig appelliert Eilish an die Opfer, sich ihrer Stärke bewusst zu werden. „Your Power“ ist eine ruhige, aber eindringliche Anklage gegen die Missbrauchsdynamiken in zwischenmenschlichen und sozialen Kontexte.



Danger Dan: Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt


»Juristisch wär' die Grauzone erreicht«

Im Song "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt" thematisiert Danger Dan die gesellschaftliche und politische Verantwortung von Künstler:innen und die Grenzen der Meinungsfreiheit. In dem Song prangert Danger Dan rechte und faschistische Tendenzen an und hinterfragt, wie weit Kunst in ihrer Ausdrucksweise gehen darf. Er greift provokante Themen wie Rassismus, Polizeigewalt und rechte Gewalt auf, um zu zeigen, dass die Freiheit der Kunst es erlaubt, Missstände zu benennen. Durch ironische Zuspitzungen verdeutlicht er, dass selbst provokative Aussagen durch die Kunstfreiheit gedeckt sein können, solange sie eine gesellschaftskritische Funktion haben.



Nura: Fair


»Ich kann dir sagen, hier läuft sehr viel schief«

Nura spricht in ihrem Song "Fair" die soziale Ungerechtigkeit und Diskriminierung, insbesondere Rassismus und Sexismus an. Sie berichtet über ihre eigenen Erfahrungen als person of color und reflektiert die Ungleichbehandlung, die sie und andere marginalisierte Gruppen im Alltag erleben. Nura fordert mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit, während sie gleichzeitig die Ignoranz vieler Menschen kritisiert. Der Song ist ein kraftvolles Plädoyer für mehr Fairness und den Kampf gegen Vorurteile und Diskriminierung in der Gesellschaft. "Fair" ist ein persönlicher, aber auch politischer Aufruf für soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung.




Sam Fender: Aye


»They never had time for me and you«

In Sam Fenders Song "Aye" kritisiert er die politischen Eliten und die zunehmende gesellschaftliche Spaltung. Der Song thematisiert Machtmissbrauch, soziale Ungerechtigkeit und die Manipulation der Öffentlichkeit durch Desinformation. Fender zeigt seine Frustration über die politische Führung, die die Interessen der Bevölkerung ignoriert und stattdessen eigene Vorteile verfolgt. Er warnt vor den Gefahren von Propaganda und dem Einfluss von Populismus, der die Gesellschaft weiter polarisiert. "Aye" ist ein kraftvoller Aufruf, kritisch zu denken, gegen Ungerechtigkeit einzustehen und nicht blind der Politik zu vertrauen.



Herbert Grönemeyer: Fall der Fälle


»Sie untermauert ihren Glauben, findet den Widerstand«

In "Fall der Fälle" von Herbert Grönemeyer wird eine bedrückende gesellschaftliche Lage beschrieben, in der Hass, Hetze und Ängste den öffentlichen Diskurs dominieren. Die zentrale Figur im Song versucht, standhaft zu bleiben und ihre inneren Werte zu bewahren, während sie den Druck von außen wahrnimmt. Sie beobachtet wachsam den Übergang und mischt sich bewusst ein, ohne ihre moralischen Grenzen zu verschieben. Die Gefahr, die auch in ihr steckt, wird erkannt, doch sie wehrt sich dagegen. Der Song reflektiert die Notwendigkeit, Haltung zu bewahren und sich gegen den Sog von Intoleranz und Angst zu stellen.


Run the Jewels: Report to the Shareholders


»Put me in a cage for this, I might pay for this«

In "Report to the Shareholders" von Run the Jewels kritisieren Killer Mike und El-P die politischen und gesellschaftlichen Eliten sowie das korrupte Wirtschaftssystem. Der Song hinterfragt die Machtverhältnisse, die Ungerechtigkeiten verstärken, und setzt sich mit Themen wie Kapitalismus, staatlicher Kontrolle und der Manipulation durch Medien auseinander. Sie sprechen über den Missbrauch von Macht und wie die Interessen der Reichen und Mächtigen über die der Allgemeinheit gestellt werden. Der Song fordert die Zuhörer:innen auf, sich der politischen Korruption bewusst zu werden und das System infrage zu stellen, das soziale Ungleichheit fördert.



OK KID: Gute Menschen


»Ein guter Mensch verdrängt, was er nicht weiß«

Der Song von OK KID kritisiert auf ironischer Weise die Selbstwahrnehmung vieler Menschen in der Gesellschaft, die sich als "gute Menschen" sehen, während sie gleichzeitig Vorurteile, Ignoranz und Doppelmoral pflegen. Es wird aufgezeigt, wie soziale Normen, wie das Spenden von Blut oder das Bekennen zu "guten Taten", oft oberflächlich bleiben, während rassistische, homophobe und xenophobe Ansichten verdeckt weiter existieren. Der Text thematisiert das Nachgeben gegenüber Macht, die Ablehnung von Verantwortung und die gesellschaftliche Tendenz, kritische Themen zu verdrängen, anstatt sie zu hinterfragen. Am Ende bleibt die Frage, warum trotz vermeintlicher "Güte" alles unverändert bleibt.


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