Bildung
Lehrlingsreise: Im Herzen (von) Europa
Wofür steht die EU? Und was bedeutet sie dir persönlich? Diese Fragen stellten sich kürzlich die Gewinner des politischen Quiz der Berufsschulen bei ihrer Exkursion mit der AK Vorarlberg nach Brüssel.
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Er liebt zum Beispiel Schallplatten. Wissen Sie wieso? Erst zieht er sie aus dem Regal. Dann bestaunt er das Cover. Beschnuppert das Vinyl. Legt die Platte auf den Teller. Setzt sacht die Nadel auf. Es kratzt. Erst dann ertönt Musik. „Das ist wie eine Meditation.“ Jedenfalls mit dem Klick auf Spotify nicht vergleichbar.
Lars Amend war nicht immer so. Als er schon viel Erfolg hatte mit seinen Büchern, seiner Musik – „Partys und den roten Teppich zelebriert“ nennt er das heute – befiel ihn die große Leere. Seine Heimat Berlin hatte in diesem Winter ihr nass-graues Kleid angelegt, „richtig eklig“. Da ereilte ihn ein Facebook-Post aus Rio de Janeiro.
Ein Fan. Wollte mal „Hallo“ sagen. Der hat ihm dann von der sonnigen Copa Cabana erzählt. Und Lars lud sich selbst ein, für die kommenden zwei Monate. Er flog nach Brasilien. Und landete in einer Favela. Seine Gastgeber hatten die Miete nicht mehr stemmen können und mussten in den Slum. Lars zog mit.
„Ich habe dort ein Leben kennengelernt, das wir nur aus dem Fernsehen kennen.“ Dort regierten Drogenbanden. Kinder liefen mit Pistolen durch die Straßen, all die Armut, Rassismus, Prostitution, Totgeschossene im Rinnstein, Polizei-Helikopter kreisen darüber in sicherer Entfernung. „Ich hab viel über das Leben nachgedacht.“ Konkret über all die Selbstverständlichkeiten in Deutschland, die Krankenversicherung, die Lebensmittel, die Sicherheit. Und Lars fragte sich: „Warum kann ich das nicht sehen?“ Die Kinder, die er hier beim
Das ist das Allerwichtigste: Einen Menschen finden, der Dich begleitet.
Lars Amend
Bestseller-Autor und Lfe-Coach
Fußballspielen beobachtete, wussten nie, ob sie abends heil nachhause kommen würden. In ihren Augen las er, wie sie ganz im Jetzt lebten. Sie blendeten alles aus. „In diesen Augen zählte nur das Fußballspiel.“
Lars Amend, der möchte, dass die Menschen ihr Leben wieder schätzen lernen, steckt voller solcher Geschichten. Die wohl einprägsamste handelt erzählt vom 15-jährigen Daniel, der sich damals mit einer Herzleistung von nurmehr 15 Prozent aufs Sterben vorbereitete. Sieben Monate gaben ihm die Ärzte noch. Lars Amend schenkte ihm die coolsten sieben Monate seines Lebens.
Er scheute keine Kosten. „Ich hab’s wohl auch ein wenig übertrieben.“ Als er ihm eines Tages einen Besuch bei Bayern München in Aussicht stellt – Elfmeter-Schießen gegen Manuel Neuer inklusive – muss Daniel passen. „Er hat gesagt: Ich hab die Kraft im Augenblick nicht für so eine Reise. Komm doch einfach nach Hamburg, wir schieben eine Pizza in den Ofen und schauen ein Video an.“
Da, sagt Lars Amend, ist ihm klar geworden: „Es geht nicht um die Dinge, die sich im Außen gut anfühlen. Es geht darum, dass Du jemanden hast, der sich am Freitagabend neben Dich aufs Sofa setzt. Das ist das Allerwichtigste: Einen Menschen finden, der Dich begleitet.“
Auch in der AK Reihe "Wissen fürs Leben" treten spannende Referent:innen aus Wissenschaft, Kunst und Religion vors Mikrophon. Die Bandbreite reicht von der jungen Journalistin und Slam Poetin Fatima Talalini bis zum Wachstumskritiker Nico Paech. Es erwartet Sie eine Vielfalt an inspirierenden und hilfreichen Gedanken. Immer geht es um lebensrelevante Themen. Alle Termine unserer Vortragsreihe finden Sie hier – wir freuen uns auf Ihre Anmeldung! Die Teilnahme ist gratis.
Soziales
Vom Aufbruch ins Abenteuer Mensch: Im Format „connecthumans“ begegnen Menschen einander. Vorbehaltlos. Was sich dabei ereignet, halten Dragana Balinovic und ihr Team in Bild, Video und Texten fest. Man staunt nicht schlecht, welche Räume sich eröffnen, wenn wir unsere Scheuklappen ablegen.
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