Arbeit
Österreich, Laden der Selbstbedienung
Die Österreichische Bundesregierung begeht ein „Foul“ an den Menschen in Arbeitslosigkeit bei der Verteilung öffentlicher Mittel.
Ein Kommentar von Eva King, Leiterin der AK-Grundlagenarbeit
Sie hat definiert, was mein Chef zu mir sagen durfte und wann ich als Frau nicht in Frage kam. Sie hat mich an meine Grenzen gebracht und manches Mal auch darüber hinaus. Sie hat sogar über den Sinn meines damaligen Lebens entschieden. Alle wollten mehr. Für sie wurden Investitionen und Infrastruktur in Milliardenhöhe gemacht, für mehr Wachstum, Wohlstand und Konsum. Sie hat Blasen erzeugt, die geplatzt sind. Ihr Tempo war für viele zu hoch, und sie hat Gewinner:innen und Verlierer:innen erzeugt.
Wer hätte gedacht, dass Arbeit auch anders geht. 25 Jahre später weiß ich, was ich kann, und sie passt dazu oder auch nicht. Gemeinsam haben mein Partner und ich mit unseren Kindern schon vielerorts gewohnt – sie war oft hunderte Kilometer entfernt. Alles kein Problem mit dem Internet. Ich habe Vorarlberg zu meinem Wunschwohnort gemacht. Auch Kinderbetreuung ist mit ihr, seit der Erfindung des Homeoffice, weniger im Widerspruch. Mein Chef und ich sind per Du, mit meinen Kollegen bin ich befreundet, wir sind ein Team und die Grenzen zu ihr und der Freizeit verschwimmen. Sinn im Leben kann man heute nicht nur durch sie, sondern in vielen Dingen finden, für mich ist es meine Familie und was ich durch sie und darüber hinaus mache. Die Gesellschaft sieht heute vieles, wie es damals gemacht wurde, kritisch und wünscht sich eine nachhaltigere und klimafreundlichere Variante von ihr.
Der Wandel der Arbeitskultur, so sieht er aus. Einzig, dass die Arbeit immer noch zum Leben notwendig ist, hat sich nicht geändert. Daher braucht es auch ein Recht auf Arbeit. Denn Arbeit bestimmt unser Leben, wer wir sind und sein können.
Weil die zeitgenössische Arbeitskultur unser Leben prägt und damit ganz viele spannende persönliche Fragen verbunden sind, ist es an der Zeit, ein Haus für Arbeitskultur in Vorarlberg zu eröffnen, um den Fragen, die ich und wir uns alle stellen, Raum zu geben.
Ich lade sie herzlich ein, sich auf die Spuren Ihrer persönlichen Arbeitslebensgeschichte zu begeben. Es lohnt sich. Ich warte auf Sie am 9. bis 11. September in der „Schaffarei“ in Feldkirch.
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