24.10.2023
Arbeit
82 Jahre AK Mitglied: Franz Josef Huber feiert besonderes Jubiläum
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Franz Josef Huber ist 97 Jahre alt – und arbeitet immer noch bei F. M. Hämmerle, dem Betrieb, in dem er mit 15 Jahren seine Lehre machte. AK Präsident Bernhard Heinzle gratulierte ihm dazu.
In diesem Beitrag:
97 Jahre ist Franz Josef Huber aus Dornbirn bereits alt – also kann es sich bei ihm wohl kaum um den noch immer rüstigen alten Herrn halten, der da gerade in den Büroräumen der Firma F. M. Hämmerle über den Gang läuft, oder? Doch, genau das tut es. Und es überrascht nicht nur, wie fit der 97-Jährige noch ist. Sondern auch, wie lange er schon AK Mitglied ist: Seit 82 Jahren arbeitet Huber bei F. M. Hämmerle und ist damit Kammer-Mitglied.
„Als mein Team mir von dir erzählte, dachte ich ehrlich gesagt, sie wollen mich veralbern“, gestand AK Präsident Bernhard Heinzle, als er Huber bei einem Besuch im Betrieb zu seinem beinahe unglaublichen Jubiläum gratulierte. „Das ist wirklich eine herausragende Leistung und etwas ganz Besonderes.“
Ein bewegtes Leben im Dienst von F. M. Hämmerle
AK Präsident Bernhard Heinzle im Gespräch mit Jubilar Franz Josef Huber. © Anja Förtsch, AK Vorarlberg
Wie Franz Josef Huber diese sensationelle Leistung geschafft hat, verriet er natürlich: 1941 kam er als 15-jähriger Betriebselektriker-Lehrling zur Firma F. M. Hämmerle. Ab 1944 war er als Elektrogehilfe angestellt. Die Freude über den Job währte allerdings nicht lange: Schon nach einem Monat wurde er zum Wehrdienst eingezogen. Dabei kam er in englische, dann amerikanische und schließlich französische Kriegsgefangenschaft. 1945 aber kehrte er endlich zurück nach Hause – und zurück zu F. M. Hämmerle, wo er wieder als Elektrogehilfe anfing.
Doch auf diesem Beruf ruhte sich Huber nicht einfach aus. Er bildete sich auf verschiedenen Wegen fort und wurde zunächst Elektriker, dann Elektromonteur, Elektromeister, Elektroabteilungsleiter und schließlich Betriebsleiter für Elektrotechnik und Elektronik bei F. M. Hämmerle. Bis heute ist er geringfügig bei F. M. Hämmerle angestellt und dort mittlerweile als Archivar tätig.
Wiedersehen mit Lehrling
Als Mitglied der Facharbeiterprüfungs-Kommission der Wirtschaftskammer bildete er selbst Lehrlinge für die Bereiche Stark- und Schwachstrom sowie Technisches Zeichnen – Elektro aus. Das führte auch durchaus schon zu komischen Situationen: „Vor einer Weile hatte ich daheim Probleme mit dem Telefon“, erzählte Huber im Rahmen der Feierstunde und kann sich ein Schmunzel nicht verkneifen. „Die Telefonfirma schickte einen Techniker, der das Problem behob. Hinterher erklärte er mir in bewusst einfachen Worten, woran es gelegen hatte. Ich sagte ihm, dass ich selbst das ein oder andere von Telefonen verstand. Da sagte er zu mir: ,Das weiß ich schon, ich war ja ihr Lehrbub!´“
Wer so eine lange Zeit im Berufsleben steht, weiß natürlich worauf es ankommt: „Man muss das Alte für die nächste Generation bewahren, denn sie kann davon unheimlich viel lernen“, erklärte Huber. Allzu sehr dürfe man aber doch nicht in der Vergangenheit hängen. „Man muss auch offen bleiben für Neues.“
Dran bleiben, nach vorn blicken – und Gymnastik
„Dass jemand so lange in einem Betrieb ist, ist unglaublich bedeutsam und wertvoll“, unterstrich AK Präsident Bernhard Heinzle in seinem Grußwort an den Jubilar. „Wir als AK gratulieren dir dazu von Herzen und wünschen dir weiterhin alles Gute und beste Gesundheit.“
Sein Rezept dafür verriet der 97-Jährige: „Immer dran bleiben, beharrlich sein, Altes bewahren und Neues begrüßen – und jeden Tag Gymnastik.“ Und AK Präsident Bernhard Heinzle versprach ihm: „Franz Josef, wenn du in drei Jahren deinen 100. Geburtstag feierst, komme ich wieder und gratuliere dir nochmal!“
Gratulation an weitere F. M. Hämmerle-Jubilare
Insgesamt 184 Jahre F.M. Hämmerle-Power: Werner Dünser, Brigitte Greußing, Herbert Graf und Franz Josef Huber (v.l.). © Jürgen Gorbach, AK Vorarlberg
Doch nicht nur Franz Josef Huber hatte Grund zur Freude. Auch weitere F. M.-Hämmerle Mitarbeiter:innen wurden für ihren langjährigen Einsatz von AK Präsident Bernhard Heinzle ausgezeichnet: Brigitte Greußing für 25 Jahre, Werner Dünser für 30 Jahre und Herbert Graf für 47 Jahre Betriebszugehörigkeit.
„Heutzutage ist es nicht mehr selbstverständlich, dass man so lange in ein und derselben Firma arbeitet“, räumte AK Präsident Bernhard Heinzle ein, „schließlich wechseln Arbeitnehmer:innen derzeit im Schnitt alle sieben Jahre den Arbeitsplatz. Umso bewundernswerter ist es, wenn Arbeitnehmer:innen ihrem Betrieb so lange die Treue halten – und natürlich wenn der Arbeitgeber ein Arbeitsumfeld schafft, in dem die Leute auch so lange bleiben wollen.“
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