
Gesund arbeiten: 5 Tipps für einen sicheren und ergonomischen Arbeitsplatz
Wer einen Bürojob hat, verbringt einen Großteil des Tages am Schreibtisch. Dabei sind uns oft viele kleine Details nicht bewusst, die unseren Körper und unsere Augen belasten können. Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz sorgt dafür, dass dir gut geht und du dich wohlfühlst. Das hat auch für deine:n Arbeitgeber:in einen positiven Nebeneffekt: Wenn es dir gut geht, arbeitest du produktiver.
Grundsätzlich ist dein:e Arbeitgeber:in verpflichtet, dafür zu sorgen, dass du einen gesunden und sicheren Arbeitsplatz hast – das steht sogar im Gesetz (§1157ABGB). Sollte also etwas nicht passen, kannst du von ihm:ihr verlangen, dass er die Situation behebt.
Wir zeigen dir, wie dein Arbeitsplatz aussehen sollte, damit du gesund und effizient arbeiten kannst – egal, ob im Büro oder im Homeoffice.
1. Ergonomie: Der Schlüssel zu einem gesunden Arbeitsalltag
Wie muss dein Arbeitsplatz eingerichtet sein?
Wenn du den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, sollte dein Arbeitsplatz so eingerichtet sein, dass er deinen Körper schont. Hier ein paar Punkte, auf die es ankommt:
Checkliste für einen ergonomischen Arbeitsplatz:
- Sitzhöhe: Deine Füße sollten flach auf dem Boden stehen, die Knie im rechten Winkel gebeugt sein.
- Schreibtischhöhe: Der Tisch sollte so hoch sein, dass deine Ellenbogen im 90-Grad-Winkel sind, wenn du tippst oder mit der Maus arbeitest.
- Bildschirmposition: Dein Bildschirm sollte auf Augenhöhe stehen, damit du deinen Nacken nicht unnötig belastest. Der obere Rand des Bildschirms sollte auf gleicher Höhe wie dein Blick liegen.
- Stuhl: Ein guter Bürostuhl lässt sich in Höhe und Rückenlehne verstellen. Achte darauf, dass du bequem sitzen kannst und der Stuhl dich gut stützt.
Tipp: Wenn du viel am Computer arbeitest, solltest du regelmäßig deine Sitzposition ändern. Ein höhenverstellbarer Tisch kann dir helfen, auch mal im Stehen zu arbeiten, was gut für den Rücken ist.
2. Beleuchtung: So schont das Licht deine Augen
Welches Licht ist ideal für deinen Arbeitsplatz?
Die richtige Beleuchtung ist ein oft unterschätzter Faktor für die Gesundheit. Zu grelles Licht oder eine ungünstige Lichtquelle kann zu Augenbelastung und Kopfschmerzen führen. Verlange von deinem:r Arbeitgeber, dass dein Arbeitsplatz gut ausgeleuchtet ist, aber auch darauf, dass du nicht geblendet wirst.
Was du beachten solltest:
- Natürliches Licht: Wo immer möglich, Tageslicht nutzen. Das ist nicht nur angenehmer, sondern auch gut für deine Stimmung.
- Individuelle Anpassung: Stelle sicher, dass Jalousien oder Vorhängen das Tageslicht bei Bedarf abmildern.
- Beleuchtung am Arbeitsplatz: Eine gleichmäßige, warmweiße Beleuchtung ohne starke Kontraste ist ideal für längeres Arbeiten am Bildschirm.
Tipp: Wenn du oft abends arbeitest, ist eine Lampe mit einstellbarer Helligkeit ideal, um deine Augen zu entlasten.
3. Technik: Moderne Ausstattung für mehr Komfort
Welche Arbeitsmaterialien sind gut für deine Gesundheit?
Maus, Tastatur und Bildschirm sollten auf deine Bedürfnisse abgestimmt sein, um Fehlhaltungen zu vermeiden.
Wichtige Punkte:
- Technik auf dem neuesten Stand: Dein Bildschirm sollte groß genug sein und sich gut einstellen lassen, damit du bequem arbeiten kannst.
- Tastatur und Maus: Geräte sollen sich ergonomisch anfühlen. Achte darauf, dass du deine Handgelenke beim Tippen und Klicken nicht überstreckst oder zu stark abknickst.
Tipp: Wenn du lange am Computer arbeitest, lege regelmäßig Pausen ein. Augenpausen sind wichtig, um die Sicht zu entspannen.
4. Geräuschkulisse: Ruhe für die Konzentration
Wie beeinflussen Umgebungsgeräusche deine Gesundheit?
Ein weiterer wichtiger Punkt für deinen Arbeitsplatz ist die Geräuschkulisse. Lärm kann dich nicht nur aus dem Arbeitsfluss bringen, sondern auch langfristig Stress verursachen. Wenn dein Büro gut schallisoliert ist, kann das deinen Arbeitstag erheblich entspannen.
Übrigens: Dein:e Arbeitgeber:in ist verpflichtet, dich vor Lärm zu schüzten.
Checkliste für weniger Lärm:
- Lärmschutz: Achte darauf, dass der Arbeitsplatz nicht zu laut ist. Schließe Fenster oder Türen, wenn nötig.
- Kopfhörer: Falls Lärm nicht ganz vermieden werden kann, helfen geräuschisolierende Kopfhörer.
Tipp: Wenn du im Homeoffice arbeitest, sorge dafür, dass du einen ruhigen Raum hast, in dem du ungestört arbeiten kannst.
5. Pausen und Bewegung: So bleibst du fit
Wie kannst du während des Arbeitstags für Ausgleich sorgen?
Na, hast du dir am Morgen wieder einmal vorgenommen, heute regelmäßig kleine Pausen einzulegen – und am Feierabend stellst du fest, dass du wieder den ganzen Tag durchgearbeitet hast?
Dabei sind Pausen ungemein wichtig für unsere Gesundheit. Sie sollten kein Luxus sein, sondern ein Basic. Und zwar nicht nur die Mittagspause.
So bleibst du gesund:
- Bildschirmpausen: Schau mindestens alle 20-30 Minuten für 20 Sekunden in die Ferne, um deine Augen zu entlasten.
- Erinnerung: Stelle dir einen Timer im Handy, der dich an regelmäßige kleine Pausen erinnert
- Bewegung: Stehe regelmäßig auf, dehne dich oder mache kurze Spaziergänge. Besuche die Kolleg:innen lieber an ihren Schreibtischen, statt zum Telefon zu greifen oder eine Mail zu schreiben.
Tipp: Überlege dir, eine kleine „Bewegungspause“ während der Arbeit einzubauen. Das kann helfen, Verspannungen zu lösen und die Konzentration zu fördern.
So ist dein Arbeitsplatz gesund und sicher
Ein gesunder Arbeitsplatz ist entscheidend für dein Wohlbefinden und deine Produktivität. Mit den richtigen ergonomischen Einstellungen, einer passenden Beleuchtung und regelmäßigem Ausgleich kannst du lange und gesund arbeiten. Achte darauf, deinen Arbeitsplatz an deine Bedürfnisse anzupassen und sorge für eine angenehme Arbeitsumgebung – ob im Büro oder im Homeoffice.
Vergiss nicht: Dein:e Arbeitgeber:in ist verpflichtet, deine Gesundheit am Arbeitsplatz zu schützen. Bei Fragen dazu helfen dir die Expert:innen für Arbeitsrecht der AK Vorarlberg weiter.
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