Heldinnen und Helden des Alltags

Sie sitzen an der Kassa oder räumen im Supermarkt Regale ein, schieben in Uniform Streifendienst oder überwachen den schwachen Puls eines Patienten auf der Intensivstation. Sie machen ihren Job, oft genug bis an den Rand der Erschöpfung oder noch einen Schritt weiter. Niemand hat sie gefragt, ob sie Helden werden wollen. Aber jetzt, da Vorarlberg bereits zum zweiten Mal weitgehend lahmgelegt auf das Ende der Corona-Krise hofft, halten sie den Laden am Laufen. Obwohl sich in ihren Jobs Nähe nicht immer vermeiden lässt, obwohl sie sich im Job infizieren könnten. Wir stellen Ihnen solche Frauen und Männer vor. Wenn Sie auch einen Helden des Alltags kennen, dann nominieren Sie Ihre Vorarlberger Helden online unter vorarlbergmosaik.flipos.at. Hier entsteht das Vorarlberg Mosaik der Heldinnen und Helden von 2020.

Hier ein Rückblick auf die Erfahrungen während des 1. Lockdowns am Beispiel von 9 Heldinnen und Helden:

Heldin des Alltags

L.Schwarz an der Supermarktkasse
Ljiljana Schwarz, Kassiererin © AK/Thomas Matt

Was Ljiljana Schwarz, Kassiererin, motiviert

Die Leute sind ganz lieb. Das sagt Ljiljana Schwarz (45) mit einem srahlenden Lachen im Gesicht, auch noch zwei Wochen nach Eskalation der Corona-Krise. Sie kam frisch aus dem Urlaub. Der Leiter des Rankweiler Sutterlüty-Markts hatte sie schon vorgewarnt. Und tatsächlich wurden Regale jetzt leer gekauft, „die Menschen waren hektisch“. Aber das gab sich rasch. Jetzt stellt die Mama von zwei erwachsenen Töchtern (Sabrina und Samantha) den Kunden ein großartiges Zeugnis aus: „Sie schauen auf uns und halten Abstand.“ Da fallen ihr die Mehrstunden nicht schwer, die derzeit zu leisten sind. Am besten erholt sich Ljiljana zu Hause im Garten. „Und ich bin richtig froh“, sagt sie und senkt dabei leicht die Stimme, „dass wir nicht ausgehen sollen. Dann muss man auch nicht dauernd etwas erledigen …“

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Held des Alltags

Wolfgang List
Wolfgang List, Oberarzt © karinnussbaumer.com
Wie Wolfgang List, Oberarzt auf der Intensivstation, seinen Alltag erlebt

Teamwork. Mit Blick auf die weltweite Lage, insbesondere auf Italien, rechnet der Anästhesist am LKH Feldkirch „mit einer großen Anzahl von Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen“. Vor allem die ältere Generation ist gefährdet. „Wir kämpfen mit der Ungewissheit, was wirklich auf das Gesundheitssystem zukommt, und hoffen, dass die getroffenen Maßnahmen zur Verlangsamung der Infektionsketten greifen, um eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden.“ Der Vater von zwei Buben (11 und 13 Jahre alt) will die Zeit einfach nutzen, um sich so gut wie möglich auf die anstehenden Herausforderungen vorzubereiten. „Dabei ist es toll, mit welchem Engagement alle Berufsgruppen an einem Strang ziehen.“ Der 48-jährige Mediziner beschreibt Hilfsbereitschaft: „Dienstzeiten gelten nicht mehr, es werden die Stunden geleistet, die nötig sind, vieles wird pragmatisch und ohne viel Bürokratie gelöst. So ein Teamwork motiviert zum Weitermachen.“


 

Held des Alltags

Chefinspektor Rösler
Michael Rösler, Chefinspektor © AK/THomas Matt
Warum Michael Rösler, Chefinspektor, die Ruhe bewahrt

Großteils gut. Der Chefinspektor (49) aus Hohenems koordiniert die Einsätze im Bezirk Bregenz. Der hat immerhin zwölf Dienststellen. Warth und Schröcken in Quarantäne – da bleibt genug zu tun. „Sehr viel Dienst und wenig Freizeit“, so lässt sich das zusammenfassen. Die nötigen 24-Stunden-Grenzkontrollen machen’s auch nicht einfacher. Erleichternd hingegen wirkt, dass das Gros der Menschen die polizeilichen Anordnungen befolgt. „Nur unter den Jugendlichen haben wir ein paar Unbelehrbare“, sagt der Vater von zwei Burschen (12 und 15). Und er bedauert, „dass wir auch strafen müssen“. Haben die Menschen, denen er im Außendienst begegnet, Angst? „Nein“, Rösler denkt kurz nach, dann fügt er an: „Respekt und Unsicherheit vielleicht, aber Angst nicht.“


Heldin des Alltags

Lehrerin Monika Burtscher
Monika Burtscher, Lehrerin © AK/Thomas Matt
Was Monika Burtscher, Lehrerin, zum Schmunzeln bringt

Journaldienst versieht die 47-jährige ­Lehrerin Monika Burtscher, Mutter von drei Töchtern (15 und 18), in der Volksschule Feldkirch Altenstadt. „Wir sind für Elternanfragen da, betreuen Kinder, wenn nötig, und bereiten Lernmaterial für zu Hause auf.“ Alles per E-Mail? Nein, denn längst nicht alle ­Eltern haben einen PC oder Laptop daheim. Schmunzeln musste sie, als eine Mama ihr sagte: „Meine Schulklasse besteht jetzt aus zwei Erstklässlern und einem Kindergartenkind, und ich hab keine Ahnung, wie Sie das mit 20 Kindern schaffen …“




Heldin des alltags

Busfahrerin Patricia Leitner
Praticia Leitner, Busfahrerin © AK/Thomas Matt
Was Patricia Leitner als Busfahrerin so erlebt

Verkehrte Welt. Normalerweise muss die 36-jährige Busfahrerin in Feldkirch bei all dem Verkehr darauf achten, pünktlich zu sein. „Jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht zu früh an die Haltestellen komme.“ Es ist nix los. Dennoch hat ihr eine Frau gerade herzlich gedankt, dass überhaupt noch Busse unterwegs sind.






Heldin des alltags

Stefanie Knill
Stefanie Knill, Pharmazeutin © AK/Thomas Matt
Woraus Stefanie Knill, Pharmazeutin, Kraft schöpft

Dankbarkeit. Hinter einer Glasscheibe bedient die 26-jährige Pharmazeutin die Kunden der Bregenzer Stadtapotheke. Einzeln treten sie ein. Alles ist ganz ­ruhig. Aber das war vor Kurzem noch anders. Sie spürt jenen Freitag noch in den Knochen, als alle plötzlich nahezu alles bevorraten wollten: ­Fiebermesser, Schutzmasken, Desinfektionsmittel … Inzwischen ist der Sturm abgeebbt. In Teams bewältigen sie den Dienst so, dass jeder halbe freie Tage zur Verfügung hat. Was ihr Freude macht? „Die große Dankbarkeit der Kunden“, sagt Stefanie ohne Umschweife.



 

Heldin des alltags

Jürgen Mathis, Seelsorger
Jürgen Mathis, Seelsorger © AK/Thomas Matt
Wie Jürgen Mathis, Seelsorger im Krankenhaus, mit der Angst umgeht

Hoffnung bringt der Feldkircher Krankenhausseelsorger Jürgen Mathis (49) mit seinem sechsköpfigen Team an die Spitalsbetten. Immer dann, wenn er gerufen wird, denn der routinemäßige Gang durchs Haus ist jetzt passé. Selbst die Krankenhauskapelle liegt im Quarantänebereich. Hat er selber Angst? „Ich hab Eltern, die um die 80 sind“, da macht sich Mathis schon Gedanken. Aber gleichzeitig sagt ihm sein Glauben, „dass da einer ist, der alles auffängt“.



 

Heldin des alltags

Ute Gottwald
Ute Gottwald, Reinigungskraft © AK/Thomas Matt
Woran Ute Gottwald, Reinigungskraft, denken muss

Noch nie erlebt hat Ute Gottwald Ähnliches in ihrem Leben. Die 38-Jährige lebt in Feldkirch und arbeitet seit 20 Jahren als Reinigungskraft. Sie hat einen 18 Jahre alten Sohn. Täglich desinfiziert sie zwei Mal Türklinken, Lichtschalter, Handläufe in der AK und ist „froh, dass ich überhaupt noch Arbeit habe“.







Heldin des alltags

Emmy Altmiler, Pflegeassistentin
Emmy Altmiler, Pflegeassistentin © AK/Thomas Matt
Was Emmy Altmiler, Pflegeassis­tentin, Freude macht

Zusammenhalt. Fragt man die 50-jährige Pflegeassistentin im SeneCura Sozialzentrum Hard nach ihrer Motivation, fällt das Wort Zusammenhalt. Den spürt man im ganzen Haus. Der prägt das Zusammenleben von Pflegenden und Bewohnern, den empfindet Emmy Altmiler in den Telefongesprächen mit Angehörigen. Dabei ist die Situation in den Pflegeheimen alles andere als einfach. Die Maßnahmen im Kampf gegen Covid-19, die Besuchereinschränkungen, die fragenden Augen der betagten Menschen … Aber irgendwie müssen da alle durch. Und zum Zeitpunkt des Gesprächs gab es noch keine bestätigte Infektion im Harder Heim.



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